" You're not my brother anymore!"

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Regulus' POV

Wieder einmal saß ich auf einer kleinen Mauer im Innenhof von Hogwarts und laß. Ich hoffte, wenigstens hier einmal ungestört sitzen zu können, ohne durch andere Schüler abgelenkt zu werden. Ohne stets aufpassen zu müssen, um nicht  erwischt zu werden. Wo ich meine Ruhe haben konnte.

Severus und Evan hatten beschlossen, an diesem Tag nach Hogsmead zu gehen, doch ich hatte mich heraus geredet, in dem ich behauptete hatte, ich müsste noch lernen. In gewisser WEISE stimmte dies auch und vermutlich sollte ich wirklich eher in der Bibliothek sein, als hier im Innenhof. Vermutlich sollte ich meine Nase  lieber mehr in Bücher stecken, die mir auch für den Unterricht etwas brachten. Zaubertränke, oder Kräuterkunde zum Beispiel.

  Doch tat ich dies nicht genug? Saß ich nicht so gut wie jeden Tag in der Bibliothek und versuchte, Informationen für irgendwelche Schulbücher in meinen Kopf zu bekommen? Verbrachte ich nicht fast jedes Mal den ganzen Tag damit, für die nächsten, anstehenden Prüfungen zu lernen? Da würde es wohl doch nicht sonderlich viel ausmachen, wenn ich dies an einem einzigen Tag nicht tat. Wenn ich mir eineinziges Mal eine Pause von dem ganzen Stoff gönnte, den wir täglich im Unterricht durch nahmen.

Wenn ich mich einmal von dem alltäglichen Ablauf ablenkte.  Mich von meinen Sorgen und Problemen ablenkte, oder dies zumindest versuchte.  Meistens, wenn ich gerade am Lesen war, verfasst ich einen Teil der Welt um mich herum. Ich konzentrierte mich vollkommen auf das Buch und seinen Inhalt. Ich vergaß manchmal sogar fast meine ganzen Probleme.  Fast vergaß ich, dass ich stets auf der Hut sein musste. Fast vergaß ich, dass, nachdem ich die Schule abgeschlossen haben würde, ein vollkommen anderes Leben dort draußen auf mich wartete.

Fast vergaß ich den ganzen Druck, die ganze Verantwortung, die mit dem Todesser- Dasein auf mich zukam.  Oder besser gesagt, bereits zugekommen war. Beinahe vergaß ich, dass es auch noch eine Welt außerhalb des Buches gab.

Eine Welt, die hier und jetzt um mich herum passierte. Eine Welt, die alle meine Sorgen und Probleme in sich trug. Aus der eben diese kamen. In der alles so kompliziert und schwer wirkte.  In der alles so unglaublich düster und grau wirkte.  In der ich stets das Gefühl hatte, von der Last meiner Probleme erdrückt zu werden.

Von den Erwartungen meiner Eltern erstickt zu werden, nicht mehr atmen zu können. In der ich manchmal das Gefühl hatte, ein nicht dorthin zu gehören. Einfach nicht dazu zugehören. Nicht dazu zu passen, egal, wie sehr ich mich bemühte. Obwohl ich nicht stets bemühte, mich anzupassen.

Obwohl ich mich stets bemühte, das Richtige zu tun. Die richtigen Entscheidungen zu treffen. Doch es wirkte, als wäre irgendetwas stets dagegen, dass ich mich wohl fühlte. Als gäbe es etwas oder jemanden, der mich nicht glücklich sehen wollte.

Und nun saß ich mal wieder hier. Auf einer Mauer im Innenhof. Vergeblich versuchend, in eine andere Welt zu entfliehen. Vergeblich versuchen, in einem Buch Tristesse zu finden, meinen Problemen wenigstens eine kurze Zeit lang zu entkommen. Ich musste wohl so vertieft in das Buch gewesen sein, dass ich es nicht bemerkte, wie sich mir jemand näherte. Wir jemand auf die Mauer, auf der ich Platz genommen hatte zusteuerte, bis er schließlich direkt vor mir stand.

Erschrocken klappte ich das Buch zu, nachdem ich die Anwesenheit meines Gegenübers bemerkt hatte. Ich warf ihm einen kühlen Blick zu. " Was willst du schon wieder?", Fragte ich in desinteressiertem Ton und blickte ihn weiterhin kühl an. Sah ihn kühl an, während in meinem Inneren eine gewisse Panik losbrach.  Was wollte er von mir? Er hatte mich all die Jahre kaum eines Blickes gewürdigt.

Er hatte sich all die Jahre nicht darum geschert,  wie es mir ging, oder was ich tat. Er hatte sich alle Mühe gegeben, mich zu ignorieren. So zu tun, als hätte er keinen Bruder- außer James Potter. Also warum um alles in der Welt, sollte er sich auf einmal für mich interessieren?

Er hatte mich zurück gelassen, mich dafür verachtete, dass ich mich nicht gegen meine Eltern stellte.
Warum erwartete er, dass ich jetzt mit ihm redete? Jetzt, wo ich glaubte, meinen Weg mehr oder weniger gefunden zu haben. Jetzt, wo mein Schicksal so oder so bereits fest stand.

" Mit dir reden. ", sagte mein Gegenüber entschlossen. " Ich wüsste nicht, was wir uns noch zu sagen hätten.", entgegnete ich kalt und wollte gerade aufstehen, und an ihm vorbei gehen. Ich glaubte, einen fadt schon traurigen Ausdruck in den Augen des Gryffindors zu erkennen, doch darüber würde ich mir auch im Nachhinein noch Gedanken machen können. Wenn ich mir überhaupt welche machen wollte. In diesem Moment , wollte ich so weit weg wie möglich von hier.

Von Sirius. Von allen Schülern, die sich in diesem Schloss herum trieben. " Und jetzt entschuldige mich, ich hab noch zu tun!", mit diesen Worten stand ich endgültig von der Mauer auf und wollte mich an meinem Bruder vorbei schieben. Gerade, als ich mir sicher war, noch einmal ohne Beschwerden vorbei zu kommen, erwischte er meinen linken Arm und schob den Ärmel von meinem Hemd ruckartig hoch.

Ich hielt den Atem an, während Sirius' Augen sich vor Entsetzen weiteten. " Sag, dass das nicht wahr ist.", keuchte er fassungslos und sah mir nun ins Gesicht.  Sein Blick wirkte nun beinahe verzweifelt. Verzweifelt, enttäuscht und wütend zugleich. " Warum?", Fragte er kaum hörbar weiter, nachdem ich auf seine erste Bemerkung nichts entgegnet hatte.

Mir selbst fehlten die Worte. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Ich wusste nicht, wie ich mich heraus reden sollte, oder ob ich überhaupt etwas entgegnen sollte. Ich fühlte mich wie betäubt. Wie in einem Albtraum gefangen, aus dem man nicht mehr aufwachen würde. " Ich hätte nicht gedacht, dass du auch noch diesen Weg gehst.", fuhr der Gryffindor weiter fort und ich glaubte, sogar einige Tränen in seinen Augen glitzern zu sehen.

Ich jedoch entgegnete immer noch nichts.  Ich fühlte mich wie gelähmt, unfähig, auch nur ein einziges Wort hervor zu bringen. " Du bist wohl genau wie der Rest meiner Familie. Genauso besessen von diesem Ganzen-", er brach ab, als ihm kein richtiges Wort dafür einfiel. " Sirius, ich- es war-", ich konnte keinen anständigen Satz zu Stande bringen. Ich konnte nicht darüber nachdenken, was ich eigentlich sagen wollte. Ich wollte mich am liebsten los reißen und weg rennen.

Weg rennen und mich nicht mehr umdrehen.  Nicht noch einmal den Blick meines Bruders sehen zu müssen, der bewirkte, dass ich mich fühlte, wie ein Verräter. Ich wollte diese Enttäuschung, diese Wut in seinem Blick nicht mehr sehen. " Warum?", fragte er ein weiteres Mal, bevor er meinen Arm schließlich los ließ.

" Du bist nicht mein Bruder.", mit diesen Worten, ließ er mich alleine im Innenhof stehen. Mit diesen Worten, drehte er mir den Rücken zu und machte sich auf den Weg zurück ins Schloss. Während ich mich zurück auf die Mauer sinken ließ und mein Gesicht in den Händen vergrub. Warum musste es soweit kommen?

AN: Soo, das nächste Kapi ist draußen XD wie fandet ihr es so? Lasst mir gerne eure Meinung dazu da und joa 😉😊 dann bis bald ❤

LG: Drawaine

Born to die || Regulus Black Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt