I did the right thing, didn't I?

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Regulus' POV

Wenn ich vor einigen Jahren  gedacht hatte, dass mein Verhältnis zu Sirius schlecht gewesen war, so hatte ich mich geschnitten. Und zwar gewaltig geschnitten. Denn wenn man unser damaliges Verhältnis als schlecht bezeichnen würde- ich wüsste nicht, wie man dann das nennen würde, wie es jetzt zwischen uns aussah.

Ich wusste nicht, wie man es nannte, wann man dem Anderen nicht mehr in die Augen sehen konnte. Wenn man sich so gut wie ständig ignorierte. Wenn man einen kurzen Blick von dem jeweils Anderen zugeworfen bekam, aus dem nun nichts als Kälte und Verachtung sprach. Wenn man hoffte, sich das gesamte Schuljahr nicht mehr über den Weg zu laufen.

Ich wusste nicht, ob es ein Wort dafür gab, wenn man sich gegenseitig nur nicht aus dem Weg ging. Sich vermutlich wünschte, nicht mit dem Anderen verwandt zu sein. Sich  wünschte, den Anderen nicht zu kennen. Sich wünschte, nichts mit dem Anderen zu tun haben zu müssen.

Erneut fragte ich mich, wie es so weit kommen konnte. Warum es soweit gekommen war. Wie aus zwei Brüdern so etwas werden konnte. Es kam mir fast vor, als wären wir nun offiziell- Feinde. Endgültig auf verschiedenen Seiten des Krieges. Es gab nichts mehr, was das Gegenteil beweisen könnte. Es gab nichts mehr, das beweisen könnte, dass uns noch überhaupt irgendwas verband.

Außer vielleicht dem Blut.  Ja, das Blut unserer Vorfahren, das sowohl in meinen, als auch in seinen Adern floss. Auch, wenn er sich wohl fast weigerte, zu sagen, dass er zu der Familie Black gehörte. Auch, wenn er auf eine gewisse Art verleugnete, von wem er abstammte. Doch mehr war da nicht. Das Blut, und der Familienname. Sonst nichts.

Würde er mich verraten? Würde er jetzt, wo er wusste, dass ich zu Ihnen gehörte einem Lehrer davon erzählen, was er auf meinem linken Unterarm gesehen hatte? Würde er wollen, dass ich aus der Schule geschmissen und meinem Schicksal überlassen werde? Ich hatte das Gefühl, dass ihm dies mittlerweile herzlich wenig ausmachen würde.

Ich glaubte nicht, dass es ihn noch sonderlich interessierte, was mit mir passieren würde. Wie es mir gehen würde und was ich tun würde.  Schließlich war ich jetzt so etwas wie ein Gegner.  Schließlich hatte ich mich dazu entschieden, auf der anderen Seite des Krieges zu stehen. Schließlich hatte ich mich dazu entschieden, mich seinen Gegnern anzuschließen, einer von ihnen zu werden.

Schließlich war ich jetzt ein Todesser, ein Feind. Ein Feind, der in der gleichem Schule herumspazierte, wie er. Der in der gleichen, großen Halle aß. Der auf dem gleichen Feld Quidditch spielte und in der gleichen Bibliothek lernte. Wenn ich es so betrachtete, klang es noch feindlicher, noch bedrohlicher, als ohnehin schon. Es klang noch düsterer, fast schon, als würde man meinen, den Feind unter dem eigenen Dach zu haben.

Was in gewisser Weise auch stimmte, denn schließlich war ich nicht der einzige Todesser, der noch nach Hogwarts ging. Schließlich gab es auch noch Evan, Severus und einige Andere, die ebenfalls das dunkle Mal tragen.  Die ebenfalls schon in die  Dienste des dunklen Lords getreten waren. Deren Eltern es jedoch trotzdem für besser hielten, wenn sie die Schule noch beendeten.  Die jeden Tag auf's Neue der Gefahr ausliefen, entdeckt, enttarnt zu werden.

Warum hatte ich auch nicht schneller reagiert? Warum hatte ich zugelassen, dass er nahe genug an mich ran gekommen war, um unter meinen Ärmel zu sehen? Warum hatte ich zugelassen, dass er diesen hoch geschoben hatte? Hatte ich nicht damit gerechnet, dass er dies tun würde? Hatte ich einfach nicht aufgepasst? War ich einfach nicht geistesgegenwärtig genug gewesen, um zu bemerken, weshalb er überhaupt in meine Nähe gekommen war?

Wieso hätte er dies sonst tun sollen? Im Nachhinein, kam es mir lächerlich vor. Wieso hätte er sonst überhaupt auf mich zukommen sollen, wenn nicht, um sicher zu gehen, dass sein Verdacht stimmte? Wieso sollte er sich die Mühe machen, mich überhaupt anzusprechen, wenn nicht, um seine Vermutung zu bestätigen? Was hatte ich bitte gedacht? Dass er einfach aus reiner gutherzigkeit auf mich zugekommen war? Dass er dies einfach getan hatte, weil er sich Sorgen um mich gemacht hatte? Lächerlich

Lächerlich, denn wer würde dies schon tun? Wer würde sich schon groß dafür interessieren, wie es dem dummen, kleinen Sohn von Walburga und Orion Black ging? Außer seiner Cousine, und vielleicht noch den wenigen Freunden, die er hatte.

Wer würde überhaupt wissen wollen, ob er mir seinem Schicksal klar kam? Ob das, was von ihm verlangt wurde ihm zu viel wurde, oder nicht. Wenn würde es inreressieren, dass er bald nicht mehr konnte? Dass er sich jetzt schon fühlte, als würde er bei dem kleinsten Stoß zusammen brechen? Dass er schon jetzt oft das Gefühl hatte, dass ihn nicht mehr sonderlich viel hier hielt. Das er schon jetzt ist den Wunsch hatte, sich einfach irgendwo hinzulegen und nie mehr aufzustehen. 

Auch, wenn er sich dies nie erlauben durfte.  Wenn ich mir das nie erlauben durfte. Ich musste weiter machen, ich musste meine Familie stolz machen. Ich durfte nicht einfach aufgeben, nur weil etwas mal nicht ganz nach Plan verkaufen war.

Ich durfte nicht einfach alles hinschmeißen, alles sein lassen, nur, weil ich etwas erlebt hatte, was sich nicht gerade als positiv erwiesen hatte. Ich durfte keinen Rückzieher machen, nur, weil mein Leben mir vermutlich einen Schlag ins Gesicht verpasst hatte. Ich durfte jetzt nicht wie ein Feigling handeln. Meinen Kopf in den Sand stecken. Mich verstecken und mir die Seele aus dem Leib heulen.

Denn schließlich hatten ich dich das Richtige getan. Schließlich hatte ich noch Einiges vor mir. Schließlich war noch lange nicht alles vorbei, das hier war erst der Anfang. Schließlich tat ich dich das Richtige, war auf dem richtigen Weg. Oder?

Es war doch Sirius, der stets mit seinen Behauptungen, seiner Einstellung Unrecht hatte. Oder? Ich konnte doch nichts dafür, dass er der Familie den Rücken gekehrt hatte, weil das, was sie tat seiner Meinung nach falsch war. Ich konnte nichts dafür, dass er einen anderen Weg gewählt hatte. Dass er einen Weg, ein Leben ohne seine Familie gewählt hatte. Dass er eben diese verraten hatte.

AN: Soo, ich lebe noch XD wie fandet dieses Kapi so? Lasst mir gerne eure Meinung dazu da und joa 😉😊 dann bis bald ❤

LG: Drawaine

Born to die || Regulus Black Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt