Regulus POV
Nervös lief ich die Stufen des Malfoy Manor hoch. Aus welchem Grund auch immer, hatte sich dieses als Treffpunkt für das nächste Todesser- treffen herausgestellt. Der Manor wirkte kalt, groß und unfreundlich. Kein einziges Licht brannte in der unteren Etage, so, dass man sich fragen könnte, ob sich momentan überhaupt jemand im Manor befand.
Ich beschleunigte mein Tempo etwas, um nicht zu spät bei den Anderen zu erscheinen. Ich hatte schon oft Geschichten davon gehört, was Voldemort mit denen angestellt hatte, die zu spät bei den Treffen der Todesser erschienen waren.
Hauptsächlich über Bellatrix hatte ich erfahren, dass Voldemort keinerlei Geduld hatte, was so etwas anging. Dass er erwartete, dass alle Todesser sich auf der Stelle versammeln würden, wenn er sie zu sich rief. Er duldete es nicht, wenn man unpünktlich erschien, denn schließlich könnte dies ja heißen, man hätte nicht genug Respekt vor ihm.
Schließlich könnte dies ja ein Hinweis darauf sein, dass man seinen Befehlen keine Folge leistete. Dass man es sich erlaubte, ihn wütend zu machen. Ja, ihn gar zu provozieren. Er würde dann wohl den Eindruck kriegen, man würde sich ihm widersetzen. Man würde gegen ihn arbeiten, oder hatte dies erst noch vor. Vielleicht würde er einen aber auch für unzuverlässig und somit nutzlos halten. Denn ein Todesser, auf den er nicht zählen konnte, war für Lord Voldemort von keinem Wert.
Ein Todesser, der nicht bald erscheinen würde, wenn er gerufen wurde, wäre wohl den Titel als Todesser wohl nicht wert. Schließlich kam ich in dem Raum an, in dem die meisten anderen Todessern bereits warteten. An einem länglichen Tisch sitzend. Einige sahen kurz auf, als sie merkten, dass eine weitere Person dazu gestoßen war. Die Meisten senkten ihren Blick jedoch auch gleich wieder, als sie bemerkten, um wen es sich bei dem Neuankömmling handelte.
Ich schien bis jetzt noch keinen sonderlich guten Ruf bei den Anderen Todessern zu haben, was ich jedoch darauf schob, dass ich um Einiges jünger war, als die Meisten hier. Die meisten schienen mich wohl als kleines Kind anzusehen. Als unnütz, einfach eine weitere Person, die einen weiteren Platz wegnahm. Einen Platz, den man doch lieber für eine nützlicher Person verwenden sollte. Eine erfahrenere, schlauere Person, die den restlichen Todessern doch so viel nützlicher sein würde.
Die meisten hielten sich wohl aufgrund ihres Alters und ihrer Erfahrung für etwas Besseres als mich. Sie hielten sich für stärker, überlegener. Sie hatten wohl das Gefühl, viel mehr Ahnung von der Magie und der gesamten, magischen Welt zu haben. Sie dachten wohl, sie wären besser, schlauer als ich. Doch das war nicht der Fall. Schließlich war ich ein Reinblut, genau wie die meisten Anderen, die in diesem Raum versammelt waren.
Schließlich kam ich aus einer der mächtigsten Zaubererfamilien. Ich war ihnen nicht unterlegen, zumindest nicht darin, was die Stärke anging. Andere Todesser jedoch, machten sich gar nicht erst die Mühe, ihre Köpfe zu heben, sondern tuschelten einfach unter einander weiter. Als wäre ich ihre Beachtung nicht wert. Als wäre ich es nicht wert, von Ihnen auch nur angesehen zu werden.
Als wäre ich nur ein dahergelaufener, siebzehnjähriger Junge, der ihnen die wertvolle Luft weg atmete. Ich ließ meinen Blick über die Anderen schweifen und erkannte wieder einige Gesichter. Macnair, der am anderen Ende des Tisches saß. Fast schon verborgen zwischen all den Anderen. Fast nicht erkennbar, durch die vielen Todesser, die vor ihm und um ihn herum saßen. Etwas weiter weg erkannte ich Nott. Crabbe. Goyle.
Lucius Malfoy. Und schließlich Severus und Evan. Froh sie entdeckt zu haben, lief ich auf die beiden zu und ließ mich auf einen Stuhl neben Severus fallen. Sowohl Evan als auch Severus warfen mir eine kurzen Blick zu, sagten jedoch nichts. Evan. Ich könnte wetten, dass er seine Eltern fast schon darum angezettelt hatte, die Schule endlich abbrechen zu dürfen.
Ich könnte wetten, dass er nur davon geträumt hatte, nun vollends in die Dienste des dunklen Lords zu treten. Ich konnte mir fadt schon vorstellen, wie er seinen Eltern davon vorgeschwärmt hatte, was für großartige Taten er verbringen würde, wenn er doch nur endlich ganz beitreten könnte. Wie er davon erzählte, wie viel wichtiger all dies war.
Dass es doch viel größer, so viel bedeutender war, als einfach nur eine Schulazsbildung. Er schien wohl mehr als glücklich darüber zu sein, Hogwarts nicht mehr betreten zu müssen. Er schien sehr glücklich darüber zu sein, nun endlich ganz in die Dienste des dunklen Lords treten zu können.
Ich hingegen, konnte immer noch kaum fassen, dass ich Hogwarts nie wieder sehen würde. Dass ich nie mehr in der großen Halle sitzen, nie mehr durch die dunklen Gänge im Kerker laufen würde. Dass ich mir nie mehr Gedanken darüber machen würde, wie man beim Quidditch am besten vorging.
Wie man einen Gegner am besten austrickste. Dass meine Sorgen nie wieder dem Quidditch oder den Prüfungen gelten würden. Ich wusste nicht, wie ich mich dabei fühlte. Sollte ich stolz sein? Sollte ich mich geehrter fühlen, nun endlich ganz für den dunklen Lord arbeiten zu können? Oder sollte ich Angst vor dem Kommenden haben? Sollte ich mir den Kopf darüber zerbrechen, was da wohl auf mich zukommen würde? Was die Zukunft mit sich bringen würde?
Ich war so in Gedanken verloren gewesen, dass ich nicht einmal gemerkt hatte, wie der dunkle Lord den Raum bereits betreten hatte. Dass ich nicht gemerkt hatte, wie er sich am Tisch niedergelassen hatte und nun mit bohrendem Blick durch die Menge starrte. Seine roten Augen schienen sich in meinen Innerstes zu brennen. Wie ein Feuer, das von nichts und niemandem aufgehalten werden konnte.
" Guten Abend, meine Freunde.", begann er zu sprechen. Von einigen, einzelnen Todessern war tatsächlich ein ' Guten Abend, mein Lord.' zu hören. Die Meisten entgegnete jedoch nichts auf seinen Gruß. " Nun, Macnair. Wie erfolgreich war der letzte Auftrag?", wandte der Lord sich nun an eben diesen. Der Angesprochene zuckte kurz zusammen. " Sehr gut, mein Lord. Von den Muggeln, gibt es keine Überlebenden.", Voldemort nickte zufrieden und grinste hämisch.
Ich merkte, wie es mir bei seinem Grinsen kalt den Rücken runter lief. Es hatte etwas kaltes, etwas Gruseliges. Nachdem er uns schließlich weiterhin von seinen Plänen erzählt hatte, herrschte im ersten Augenblick Ruhe. Nachdem er neue Aufträge an seine Diener verteilt hatte, sagte erstmal keiner ein Wort. Als würde jeder erwarten, dass er noch etwas hinzufügen sollte. Er blickte erneut kurz in die Runde.
" Und noch etwas. Unsere jüngsten Todesser, werden ebenfalls bald einen Auftrag von mir bekommen. " Ich wusste nicht, ob es wirklich so war, oder ob ich mir dies nur einbildete. Ich wusste nicht, ob mein Unterbewusstsein mir einen Streich spielen wollte, oder ob ich all dies richtig wahrnahm. Doch ich hätte schwören können, dass sein Blick, als er den letzten Satz gesprochen hatte, genau auf mir gelegen hatte.
AN: Soo, das nächste Kapi ist draußen XD wie fandet ihr es so? Lasst mir gerne eure Meinung dazu da und joa 😉😊 dann bis bald ❤
LG: Drawaine
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Born to die || Regulus Black
FanfictionWie man am Titel vielleicht schon erkennen kann, wird das hier eine FF über das Leben von Regulus Black. :D