Regulus' POV
Noch hatte ich eine Wahl. Noch könnte ich es einfach lassen. Noch könnte ich einfach meine Augen vor der Wahrheit verschließen, wie ich es auch bis jetzt getan hatte. Noch könnte ich jemand Anderen die Arbeit überlassen, gegen Voldemort vorzugehen. Noch könnte ich die fadt fertige Fälschung des Medallions einfach verschwinden lassen, und niemand würde je erfahren, dass ich einst daran gedacht , mich gegen Voldemort zu stellen.
Nein. Das durfte ich nicht. Ich durfte die Augen verschließen, davor, was wirklich wahr war. Ich durfte nicht zulassen, dass weiterhin unschuldige Leute sterben mussten. Ich durfte nicht zulassen, dass er immer mächtiger wurde, während alle, die für die richtige Seit kämpften starben. Während alle, die versuchten, dich ihm in den Weg zu stellen ihr Leben verlieren würden. Dass sie sich falsche Hoffnungen machten, ihn vernichten zu können.
Dass sie sich falsche Hoffnungen machten, ihn beseitigen, ihn töten zu können. Dass sie ihr Leben verlieren würden, mit falschen Hoffnungen als letzte Gedanken. Dass sie mit dem Glauben aus dem Leben treten würden, dass sie etwas gegen Voldemort bewirkt hatten. Dass sie glaubten, seinen Untergang einen Schritt näher gebracht zu haben.
Dass sie glaubten, seinen Tod ein Stück näher gebracht zu haben, wenn auch nur ein kleines, winziges. Dass ihre letzten Gedanken davon sein würden, dass Voldemort bald vernichtet werden würde. Dass sie in ihren letzten Momenten noch immer die Hoffnung besitzen würden, dass es nicht mehr lange bis zu seiner endgültigen Vernichtung dauern würde. Doch all diese Hoffnungen waren falsch. Sie alle starben mit einer falschen Hoffnung als Trost.
Einem falschen, nicht existierenden Trost. Sie Offerten sich, für etwas, das noch einige Zeit lang dauern würde. Falls es überhaupt jemals passieren sollte, dass der dunkle Lord fallen würde. Wenn es überhaupt passieren sollte, dass er eines Tages besiegt werden könnte. Nicht, solange die Horkruxe noch existierten. Nicht, solange ein Teil seiner Seele noch in ihnen weiter lebte. Solange seine Seele noch weiter lebte, auch, wenn sein Körper zerstört werden würde. Solange seine Seele womöglich sogar einen Weg finden würde, eine neue Gestalt anzunehmen.
Von einem anderem Lebewesen Besitz zu ergreifen, Kontrolle über dessen Körper zu übernehmen. Solange die Horkruxe nicht heil waren, hatte er die besten Chancen. Solange sie noch existierten, war er praktisch unbesiegbar, nahezu unsterblich. Solange man nichts gegen sie unternahm, würde er immer mächtiger werden. Bis ihn irgendwann nichts und niemand mehr aufhalten könnte.
Bis er schließlich sein Ziel erreicht haben und über die Zaubererwelt herrschen würde. Doch das durfte ich nicht zulassen. Das durfte ich nicht zulassen. Eine gute Sache hatte das Ganze wohl. Zum ersten Mal in meinem Leben, war ich vollkommen überzeugt von einer Sache. Zum ersten Mal in meinem Leben, hatte ich das Gefühl, zu wissen, was ich tat.
Zum ersten Mal in meinem Leben hatte ich das Gefühl, selbst die Kontrolle über meine Entscheidungen zu haben. Zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, selber zu bestimmen, was ich tat. Und zum ersten Mal in meinem Leben, hatte ich das Gefühl, das Richtige zu tun.
Zum ersten Mal wusste ich, dass ich auf dem richtigen Weg war. Dass das, was ich vorhatte dem richtigen Zweck diente. Dass es der Zaubererwelt wirklich helfen würde. Die Tatsache, dass ich vermutlich bei dem Versuch das Richtige zu tun sterben würde, schien keine große Rolle mehr zu spielen. Denn was für eine Rolle spielte schon das Leben eines einzigen Zauberers, wenn es um das Wohlergehen, die Sicherheit der gesamten Zaubererwelt ging?
Wie bedeutungsvoll war der Tod eines einzigen Zauberers, wenn dadurch vielleicht hunderte von anderen Leben verschont bleiben würden? Wenn dadurch viele, unschuldige Menschen weiterleben könnten. Die Chance darauf hatten, alt zu werden. Alt zu werden, für ihre Familien und Freunde da zu sein. 'Genau die Chance, die du dir selbst gerade verbaust. '
Das spielte nun keine Rolle mehr. Ich war auf dem falschen Weg gewesen. Ich hatte dem Falschen gedient. Dem Falschen vertraut. Und ich hatte es verdient, dass ich nun den Preis dafür zahlen musste. Ich hatte es verdient, dafür, dass ich mich nicht schon früher gegen ihn gestellt hatte. Dafür, dass ich nicht den Mut gehabt hatte, meine eigenen Entscheidungen zu treffen. Dafür, dass ich nicht den Mut gehabt hatte, mich meinen Eltern gegenüber zu stellen. Dafür, dass ich zum Verräter geworden war.
Auch, wenn es schmerzte, dass ich nicht mehr lange auf dieser Welt sein würde. Dass ich sie alle niemals wieder sehen würde. Dass ich bald nie mehr hier, in meinem Zimmer sitzen und mir den Kopf über alles Mögliche zerbrechen würde. Dass ich nie Mal's wieder durch die steinernen Gänge von Hogwarts laufen würde.
Dass ich mir nie wieder den Kopf darüber zerbrechen würde, wie ich die nächste Prüfung am besten absolvieren könnte. Dass ich nie mehr meine Freunde um Hilfe bei Unterrichtsstoff anflehen würde, den ich einfach nicht verstand. Weil ich niemals wieder an den Ort zurück kehren würde. Weil ich niemals wieder im Unterricht sitzen und mich zum Aufpassen zwingen würde.
Weil ich nie mehr versuchen würde, in Geschichte der Zauberei wach zu bleiben, während Binns' tiefe Stimme mich langsam in der Schlaf redete. Weil ich nie mehr gegen ein anderes Haus- Team Quidditch spielen würde. Nie mehr versuchen würde, den Sucher des gegnerischen Teams auszutricksen. Nie mehr dem Kapitän des Slytherin- Team zuhören würde, wie er endlos wirkende Motivationsreden schwang.
Nie mehr im tiefen Nebel nach dem Schnatz Ausschau halten würde. Nie mehr versuchen würde, mich beim Regenwetter halbwegs auf dem Quidditchfeld zurecht zu finden.
Auch die Lehrer würde ich niemals wieder sehen. Mcgonnagall, mit ihrer strengen, jedoch fairen Art. Professor Slughorn, der zwar des Öfteren betrunken, doch stets ein guter Mensch gewesen war. Der mir stets zugehört hatte, wenn ich ihm von meinen Sorgen und Problemen fehlt hatte.
Der es stets hinbekommen hatte, mich neu zu motivieren. Wenn auch nur ein kleines bisschen. Dem ich vertraute hatte. In dessen ewigen Club- Treffen ich gesessen war, und versucht hatte, dem etwas abzugewinnen. Der fast zu einer Art zweiter Vater für mich geworden war .
Wie sie alle wohl reagieren würden, wenn ich nicht mehr da sein würde? Wie würde Mutter wohl reagieren, wenn sie von meinem Tod erfahren würde? Würde es sie überhaupt interessieren? Würde sie traurig sein? Würde sie um mich, ihren jüngeren, besseren Sohn trauern? Würde sie an mich als ihren Sohn denken?
Oder würde sie mich als schwach, instabil bezeichnen? Würde sue mich als Feigling ansehen, der einfach zu schwach gewesen war, das zu tun, was sie von ihm verlangten hatte? Ich wusste es nicht. Doch ich hatte das Gefühl, dass er ihr nicht ganz so egal sein würde, wie sie tun würde.
Das es tief in ihrem Inneren Schmerzen würde, auch, wenn sie es sich nicht eingestehen würde. Würde meine Familie in gutem Sinne an mich denken? Mich in guten Erinnerungen behalten? Würden sie traurig sein, wenn sie an die Zeit zurück denken würden, in der ich noch am Leben gewesen war? Ich wusste es nicht. Ich wusste nur, dass es bald so weit sein würde. Ich wusste, dass ich die Fälschung des Medallions bald fertig gestellt haben würde. Und dann gäbe es kein Zurück mehr.
AN: Soo, das nächste Kapi ist draußen XD wie fandet ihr es so? Lasst mir gerne eure Meinung dazu da und joa 😉😊 dann bis bald ❤
LG: Drawaine
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Born to die || Regulus Black
FanfictionWie man am Titel vielleicht schon erkennen kann, wird das hier eine FF über das Leben von Regulus Black. :D