Besuch

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Regulus POV

Als Sirius schließlich unten erschien, sahen meine Eltern ihn missbiligend an. " Schwarz? Sirius. Zieh etwas an, was mehr zum Anlass passt!". " Traurige Klamotten zum traurigen Anlass.", entgegnete dieser locker und wollte sich gerade an den Tisch setzen. " So ein Miststück. Es geht hier um den zukünftigen Ehemann deiner Cousine. Interessiert dich das gar nicht?", sagte sie und sah ihn an, wie einen rauen Stein, der noch geschliffen werden musste. " Ich würde nicht sagen, dass es mich nicht interessiert. Viel mehr-", was genau er stattdessen sagen wollte, erfuhren wir jedoch nie. Denn im nächsten Moment sah ich nur noch, wie Vater's Hand sich auf Sirius' Gesicht zu bewegte, und schließlich ihr Ziel traf.

Sirius hielt sich die Hand vor die Unterlippe.  Cissy schlug sich die Hand vor den Mund, fing sich aber gleich wieder . Sie mochte zwar kein besonders großer Fan von Sirius gewesen sein, aber anscheinend sah sie sowas trotzdem nicht gerne. Nicht mal, wenn es um Sirius ging. " Dass du ja den Mund hälst!", sagte Vater streng. " Dein Bruder hält es auch nicht für nötig, zu allem immer einen Kommentar abzugeben.", warf Mutter kühl ein und schaute mich zufrieden an. Und zum ersten Mal erkannte ich in ihrem Blick etwas wie- war das etwa Stolz? War ich endlich einmal gut genug? Hatte es ihr einmal recht gemacht? Ein Gefühl, das Freude sehr ähnlich war,  erfüllte mich. Doch dies verflog auch schon wieder so ziemlich, als ich merkte, wie Sirius mich ansah.

Sein Blick wirkte auf einmal ungewohnt abgeneigt. Abgeneigt gegenüber mir. Allerdings funkelten in  seinen Augen etwas, das ich nicht ganz deuten konnte. Es erinnerte mich an Hohn. Er machte sich über mich lustig. ' Mutter's kleiner Helfer. ' Wenn Blicke sprechen könnten, wäre dies vermutlich, was Sirius' Blick gesagt hätte. Ich hasste es, wenn er mich so ansah. Denn es wirkte fast so, als hätte ich ihn verraten. Oder als ob zumindest er der Meinung wäre, ich hätte ihn verraten. Das tat er immer, wenn Mutter mich lobte. Oder wenn ich ihr in irgendwas zustimmte. Als wäre ich dazu verpflichtet, auf seiner Seite zu stehen. Vielleicht lag es aber auch daran, dass ihm dadurch das Gefühl vermittelt, dass er einmal nicht besser als ich  war. Er starrte mich noch eine Zeit lang an. " Ja ja. Der kleine, perfekte Regulus. ", sagte er sarkastisch.

Das war mal wieder einer dieser Momente, in denen ich ihm am liebsten eine gescheuert hätte. Er schaffte es auch jedes mal, dass ich mich wegen irgendwas schlecht fühlte. Nur, weil es einmal nicht nur um ihn ging. Als wäre das nicht oft genug der Fall. Zumindest war es das früher. Früher stand ständig Sirius im Mittelpunkt.  Schließlich war er ja der Erstgeborene, als der Erbe der Familie gewesen. So oft er auch Mist gebaut hatte. ' Warte nur, bis er mal in Hogwarts und in Slytherin ist. Das wird schon.' Hatte unsere Großmutter, Irma Black oft gesagt. Dies schien Mutter meistens einigermaßen beruhigt zu haben. Ich erinnerte mich noch daran, wie es war, als Sirius seinen Hogwartsbrief bekommen hatte. Wie Mutter ihn mit mildem Stolz gemustert hatte. Wie ihr Blick trotzdem wie immer kalt gewirkt hatte. Wie sie ihn damals ziemlich steif umarmt hatte, als wäre er eine Art Kaktus. Auch wenn sie es nicht gezeigt hatte, hatte man gemerkt, dass sie sich darüber gefreut hatte. Dass sie stolz auf ihn gewesen war, wenn auch nur für einen kurzen Zeitraum. Sie hatte gehofft, er würde nach Slytherin kommen. Gehofft, er würde das, was er teilweise auch zusammen mit mir  angestellt hatte, als er noch jünger war, wieder gut machen. Es wieder ausgleichen, indem er der Tradition folgen würde. Die Ehre des  Familiennamen erhalten.  Das zumindest, waren wohl ihre Vorstellungen gewesen.

Doch Sirius war nicht nach Slytherin gekommen. Sirius hatte dies nie vorgehabt. Im Gegenteil. Er hatte wohl nur nach einer Gelegenheit gesucht, Mutter so wirklich eins auszuwischen.  Und diese Gelegenheit hatte sich ergeben, sobald er nach Hogwarts gekommen war. Sobald er das große Tor der Eingangshalle durchschritten hatte  und nach vorne getreten war, um nun in  von dfm Hut in ein Haus eingeteilt zu werden. Und der Name dieses Hauses war nicht Slytherin. Gryffindor. Die beste Gelegenheit für ihn, zu zeigen, dass er anders war, als der Rest der Familie. Und mit einem Mal war es nicht mehr Sirius, der meistens im Mittelpunkt stand. Mit einem Mal, war es nicht mehr Sirius, der der Erbe der Familie sein sollte. Mutter's Erwartungen waren komplett über den Haufen geworfen worden. Die Schande, die sie dachte, die wieder ausgeglichen werden würde, hatte sich in ihren Augen nur verschlimmert. Es musste für sie fast gewesen sein, als wäre eine kleine Welt zusammen gebrochen. Sie war enttäuscht gewesen. Enttäuscht von Sirius. Von ihrem erstgeborenen Sohn.

Doch nicht alle ihre Erwartungen hatte sie damals aufgegeben. Schließlich gab es noch mich. Eine neue Chance, die Schande, die von Sirius ausging wieder auszugleichen.  Seitdem steckte sie alle ihre Erwartungen in mich. Ich musste nun derjenige sein, der besser als alle anderen war. Der ihren Ansprüchen gerecht werden musste. " Sirius! Noch ein Wort-", warnte Mutter ihn schließlich. Sirius schnitt eine Grimasse und im nächsten Moment klopfte jemand an die Türe.

" Sie sind da!", Flüsterte Tante Druella nervös und ging in Richtung Tür. Cissy zupfte noch schnell ihren Richtung zu recht und fuhr sich noch ein letztes Mal durch die Haare, ehe sie ihr folgte. Sirius und ich folgten ihnen ebenfalls. Und von der Familie, die nun über die Schwelle unseres Hauses trat, ging eine merkwürdige Kälte aus. Sowohl von ihrem Aussehen, als auch ihrer Wirkung her. Die silberblonden Haare und die stahlgrauen Augen. So, wie man sich die Familienmitglieder der Malfoys nunmal vorstellte. Nur, dass man ihre Ausstrahlung noch mehr wahr nahm, wenn man ihnen wirklich begegnete. " Guten Tag, Druella. Das muss dann wohl das junge Fräulein sein.", meinte Abraxas Malfoy und musterte Cissy und ihre Mutter kühl. Kühl, aber nicht gleichgültig. " So ist es. ", antwortete meine Tante stolz. M
Sirius und ich hingegen ernteten nur einen prüfenden Blick des älteren Malfoys, ehe er sich an uns vorbei in das Haus begab. Der Mann, der ihm folgte, konnte nur Lucius Malfoy sein. Er war seinem Vater wie aus dem Gesicht geschnitten. Die gleichen, schulterlangen, blonden Haare. Die gleichen, kalten Augen. Er wirkte schon auf den ersten Blick ziemlich hochnäsig. Skeptisch sah er sich im Haus um, ehe er meine Tante ebenfalls begrüßte. " Guten Tag. Ich bin Lucius würde. Eine Freude, Sie kennen zu lernen!"

AN: Sooo, das Nächste XD wie fandet ihr es so? Lasst mir gerne eure Meinung dazu da und joa 😉😊 dann bis bald ❤

LG: Drawaine

Born to die || Regulus Black Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt