It runs in the family

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Regulus POV

Ich wusste, dass Mutter ausrasten würde. Ich wusste jedoch auch, dass sie nicht vor unseren Gästen herumschreien würde. Dafür war ihr der Ruf der Familie zu wichtig. Dafür bedeutete es ihr zu viel, was andere von ihr dachten. So wie den meisten in der Familie. Mich eingeschlossen.  Bei Sirius jedoch,  schien das anders zu sein. Ihm war es wohl vollkommen egal, was andere über ihn dachten. Dass er gerade wohl den Ruf der Familie kaputt machte. Oder auf dem besten Weg war, dies zu tun. Ich wusste ja, dass Sirius sich stets sträubte, mit der Familientradition zu gehen, aber, dass er dies gerade so sehe ausführte? Jeder spielte  hin und wieder mal mit dem Gedanken, gegen seine Eltern zu rebellieren. Manche einfach so, ohne weitere Hintergedanken.

Andere malten sich aus, wie ihre Eltern wohl darauf reagieren würden, wenn sie sich gegen sie auflehnen würden. Überlegten, wie weit sie bei ihren Eltern gehen konnten, ehe sie eine Strafe traf. Wo schließlich die Grenze war. Wiederum Andere, drohten unter der Last, der Erwartungen der Eltern zu brechen. Dem Druck nicht standhalten zu können. Es einfach nicht mehr aushielten, ständig die Erwartungen ihrer Eltern erfüllen zu müssen, und deshalb daran dachten, sich einfach dagegen zu sträuben.

Bei Einigen,  wie Sirius, blieben dies jedoch nicht nur Gedankenspiele.  Einige,  zogen dies auch tatsächlich durch. Sie wandten sich von der Familie ab und kehrten dieser und ihrer Einstellung den Rücken. Bei den Meisten blieb dies jedoch einfach nur ein absurder Gedanke. Eine Überlegung, die sie jedoch niemals durchziehen würden. Es war einfach zu absurd. Seinen eigenen Eltern den Rücken zu kehren, nur weil man nicht die gleichen Ansichten hatte. Andere wiederum wuchsen aus diesem Gedanken heraus. Sie wurden älter und mit der Zeit verflog auch die ständige Lust, gegen die Eltern zu rebellieren. Auch, wenn sie einige Jahre zuvor noch total überzeugt von dem Gedanken gewesen waren, ihre Eltern würden falsch liegen. Meist endete es damit, dass sie ihre Meinung von selbst änderten, oder ihre Eltern sie eines Besseren belehrten.

Mutter zerrte Sirius vom Stuhl, knallte ihm jeweils  von rechts und von links eine. " Du undankbares Stück!", Fauchte sie. Sirius fasste sich an die Unterlippe, nur um festzustellen, dass diese erneut blutig war. " Ich bin dir ja so dankbar, dass du-", wofür genau er ihr so überaus dankbar war, erfuhren wir jedoch nie, da er erneut unterbrochen wurde. " Sirius! Noch ein Wort-", schimpfte sie. " Oh, tut mir ja so leid, dass ich-", er wurde erneut unterbrochen, nur dieses Mal durch einen weiteren Schlag. Die Malfoys betrachteten das Geschehen ohne jegliche Gefühlsregung. Als wäre es das Normalste der Welt. Was sie wohl von unserer Familie dachten? 'Was für ein durchgeknallter Haufen?' Vermutlich, sowas in der Art. " Geh in dein Zimmer. Sofort! Wir haben später noch ein Wörtchen miteinander zu sprechen!", Mischte sich nun auch Vater ein. Seine Stimme klang gefährlich ruhig.

Sirius warf allen nochmal einen verächtlichen Blick zu, bevor er nach oben, in sein Zimmer verschwand. " Gut so. Man muss konsequent seinen Kindern gegenüber sein!", meinte Abraxas Malfoy plötzlich. Sein Gesichtsausdruck war verhärtet und in seinen kalten Augen blitzte etwas Wütendes auf. " Sie lernen es nicht, wenn man zu locker ist. Nicht wahr, Lucius?", wandte er sich an seinen Sohn, der seit dem Streit zwischen Sirius und meinen Eltern nichts mehr gesagt hatte. Lucius sah auf und nickte nur eifrig. Hatte er etwa Angst vor seinem Vater? Ich konnte mir nicht wirklich denken warum, zumal Lucius nicht gerade wie jemand schien, der häufig Regeln brach. Er schien eher wie jemand, der das tat, was sein Vater von ihm verlangte. Egal was. Hauptsache war, dass er ihm gefiel. Andererseits hatte Abraxas wie die meisten Reinblüter so eine gewisse Ausstrahlung. Eine Ausstrahlung, die ihm zwar Respekt verschaffte, aber auf irgendeine Art auch bedrohlich wirkte. So, als würde er sich nicht scheuen, über Leichen zu gehen, um sein Ziel zu erreichen.

Trotzdem hatte ich nicht das Gefühl, dass er seine Macht an Lucius ausnutzen würde. Nein, er gehörte nicht zu dieser Art von Zauberer. "Was ich bei meiner Mutter alles durchmachen musste-", Fing Mutter plötzlich an zu erzählen. Ihr Blick ruhte starr auf ihrem Weinglas. Die Erinnerung an ihre Kindheit schien keine schöne Erinnerung zu sein. Ihre Augen verdunkelten sich. " Wie oft sie mir das angetan hat.", fuhr sie verbittert fort. Es konnte sein, dass ich mir das nur einbildete, aber- konnte es sein, dass man ein leichtes Zittern in ihrer Stimme hörte? Konnte es sein, dass die Hand, in der sie das halb leere Glas hielt, angefangen hatte, leicht zu zittern? Und war ihre eh schon so blasse Haut, noch blasser, als sie sich an die Erlebnisse aus ihrer Kindheit erinnerte. Was hatte sie ihr angetan, dass die Erinnerung daran sie so einschüchterte? Seit wann zeigte die sonst so stolze, kalte Walburga Black plötzlich Schwäche? Auch, wenn es nur ein kleines bisschen davon war. Was man eigentlich einfach übersehen könnte. Aber, dass sie vor den Gästen darüber redete? Im ganzen Raum war es nun still.

Kam daher ihre ganze Verbitterung? War sie in einem so schlimmen Haushalt aufgewachsen, dass nicht mal Emotionen zeigen könnte, wenn sie es wollte? Hatte sie ebenfalls, wie die Meisten Anderen der Familie, nie wirklich die Zuneigung ihrer Eltern gehabt? Ich wusste nicht genau, was ich bei dem Gedanken daran empfand, wie es meiner Mutter beim Gedanken an ihre Kindheit erging. Mitleid? Abscheu? Nichts? " Ich hatte mir geschworen, nie wie sie zu werden.", murmelte sie vor sich hin. Es gab viele, die  nie wie ihre Eltern werden wollten. Aber manchmal war eben dies der einzige , richtige Weg. Oder der Weg, der einem am meisten Ärger ersparte.

Ich erinnerte mich noch genau an den einen Tag. Sirius und ich hatten im Garten verstecken gespielt. Mutter hatte stets nach uns gerufen, doch wir hatten einfach nicht auf sie gehört. Und dann war da Vater.  Er war derjenige gewesen, der schließlich in den Garten gekommen war, um uns zu suchen und zu Mutter zu bringen. Dies war ihm auch gelungen. Nur war diese Sache  nicht ganz ohne Schläge für Sirius und mich ausgegangen. Die gerötete, schmerzende Stelle an meiner Wange, hatte damals drei Tage gebraucht, bis sie endlich wieder abgeheilt war. Ich erinnerte mich an Schmerzen. Ich erinnerte mich an Tränen. Und ich erinnerte mich an das Versprechen, dass wir niemals so wie unsere Eltern werden würden. Doch ich hatte dieses Versprechen gebrochen. Oder war gerade auf dem Weg, es zu brechen. Ausgerechnet ich, der damals die geschwollene Wange davongetragen hatte. Ich hatte es eingesehen. Es war wohl der einzige Weg, so zu werden, wie sie.

" Aber ich bin ihr dankbar. Seht, wo ich jetzt bin. Ohne sie, wäre ich nie so weit gekommen.", sagte Mutter, ihr Blick immer noch starr auf eine Stelle im Raum gerichtet. Immer noch sagte niemand ein Wort. Denn Walburga Black wollte kein Mitleid. Im Gegenteil. Denn Mitleid, vermittelte ihr den Eindruck, sie wäre schwach. Schwach und erbärmlich, unfähig, alleine im Leben klar zu kommen. Niemand würde weiter nachfragen, da klar war, dass sie nicht weiter darauf eingehen würde. Da sie in diesem Moment ziemlich leicht reizbar schien. Wenn Sirius noch da wäre, hätte er dies vielleicht ausgenutzt. Vielleicht hatte sie es genau  jetzt erzählt, weil Sirius in seinem Zimmer wohl nichts davon mitbekam. " Cissy. Würdest du Lucius bitte etwas im Haus herumführen? Vielleicht kommt ihr euch so etwas...näher.", unterbrach Tante Druella schließlich die Stille. Cissy erhob sich und winkte Lucius mit sich. " Ja, Mutter. "

AN: Soo, das nächste Kapi ist auch draußen 😊 wie fandet ihr es so? Lasst mir gerne eure Meinung dazu da und joa 😉😊 dann bis bald ❤

LG: Drawaine

Born to die || Regulus Black Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt