Regulus POV
" Nun liebe Schülerinnen und Schüler. Heute werden wir eine Schwell- Lösung brauen. Ihr werdet dazu zu zweit zusammen gehen. ", erklärte Professor Slughorn in der nächsten Zaubertrankstunde . Evan, der sowieso schon neben mir saß, nickte mir zu und sah mich fragend an. Ich nickte kurz zurück, ehe ich mich wieder dem Professor zuwandte. " Die Zutaten werdet ihr von mir bekommen. Schlagt außerdem bitte die Seite 243 im Buch auf." Gesagt getan. Ich laß mir den Text über den Trank schon mal durch. Dies tat ich meistens, sobald der Lehrer gesagt hatte, welche Seite wir benötigten. Meistens laß ich mir diese dann einfach durch und achtete nicht mehr sonderlich auf den Lehrer. Eigentlich eine schlechte Angewohnheit.
Doch dieses Mal überflog ich die Seite nur und Zwang mich, dem Professor weiterhin zuzuhören. Schließlich mochte ich Slughorn. Irgendwie hatte ich fast Mitleid mit dem Professor, wenn er vor der Klasse etwas erklärte und niemand ihm zu hörte. Er wollte uns doch nur helfen, er wollte, dass wir es gut hinbekamen. Man könnte meinen, ich wäre manchmal einfach zu emotional. Zu weich. Doch das war ich nicht. Ich zeigte viel zu selten Gefühle, als dass man mich als Emotional bezeichnen könnte. Oder galt es auch schon, wenn ich sie nur fühlte? Vielleicht. Ich richtete meinen Blick und meine Aufmerksamkeit wieder auf den Professor.
Mir fiel auf, dass sein Gang leicht taumelig war. Kaum merkbar. Wenn man nicht genau aufpasste, würde es einem nicht mal auffallen. Doch ich hatte immer zu den Leuten gehört, die vieles bemerkten, was Andere nicht wahrnahmen. Schon als kleines Kind war ich sehr aufmerksam gewesen und hatte sehr darauf geachtet, was um mich herum passiert war. Selbst bei ziemlich unbedeutenden Dingen. Zum Beispiel, hatte ich es fast immer gemerkt, wenn ein Gegenstand am nächsten Morgen irgendwo anders gestanden hatte, als am Abend zuvor. Ich konnte dadurch auch oft erahnen, wie es anderen ging. Ich merkte es, wenn bei jemandem die Tränen aufkamen, auch wenn diese noch nicht mal in den Augen des Anderen zu sehen waren.
Ich glaubte, Slughorn's leicht schwankenden auf etwas zu viel Alkohol am Abend zuvor schieben zu können. Es war kein Geheimnis, dass der Professor sich gerne mal etwas Alkohol gönnte. Mal ein Butterbier. Mal Feuerwhisky. Oder zwei. Oder noch mehrere. Allerdings konnte ich ihm keinen Vorwurf machen. Denn einige Situationen ließen sich nur so aushalten. Oder ließen sich so zumindest besser aushalten. Ich selbst hatte mir in diesem Schuljahr schon öfters ein Butterbier in Hogsmead gegönnt. Manchmal zwei. Oder auch drei. Butterbier war zwar kein besonders starker Alkohol, doch ich hatte gemerkt, dass er mir nach dem dritten Glas doch eteas zu Kopf gestiegen war.
Es schmeckte gut und damals hatte ich- wenn auch nur für kurze Zeit das Gefühl gehabt, alle meine Probleme los zu sein. Einfach glücklich zu sein. Ich hatte mit meinen Freunden, die mich begleitet hatten gelacht und mit ihnen Witze gemacht. Ich hatte selbst Severus kurz zum Lachen gebracht. Ob es daran gelegen hatte, dass er zu diesem Zeitpunkt auch leicht angetrunken gewesen war, wusste ich nicht. Aber ich hatte einfach sorgenfrei mit den Anderen geredet. Und zwar nicht über die Probleme mit meinen Eltern, nein. Sondern über zukünftige Pläne, den Unterricht und die Lehrer. Auch über Quidditch, worüber Severus jedoch nur den Kopf geschüttelt hatte.
Für ihn war Quidditch so ziemlicher Quatsch. Er sagte stets, er wolle sich durch so etwas nicht von seinen Noten und dem richtigen Ziel von Hogwarts ablenken lassen. Ich jedoch liebte Quidditch.
Schon als ich klein war, hatte Onkel Alphard mir das Fliegen beigebracht. Als ich ungefähr sieben war, hatte ich angefangen, mit Sirius zu üben. Ich war froh, dass wenigstens Evan und Avery Quidditch nicht einfach als Quatsch abstempeln. Schließlich musste ich auch mal mit jemandem über so etwas reden. Jedoch war dies einer, der wenigen lockeren Abenden in diesem Schuljahr.Als wir schließlich wieder in Hogwarts angekommen waren, war ich ziemlich bald in einen tiefen, traumlosen Schlaf verfallen. Ohne Albträume. Ohne Albträume von Mutter. Ohne Albträume davon, diejenigen zu verlieren, die mir etwas bedeuteten. Jedoch hatten sich am nächsten Morgen auch leichte Nachwirkungen des Butterbier bemerkbar gemacht. Ich hatte leichte Kopfschmerzen gehabt und mir war es ziemlich schwer gefallen, aus dem Bett zu kommen. Und die alten Sorgen über die Familie, waren alle wieder da gewesen.
" Nun. Ich muss euch warnen, nichts davon auf die Haut zu bekommen. Das könnte unschön enden. Es dauert zwar nicht lange, das Gegenmittel herzustellen, doch ich glaube, ihr solltet diese Erfahrung doch nicht unbedingt machen.", fuhr Slughorn schließlich mit einem leichten Grinsen fort. Nun ja, wenn man den Trank auf die Haut bekommen würde- würde das betroffene Körperteil eben auf ziemlich enorme Größe anschwellen, was vermutlich auch nicht sonderlich angenehm sein würde. Aber Evan und ich waren vermutlich gut genug, den Trank zu brauen, ohne mit melonen- großer Nase oder sonst was zu enden. Hoffentlich.
" Nun gut. Dann könnte ihr anfangen.", verkündete der Professor und machte eine ausladende Geste zu den Zutaten für die Tränke. Ich lief, oder besser gesagt stolperte als erstes nach vorne. Aus der ersten Reihe hatte man auch nicht gerade den längsten Weg bis zum Lehrerpult. Als ich schließlich mit den Zutaten an meinen Platz zurück kehrte, trommelte Evan schon ungeduldig mit den Fingern auf dem Tisch herum.
" Reg! Siehst du diese Gryffindor- Schülerin da drüben?", ich nickte irritiert. " Sie ist ein Schlammblut. Wir müssen schneller fertig sein als sie. Und wir müssen besser sein!", sagte er mit fester Stimme. Ich nickte zögerlich. Ja, ich war besser als sie. Doch ich verspürte nicht gerade so einen extremen Drang, schneller fertig zu sein. Darauf kam es schließlich nicht an. Lieber war ich nach ihr fertig und hatte dafür den Trank besser hingekommen. Doch Evan war wohl so sehr darauf gedrillt, dass es ihm sogar um die Schnelligkeit ging. Vermutlich zählte dies für ihn zu Talent. Ich fragte mich, ob Evan wirklich so verwöhnt war, oder ob seine Eltern doch auch so hohe Ansprüche hatten. Denn dies würde zumindest erklären, warum er so versessen darauf war, ständig in allem besser zu sein, als alle Anderen. Dies wollte ich zwar auch. Doch ich hatte Geduld. Nach etwa einer Stunde schien der Trank fertig. Vermutlich war dies auch der Zeitraum, den der Trank benötigte, denn Slughorn ging im Klassenraum umher und begann, Proben von den Tränken zu nehmen. Schließlich kam er bei uns an und lächelte leicht. " Dann lassen Sie mal sehen."
AN: Und das zweite Kapi für heute😊 wie fandet ihr es so? Lasst mir gerne eure Meinung dazu da und joa 😉😊 dann bis bald ❤
LG: Drawaine
DU LIEST GERADE
Born to die || Regulus Black
FanfictionWie man am Titel vielleicht schon erkennen kann, wird das hier eine FF über das Leben von Regulus Black. :D