Regulus POV
" Hey, Reg. Bist du wach?", wurde ich eines Morgens von einer Stimme geweckt. Einer Stimme, die ich ohne Probleme einer Person zuordnen konnte. Meiner Cousine Narcissa. Ich setzte mich auf und rieb mir verschlafen die Augen. " Cissy. Wie spät ist es? Sind Mutter und Vater schon wach?", gähnte ich und sah sie fragend an. Cissy lächelte leicht. Irgendwie wirkte sie leicht nervös. Als machte sie sich Sorgen, oder als bedrückte sie irgendwas. " Ja, sind sie. Ich sollte dich wecken. ", Flüsterte sie. Nun. Dann konnte ich wohl davon ausgehen, dass Sirius immer noch schlafend in seinem Bett lag. Und nicht mal daran dachte, von selber aufzustehen und zu unseren Eltern runter zu gehen.
" Wann kommen die Malfoys nochmal?", hakte ich nach. Mutter hatte erzählt, dass die Malfoys eine oder zwei Wochen vor der Hochzeit eintreffen würden, um an den Vorbereitungen teilzunehmen. Schließlich sollte die Hochzeit auch ihren Vorstellungen entsprechen. Sozusagen perfekt sein. Angemessen, für eine Hochzeit zwischen Mitgliedern aus zwei so wichtigen Zaubererfamilien. Leider hatte ich meine Zweifel, dass sie so perfekt werden würde.
Ich glaubte kaum, dass sie ihn jegliche Konflikte zwischen meinen Eltern und Sirius verlaufen würde.
Sirius würde vermutlich wieder nicht darauf hören, was sie ihm sagten. Und ich wollte mir nicht vorstellen, was sie tun würden, wenn irgendwas auf der Hochzeit wegen ihm schief gehen sollte. Das durfte nicht passieren. Zu Cissy's Wohl. Zu der Familie Wohl. Und zu Sirius ' Wohl." Nächste Woche. ", antwortete Cissy leise. " Ich kann es immer noch nicht glauben, Reg. In zwei Wochen, bin ich eine Malfoy!", sagte sie fassungslos. Sie wirkte glücklich, aber auch auf gewisse Art ängstlich und nervös. Nervös, weil sie nicht wusste, was kommen würde. Weil sie sich wusste, wie ihre Zukunft mit Lucius aussehen würde. Weil sie nicht wusste, wie sie sich auf Dauer verstehen würden. Ob sie gut miteinander klar kommen würden. Oder ob , wie in so vielen, reinblütigen Familien er die Oberland haben würde und sie zwingen würde, ihm zu gehorchen.
Denn in den meisten, reinblütigen Familien, hatte er das Sagen. In den meisten Familien, bestimmte er, wo es lang ging. In einigen Fällen, war er sogar Brutal zu seiner Frau. Es sollte schon Familien gegeben haben, in denen der Mann seine Ehefrau gelegentlich geschlagen hatte, wenn sie ihm nicht gehorcht hatte. Klar. Bei den wenigstens, reinblütigen Ehepaaren waren wirklich Gefühle im Spiel. Meistens heirateten sie nur, um die reinblütige Linie fort zu setzen. Um sich nicht mit Muggelstämmigen oder gar Muggeln mischen zu müssen. Doch meistens reichten die Gefühle jedoch so weit, dass die Ehepartner sich mit Respekt behandelten. Sie liebten sich zwar nicht, doch sie respektierten den jeweils Anderen und dessen magische Kräfte.
Bei Cissy und dem jungen Malfoy jedoch, hatte man das Gefühl, dass da wirklich auch Liebe im Spiel war. Ich erinnerte mich an letztes Jahr, als die Malfoys zu Besuch da gewesen waren. Die Art, wie sie ihn angesehen hatte. Die Art, wie er sie angesehen hatte. Wie sie miteinander gesprochen hatten. Wie sich mit dem jeweils Anderen umgegangen waren. Als wären sie damals schon fast verheiratet gewesen. Was ja auch auf gewisse Art so war. Denn schließlich stand die Hochzeit zu diesem Zeitpunkt schon fest.
" Ich bin mir sicher, du wirst dich dran gewöhnen.", redete ich auf sie ein. Ich wusste, dass dies nicht sonderlich beruhigend klang, dich etwas Besseres fiel mir nicht ein. Cissy sah mich an. Ihre grauen Augen, wirkten unruhig. Wie ein bewölkt Himmel, kurz bevor das Gewitter losbrach. Doch Cissy war nicht der Typ, der seine Gefühle so offen zeigte. Sie würde nicht einfach einen Gefühlsausbruch bekommen. Sie würde ihre Angst und ihre Aufregung nicht noch mehr zeigen, als man es ihr ansah. Sie würde sich nicht schwach und verletzlich zeigen.
" Ich weiß. Es ist nur- Lucius. Denkst du, er liebt mich wirklich?", Fragte sie leise. Ich sag sie erstaunt an. Diese Frage, stellten die meisten Reinblüter nie, wenn es um ihre Hochzeit ging. Sie fragten sich nicht, ob sie wirklich geliebt wurden. Sie fragten sich nicht, wie sie selbst für den jeweils Anderen empfanden, und ob er das Gleiche empfand. Ob er ihnen nur die kalte Schulter zeigen, und ihre Gefühle ignorieren würde. Oder, ob er genauso empfinden und sie lieben würde. Denn schließlich kam es in solchen Beziehungen nie darauf an. Hauptsache, die Blutlinie wurde fortgesetzt. Egal wie.
" Ich weiß es nicht. Ich meine, auf gewisse Art bestimmt.", antwortete ich leicht überfordert. Auch, wenn ich normalerweise eine gute Menschenkenntniss hatte, war ich mir bei dem Malfoy- Spross nicht sicher. Er trug seine Maske so aufrecht, so perfekt- es war fast unmöglich, hindurch zu sehen. Auch, wenn er Gefühle für Cissy hatte, würde er dies nicht offen zeigen. Schließlich musste er der Tradition der Malfoys treu bleiben. Er sollte stets kühl und gefühllos wirken. Stolz. Und nicht verletzlich, gefühlvoll und überbesorgt.
Wenn, dann würde er diese Gefühle für sich behalten und nur Cissy zeigen. Wenn sie unter sich waren. Dann, würde die harte Hülle brechen und sein wahres Ich würde zum Vorschein kommen. Dann, wäre er nicht mehr der kalte, gefühllose Lucius Malfoy. Er würde ihr alle seine Gefühle zeigen, die er dem Rest der Welt verschwieg. Die erste vor allen Anderen verborgen hielt. Doch vor ihr, würde er sie zeigen.
" Aber was ist, wenn er sich nur verstellt?", fragte Cissy und trommelte nervös mit den Fingern gegen den Türrahmen. Nun. Ausschließen konnte man dies nicht ganz. Denn schließlich wäre er nicht der Erste, der dies tat. Einige vorstellten sich, um dadurch charmanter zu wirken und beliebter zu werden. Um sich mehr Anerkennung zu verschaffen. Anerkennung, für etwas, das sie eigentlich gar nicht waren. Das sie vorgaben zu sein, um ihre Chancen bei Anderen zu verbessern. Um mehr wichtige Kontakte knüpfen zu können.
" Das wird er schon nicht.", sagte ich viel zuversichtlicher, als ich eigentlich war und brachte sogar ein aufheiterndes Lächeln zu Stande. Das würde er nicht. Auch, wenn Lucius Malfoy ein Meister darin war, seine wahren Gefühle verborgen zu halten, so würde er nicht vorgeben, etwas zu sein, das er nicht war. Oder? Schließlich nickte Cissy. Sie wirkte immer noch leicht aufgeregt, doch sie hatte schon immer die Veranlagung gehabt, leicht nervös zu werden. " Danke. ", sagte sie noch, bevor sie aus meinem Zimmer verschwand.
AN: Soo, noch ein Kapi XD wie fandet ihr es so? Lasst mir gerne eure Meinung dazu da und joa 😉😊 dann bis bald ❤
LG: Drawaine
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Born to die || Regulus Black
FanfictionWie man am Titel vielleicht schon erkennen kann, wird das hier eine FF über das Leben von Regulus Black. :D