Hauselfen und Gedankengänge

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Regulus POV

" Kann Kreacher etwas für den Herrn Regulus tun?", ich schaffte es, ein leichtsinnig Lächeln aufzusetzen. Schaffte es, wenigstens einigermaßen überzeugend zu wirken. Schaffte es, so zu wirken, als hätte ich meinen Kopf nicht voller Sorgen. Sorgen wegen dem nächsten Schuljahr. Sorgen wegen der Vergangenheit, doch nicht weniger Sorgen wegen der Zukunft.

Denn nun wusste ich wirklich nicht mehr, wie es weiter gehen sollte. Immer wieder überkam mich die Angst, im nächsten Schuljahr aufzufliegen.   Immer wieder überkam mich die Angst, bei dem dunklen Lord in Ungnade zu fallen. Immer wieder überkam mich die Angst, einen Auftrag des dunklen Lords zu bekommen, den ich nicht ausführen konnte. Nicht ausführen wollte.

Dich wollen, oder nicht wollen, spielte ab jetzt wohl keine Rolle mehr. Es spielte keine Rolle mehr, was meine eigentlichen Interessen waren, wie weit ich in den dunklen Künsten gehen wollte. Es spielte keine Rolle mehr, ob ich Andere verletzen wollte oder nicht, ob ich  gewalttätig vorgehen wollte, oder nicht.

Es zählte nur noch, dass ich meine Familie stolz machte. Dass ich dem dunklen Lord gehorchte unfähig mich ihm nicht azf irgendeine Art in dem Weg stellte. Ich durfte nun kein Klotz mehr am Bein sein. Ich konnte es mir nicht mehr leisten, auch nur die kleinsten Fehler zu machen. Auch nur Ansatzweise den Anschein zu machen, als würde etwas mit mir nicht stimmen.

Ich musste nun so sein, wie ich all die Jahre versucht hatte, zu sein. Was auch mehr oder weniger funktioniert hatte, jedoch ging es jetzt noch mehr darum. Denn, wenn ich ein einziges Mal meine weiche Seite zeigen würde- noch ein einziges Mal vor anderen Schülern Schwäche zeigen würde, konnte das Konsequenzen haben, die ich mir jetzt noch gar nicht erst ausmalen wollte.

An die ich jetzt noch gar nicht denken wollte, jetzt, wo ich doch alles noch vor mir hatte. Wo ich noch Zeit hatte, mich entweder als wertvoller Verbündeter für den dunklen Lord oder aks komplette Enttäuschung zu entpuppen. Ich hoffte, dass ich ihm ein guter Verbündeten sein würde. Ich hoffte, dass er mit meiner Arbeit zufrieden sein würde, sobald ich erst einmal mit Hogwarts fertig sein würde.

Ich hoffte, dass ich ihm keinen Grund geben würde, mich zu verletzen. Mich, oder schlimmer, die zu verletzen, die mir etwas bedeuteten. Die Menschen verletzen, die mir am wichtigsten waren. Denn einst war klar. Falls ich nicht in irgendeiner Weise als unnütz, oder als Hindernis erweisen würde, würde er sicherlich auf diese Leute zurück kommen. Und dann- nein. Das würde nicht passieren. Das durfte nicht passieren.

Ich erinnerte mich noch genau, wie er Rockwood angesehen hatte, als dieser ihm eine schlechte Nachricht überbracht hatte. Ich hatte die Wut gesehen, die damals in seinen Augen geschimmert hatte. Ich hatte bemerkt, dass es ihn all seine Kraft  gekostet hatte, nicht die Beherrschung zu verlieren.

Dass er sich Mühe gegeben hatte, so gleichgültig wie möglich zu klingen. Doch ich hatte auch bemerkt, dass ihm dies nicht ganz gelungen war. Dass er seine ganze Wut auf Rockwood, die sich bei dieser schlechten Nachricht angestaut   hatte, später wohl auch an diesem ausgelassen hatte. 

Mit einem schauderte dachte ich daran zurück, wie er Rockwood nach dem Treffen befohlen hatte, noch einen Moment zu bleiben. Ich hatte seinen damaligen, grausamen Blick nicht vergessen, den er Rockwood mir diesen Worten zugeworfen hatte.

Man hatte keine Schmerzensschreie gehört, nachdem Voldemort Rockwood zu sich bestellt hatte. Man hatte auch sonst keine Schreie, nicht einmal die Stimme des dunklen Lords selbst vernommen. Genauer gesagt, hatte man rein gar kein Geräusch vernommen. Nur die Fußschritte der anderen Todesser,  die langsam aus dem Anwesen verschwunden waren. Nur das Tuscheln der Mitglieder, wie sie über das Treffen sprachen. Über das Treffen, und was sich in der Zaubererwelt noch so zugetragen hatte.

Welche reinblütige Familie als nächstes durch Hochzeiten mit muggelstämmigen Zauberern in den Dreck gezogen worden war. Oder kurz davor war, dies zu werden. Und doch hatte man gewusst, dass Rockwood genau in diesem Moment wohl Qualen erleiden musste.

Schreckliche Qualen, die nicht aufzuhören schienen. Qualen, als würde er bei lebendigem Leibe verbrennen und kein Tropfen Wasser wäre in Sicht. Doch dieser Gedanke war wohl für uns alle zu grässlich, als dass wir uns wirklich damit beschäftigen hatten wollen. Es war zu schmerzvoll, sich vorzustellen, was gerade mit jemandem seiner Art geschah, während man mit seinen Todesser- Freunden über die reinblütigen Familien der Zaubererwelt diskutierte.

Es war wohl so schmerzvoll, dass man in dem Moment eben gar nicht daran dachte.
Dass man sich selbst lieber davon ablenkte, sich einredete, so etwas würde einem nicht passieren. Und es würde mir nicht passieren. Es gäbe keinen Grund, weshalb es mir passieren sollte.

Rockwood hatte den dunklen Lord enttäuscht. Dies war der Grund, weshalb Voldemort so ausgerastet war. Er hatte ihm einen Auftrag erteilt, doch Rockwood hatte ihn nicht so ausgeführt, wie der dunkle Lord es erwartet hatte. Er hatte das, was von ihm vetlanft worde war, nicht hingekommen . Ich würde diesen Fehler nicht begehen. Oder zumindest versuchen, ihn nicht zu begehen. würde mir Mühe geben, mir so wenig Fehler wie möglich zu erlauben, am besten gar keinen Einzelnen.

Doch ich wusste, dass ich dies vermutlich nicht hingekommen würde. Dass ich mich so sehr bemühen konnte, wie ich wollte, doch trotzdem nicht perfekt sein würde. Dass ich mich selbst zu Dingen zwingen, mich solange kritisieren konnte, bis ich dachte, dass es nun reichen würde. Doch das würde es nicht. Das würde es nie.

" Geht es dem Herrn Regulus nicht gut?", fragte der Hauself nun und sah mich besorgt an. Manchmal hatte ich das Gefühl, er war der Einzige in diesem Haus, der mich wirklich verstand. Der sich wirklich denken konnte, was zur Zeit in mir vorging. Der sich zumindest die Mühe gab, zu versuchen, mich zu verstehen.

Natürlich war es als Hauself mehr oder weniger seine Pflicht, der Familie treu untergehen zu sein. Doch oft fühlte es sich so an, als hätte ich trotz allem eine Art Freund in ihm. Als hätte ich mit dem Hauselfen jemanden, mit dem ich wirklich reden konnte, wenn ich jemanden brauchte.  Trotz allem, schien er stolz zu sein, unserer Familie dienen zu dürfen. Er schien stolz darauf zu sein, Mutter seine Herrin nennen zu können.

Trotz allem, was sie ihm schon angetan hatte. Ich zwang mich zu einem erneuten, kühlen Lächeln. " Es geht mir gut, Kreacher. Wirklich. "

AN: Soo, das nächste Kapi ist draußen XD wie fandet ihr es so? Lasst mir gerne eure Meinung dazu da und joa 😉😊 dann bis bald ❤

LG: Drawaine 

Born to die || Regulus Black Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt