Von Murtlaps und anderen Problemen

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Regulus POV

" Außerdem kann aus dem Rückengewebe der Murtlaps eine durchaus nützliche Essenz gewonnen werden. ", erzählte Professor Kesselbrand, während er wie so oft in seinem Unterricht vor der Klasse auf und ab lief. Sein lilaner Umhang wehte hierbei wie eine Art Fahne hinter ihm her.  " Kann mir jemand sagen, wozu Murtlap- Essenz verwendet wird?", Fragte er und sah erwartungsvoll in die Klasse. Einige, wenige Hände hoben sich. Unter ihnen auch meine eigene.

" Mhm. Ja, Mr. Black?", " Es hilft bei jeder Art von Verletzungen durch schädliche Zauber. Bei äußeren Verletzungen, gibt man die Essenz auf die betroffene Stelle- allerdings kann die Essenz auch eingenommen werden, in dem einige Tropfen davon als Zutat in eine Zauber Mixtur gegeben werden.", erzählte ich ruhig. Der Professor nickte zufrieden. " Richtig. Zehn Punkte für Slytherin. ", sagte er und lächelte leicht.

" Allerdings muss man aufpassen, dass man keine Überdosis davon abbekommt. Davon bekommt man unschönen, violetten Haarwuchs aus den Ohren. ", einige Schüler kicherten.   " Ja ja, Sie lachen. Das ist aber nicht so witzig, wie es sich anhört. "

" Spricht da jemand aus eigener Erfahrung?", flüsterte Evan mir grinsend zu. An diesem Punkt, musste ich selber das Lachen unterdrücken. Die Vorstellung, des nicht allzu großen, grauhaarigen Professors mit violetten Haaren, die ihm aus den Ohren wuchsen, war auch für mich zu viel, um wirklich ernst bleiben zu können.

Evan schien heute wohl  wieder zum Scherzen aufgelegt zu sein.  Es war erstaunlich, wie schnell seine Stimmung manchmal schwanken konnte. Heute morgen war er noch lustlos die genervt gewesen. Jetzt, grinste er plötzlich über beide Ohren und machte Witze über unsere Lehrer.

Ehrlich gesagt überraschte es mich, dass er überhaupt noch mit mir redete. Nachdem ich ihn damals davon abgehalten hatte, Sirius weiterhin zu beschimpfen, hatte er mich irritiert angeschaut und den restlichen Tag nichts mehr mit mir geredet. Als wäre er von mir enttäuscht, weil er wohl eine andere Reaktion  von mir erwartete hatte. Immerhin war Sirius schuld daran gewesen, dass Severus hätte sterben können.

Vermutlich hatte Evan erwartet, dass ich ihm mit dem, was er gesagt hatte recht gab. Dass ich ihm bei jedem seiner Worte zustimmte. Natürlich war es nicht in Ordnung, was Sirius getan hatte. Auch war ich ziemlich weit davon entfernt, ihm dafür zu verzeihen. Doch es wirkte, als hätte er zumindest eingesehen,   dass das, was er getan hatte falsch gewesen war. Dass er begriffen hatte, was passieren hätte können, wenn Potter nicht eingegriffen hätte.

Dass er bemerkt hatte, dass er mit seiner Aktion nicht nur Severus, sondern auch seine eigenen Freunde in Gefahr gebracht hatte. Meistens war es für Einen schlimm genug, zu verstehen, dass man etwas falsch gemacht hatte. Dass es viel schlimmere Konsequenzen hätte haben können, als man am Anfang gedacht hatte. Doch auch, dass man es nun nicht mehr rückgängig machen konnte.

Vielleicht fragte man sich im Nachhinein auch selbst, was  man sich dabei gedacht hatte. Wünschte sich, es nicht getan zu haben. Bereute es, so gehandelt zu haben.  Doch dann, gerade wenn man dies realisiert hatte, war es meistens schon zu spät. Für Sirius dürfte dies jedoch eigentlich nichts Neues sein. Es war nicht das erste mal , dass er eine leichtsinnig Aktion hinlegte und sich erst im Nachhinein darüber bewusst wurde, was für Auswirkungen es hatte. 

Fast jede einzelne seiner Aktionen war leichtsinnig und auch meist nicht gut durchdacht. Manchmal kam es mir so vor, als würde er einfach das tun, wonach ihm gerade der Sinn stand. Ohne sich über Folgen Gedanken zu machen. Ohne sich darüber Gedanken zu machen, dass es andere Leute vielleicht in Mitleidenschaft ziehen könnte. Dass es anderen Leuten vielleicht schaden könnte. Dass er sich selbst und Andere damit in Schwierigkeiten brachte.

Evan jedoch hatte nicht verstanden, weshalb ich Sirius damals mehr oder weniger verteidigt hatte. Immerhin wäre er fast am Tod meines besten Freundes schuld gewesen. Obwohl ich Evan gesagt hatte, dass es mir nur darum ging, dass wir nicht unnötig wegen Sirius Ärger bekamen, hatte ich sehen können, dass er mir kein Wort davon geglaubt hatte. Dass er mich wohl mehr oder weniger durchschaut haben musste. Dass er wusste, dass es mir damals nicht nur um das Ersparen von Ärger gegangen war.

'Du hast Mitleid mit ihm.' , hatte er mir zugezischt, sobald wir außerhalb von Sirius' Hörweite waren und hatte mich verächtlich angesehen. Als würde er sich fragen, wie ich nur mit so jemandem Mitleid haben konnte. Einem Gryffindor. Einem Blutsverräter. Einem, der fast indirekt zum Mörder meines besten Freundes geworden wäre. ' Evan. Ich wollte nur nicht, dass du unnötig Ärger bekommst. Was meinst du, was die Lehrer gedacht hätten, wenn sie in dem Moment vorbei gekommen wären?', hatte ich anschließend geantwortet.

Obwohl ich mir sicher war, dass Evan dies gehört haben musste, hatte er darauf nicht mehr geantwortet. Er hatte einfach starrte geradeaus geschaut und war einige Schritte vor mir her gelaufen. Ich hatte gemerkt, dass er mir selbst dann noch kein Wort geglaubt hatte, dass aus meinem Mund gekommen war. Evan konnte unglaublich stur sein. Wenn er beschloss, den restlichen Tag wütend auf eine bestimmte Person  zu sein und nichts mehr mit dieser Person zu reden, dann zog er dies auch durch.

Besonders dann, wenn die Person seiner Meinung nach den Ansichten der reinblütigen Familien widersprochen hatte. Selbst, wenn sie das nicht sicher und nur indirekt getan hatte. Er fühlte sich auch ziemlich schnell von seinen Freunden hintergangen. Wenn man ihm ein paar mal nicht zustimmte, oder ihm widersprach, wirkte es schon fast, als wäre sein Stolz verletzt.

Vermutlich hing dies damit zusammen, dass bei ihm zu Hause so gut wie jeder das tat, was er wollte. Dass seine Eltern ihn nie wirklich in seinen Aussagen verbesserten, weil sie keinen Grund dazu sahen. Weil Evan ihre Ansichten perfekt vertrat. Stattdessen, bekräftigten sie ihn in seiner Einstellung nur noch mehr. Taten so gut wie alles für ihn. Kauften ihm so gut wie alles, was er wollte. Ihre Hauselfen, taten  alles, was er sagte. Es war nun mal leider die Aufgabe von Hauselfen, ihren Herren auf das Wort zu gehorchen. Das Recht, ihnen zu widersprechen, hatten sie nicht.

Demnach war Evan  es nicht gewöhnt, dass man anderer Meinung war, als er. Dass man ihn von Dingen abhielt, die er für richtig hielt. Dass man ihm widersprach. Dass man sich ihm in den Weg stellte. Denn wenn man dies tat, würde er einen entweder ignorieren, so wie er es bei mir getan hatte, oder aber, würde er ziemlich unangenehm werden. Denn Evan scheute sich nicht davor, andere Schüler zu verhexen, wenn er ein Problem mit ihnen hatte.

" Nun. Lest euch bitte bis zur nächsten Stunde das Kapitel über Murtlaps durch. Ihr werdet das Wissen brauchen, wenn wir mit der Betreuung dieser Wesen beginnen.", verabschiedete uns Professor Kesselbrand.  Damit war eine weitere Stunde, Pflege magischer Geschöpfe um.

AN: Soo, das nächste Kapi ist draußen XD und ich schreibe mal wieder das Gleiche, wie unter jedem Kapi😂😂😭 na ja, lasst mir trotzdem gerne eure Meinung dazu da und joa 😉😊 dann bis bald ❤

LG: Drawaine

Born to die || Regulus Black Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt