Born to die || Regulus Black

Start des dritten Schuljahres

Regulus POV

Da stand ich mal wieder. Am Gleis 9 3/4 und sah mich nach bekannten Gesichtern um. Mutter und Vater waren schon längst gegangen. Die einzigen Worte, die sie an Sirius und mich gerichtet hatten, waren : ' Und macht uns keine Schande! Ihr wisst, was sonst passiert!' Leider hatte ich das Gefühl, dass Sirius genau dies vorhatte. So wie eigentlich jedes Schuljahr. Sirius sah wohl jedes neue Schuljahr als neue Gelegenheit an, unseren Eltern eins auszuwischen. Seltsamerweise fiel mir dieses Jahr alles, was am Gleis los war viel mehr auf, als in den letzten Jahren. Die neuen Erstklässler, die sich aufgeregt von ihren Eltern verabschiedeten. Einige eher froh, als könnten sie es kaum erwarten, endlich in Hogwarts anzukommen. Andere schienen hingegen eher traurig zu sein, ihre Familien für längere Zeit nicht mehr sehen zu können. Oder auch leicht ängstlich, aufgeregt, da sie nicht genau wussten, was auf sie zu kam.

Ich beobachtete einen elfjährigen Jungen mit dunklen Haaren, der ruhelos am Gleis auf und ab lief. In seiner Nähe standen seine Eltern und ein weiterer, etwas älterer Junge. Vermutlich der Bruder des Jungen. Jedenfalls schien seine Familie zu versuchen, ihn zu beruhigen, was jedoch nicht ganz klappte. Wieso kam mir diese Szene nur so bekannt vor? Mein Blick glitt weiter durch die Menge an Schülern und Eltern. Ein Mädchen, das sich, den Tränen nahe von seinen Eltern verabschiedete, bevor es in den Zug stieg. Ältere Schüler, die genau wie ich nach ihren Freunden suchten, die sie sechs Wochen lang nicht mehr gesehen hatten.

" Also dann. Wir sehen uns in Hogwarts.", riss mich Sirius' Stimme neben mir aus den Gedanken. Ehrlich gesagt, wunderte es mich, dass er überhaupt noch so etwas in der Art zu mir sagte, und nicht gleich zu seinen Freunden flüchtete. Nachdem wir die halben Ferien lang kaum mehr ein Wort miteinander gewechselt hatten. Vielleicht war es eine Art Angewohnheit von ihm, sich doch auf gewisse Art von mir zu verabschieden. Vielleicht hielt er es doch für zu unfreundlich, mich einfach ohne ein weiteres Wort an der Plattform stehen zu lassen. Schließlich nickte ich nur und machte mich , nachdem Sirius bereits den Zug betreten hatte ebenfalls daran, meinen Koffer in den Zug zu hieven.
Was leider nicht besonders gut klappte, da er zweimal zurück und mir auf den Fuß fiel.

Nicht sonderlich angenehm, wenn man bedachte, dass mein Koffer mal wieder bis zum Bersten vollgepackt war. Allerdings verkniff ich mir einen Aufschrei. Was sollten die anderen denken? Ich war ein Black, ich durfte mich nicht mitten auf dem Bahnhof blamieren. In dem ich rumheulte, weil ich anscheinend zu unfähig war, meinen Koffer in den Zug zu kriegen. Schließlich klappte es doch irgendwie und ich humpelte selbst so gut es ging in den Zug und durch den Gang, um ein freies Abteil zu finden. Und dieses Abteil fand ich auch. Nun ja. Nicht ganz leer, jedoch saß außer Severus niemand drin. Ich schob die Abteiltüre auf. " Hi Sev. Kann ich mich zu dir setzen?", Fragte ich und versuchte, nicht darauf zu achten, dass mein rechter Fuß Dank meiner Aktion mit dem Koffer immer noch leicht schmerzte.

Severus, der bis jetzt ziemlich abwesend aus dem Fenster gestarrt hatte, fuhr herum. Jedoch entspannte er sich wieder etwas, nachdem er mich erkannt hatte. " Oh, du bist es. Komm rein.", murmelte er. Gesagt getan. Ich verstaute meinen Koffer auf der Gepäckablage und setzte mich neben ihn. " Wie waren deine Ferien?", Fragte ich, um die Stille zu durchbrechen, die sich zwischen uns bilden sollte. Severus sah mich an, sein Blick wirkte seltsam lustlos, geradezu leer. Seine eh schon blasse Haut, wirkte noch blasser als sonst und es kam mir vor, als sei er seit dem letzten Schuljahr noch dünner geworden. Er hatte unkle Schatten unter seinen Augen, als hätte er die meiste Zeit in den Ferien kaum, oder nicht gut geschlafen. Lag es mal wieder an seinem Vater? Hatte dieser wieder einmal die Kontrolle über sich selbst verloren und Dinge getan, die niemand seinem Kind tun sollte? " Wie man es bei meiner Familie erwartet.", sagte er bitter.

" Hat dein Vater-", Fing ich an, wurde jedoch unterbrochen. " Er wird immer schlimmer. Er und Mum- kommen gar nicht mehr miteinander klar und-", er seufzte und brach ab. Mal wieder tat er mir leid. Niemand hatte es verdient, so von seinem Vater behandelt zu werden. Auch während den Ferien hatte ich manchmal an Severus gedacht. Wie es ihm wohl erging. Mit einem trunkwütigen Vater und einer vollkommen eingeschüchterten Mutter. Wie er das bloß aushalten konnte. " Tut mir leid. Ich wollte dir schreiben, aber-" erneut wurde ich unterbrochen.
" Kein Problem. Es ist sogar besser, dass du es nicht getan hast- mein Vater wäre wohl ausgerastet, wenn ich Briefe per Eule bekommen hätte.", seufzte Severus.

Ich schluckte bedrückt. Mir fiel einfach nicht ein, wie ich ihm helfen, oder ihn zumindest etwas trösten konnte. " Na ja. Dann hast du wohl noch mehr Grund, dich auf Hogwarts zu freuen. ", meinte ich schließlich und sah ihn aufmunternd an. " Wenn man von den Sticheleien von Potter absieht, ja.", meinte er verbittert. Irgendwie tat er mir jetzt noch mehr leid. Hogwarts war für die meisten Schüler wie ein zu Hause. Jedoch war es wohl schwer möglich, sich irgendwo wirklich zu Hause zu fühlen, wenn man an dem Ort gemobbt wurde. Es musste sich wohl so anfühlen, als wäre man nirgendwo zu Hause. Als hätte man kein richtiges zu Hause. Allerdings hatte er doch auch noch Lily. Die beiden schien eigentlich eine recht starke Freundschaft zu verbinden, also warum sollte sie ihn hängen lassen?

Andererseits konnte es immer wieder passieren, dass Leute sich änderten. Das wusste ich- teils aus eigener Erfahrung. Hatte ich früher nicht auch gedacht, Sirius würde mich nie hängen lassen? Hatte ich nicht auch gedacht, unser Verhältnis würde immer so bleiben, wie es damals war? Ja. Aber ich hatte mich geirrt. Ich hatte mich wohl in meinem eigenen Bruder geirrt. Ich hoffte für Severus, dass er sich nicht so sehr in seiner Freundin irren würde. Schließlich konnte ich nur das wiederholen, was ich letztes Jahr auch zu ihm gesagt hatte. " Trotzdem. Denk daran. Du bist nicht alleine.", " Danke.", murmelte Severus und ich glaubte, sogar ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen zu sehen. Im nächsten Moment hielt der Zug an. Wir waren in Hogwarts. Wieder einmal.

AN: Soo, noch ein Kapi ist draußen und ich schreib hier bei den AN's irgendwie fast immer das Gleiche...das ist traurig😂😂 na ja, lasst mir trotzdem gerne eure Meinung zu dem Kapi da und joa😉😊 dann bis bald ❤

LG: Drawaine