Regulus POV
Möglichst ruhig betrat ich das Anwesen der Lestranges. Die Eingangshalle war dunkel, keine einzige Lampe brannte darin. Jedoch wirkte der gesamte Raum riesig, unendlich. So, dass man die dunklen Wände fast nicht erkennen konnte, wenn man nicht ganz genau hin sah. Schließlich ging ich weiter, eine dunkle, steinerne Treppe hoch, die in das nächste Stockwerk führte.
Mein erstes Todesser- Treffen. Das erste mal, dass ich an die anderen Todessern geraten würde. Dass erste Mal, dass ich einen Teil ihrer Pläne mitbekommen würde, auch, wenn ich noch nicht wirklich an ihnen teilnehmen könnte. Zumindest während meiner Schulzeit nicht.
Ich wusste nicht genau, ob ich mich auf das Treffen freuen sollte. Ob ich voller Stolz durch die Tür spazieren und mich selbstbewusst zu den anderen Todessern dazu setzen sollte. Ob ich voller Vorfreude zu dem Erscheinen des dunklen Lords vorrausblicken sollte. Ob ich sein sollte, hier zu sein.
Froh sein, dass mir die Chance gegeben wurde, hier zu sein. Dass mir die Chance gegeben wurde, mich zu beweisen.
Zu beweisen, dass ich ein würdiger Nachkomme meiner Familie war. Zu beweisen, dass ich ein guter Sohn war. Dass ich dem Namen Black würdig war und für die Familienehre eintrat.Oder ob ich Angst haben sollte. Ob ich mich davor fürchten sollte, wenn der dunkle Lord hier eintreffen würde. Mich davor fürchten, was er sagen und tun würde. Mich davor fürchten, wie er vielleicht auf uns neue Todesser reagieren würde. Mich vor seinen nur allzu gut beksnnten Wutanfällen fürchten. Seinen Wutanfällen, bei denen es nicht gerade selten war, wenn jemand in seinem Umfeld daran glauben musste.
Doch weshalb sollte ich mir darüber Sorgen machen? Wieso sollte ich Angst haben, dass er seine Wut eines Tages an mir auslassen würde? Schließlich würde ich ihm keinen Grund dazu geben. Ich würde nicht solche schwerwiegenden Fehler machen, dass er mich mit dem Cruciatus bestrafen müsste. Ich würde versuchen, seinen Erwartungen nachzukommen.
Genauso, wie ich bis jetzt versucht hatte, den Erwartungen meiner Eltern gerecht zu werden. Ich wusste zwar, dass die Erwartungen des dunklen Lords durchaus höher, anspruchsvoller waren. Ich wusste, dass ich nicht nur gute Noten brauchte, um diesen gerecht zu werden. Ich wusste, dass es mich vermutlich einiges an Überwindung kosten würde.
Doch ich musste wenigstens versuchen, mein Bestes zu geben. Ich musste mein Bestes geben, denn sonst- würde ich wohl nicht mehr lange leben. Sonst, würde der dunkle Lord unzufrieden mit mir sein und mich auf der Stelle beseitigen. Mir graulte bei dem Gedanken, andere Menschen zu töten. Ohne jegliche Gnade den Zauberstab gegen sie zu erheben.
Auch, wenn es keine Reinblüter waren. Ich glaubte nicht, dass ich mich jemals überwinden könnte, jemanden zu töten. Ich glaubte nicht, dass ich es wirklich durchziehen könnte, den tödlichen Fluch zu benutzen. Und ich war mir nicht sicher, dass diese Tatsache unbedingt etwas Schlechtes war.
Obwohl ich in seinen Diensten stand, wollte ich niemanden töten. Ich wollte nicht zum Mörder vieler Menschen werden. Ich hatte einfach das Gefühl, dass ich es nicht aushalten könnte. Wenn jemand mir zu Füßen liegen würde. Mich auf Knien um Gnade anbetteln und mich flehend ansehen würde.
Ich konnte mir die zitternden, flehenden Stimmen der Opfer schon fast vorstellen. Konnte mir vorstellen, wie ihre Hoffnung zu überleben immer kleiner wurde. Wie sie immer mehr erlosch, desto näher der feindliche Zauberer kam. Bis schließlich auch das Licht in ihren Augen erlöschen würde. Erneut schüttelte es mich bei dem Gedanken daran.
Ich glaubte nicht, dass ich dann noch in der Lage wäre, meinen Zauberstab zu zücken. Sie kalt, erbarmungslos anzusehen, während ich die letzten zwei Worte murmelte, die das Opfer je hören würde. Bei diesen Gedankengängen, stieg regelrecht die Übelkeit in mir auf.
Schließlich betrat ich den großen Salon, wo schon ein langer, schwarzer Tisch mit vielen Stühlen stand. Wo die meisten Todesser schon anwesend waren, doch von dem dunklen Lord fehlte noch jede Spur. Ich ließ meinen Blick ein paar mal über die anwesenden Todesser gleiten. Ich stellte fest, dass ich kaum Einen von all denen kannte.
Hin und wieder erkannte ich ein bekanntes Gesicht, wie zum Beispiel Lucius Malfoy, der mich kühl musterte. Wusste Cissy wohl, dass er nun auch dazu gehörte? Vermutlich schon. Es wäre seltsam, wenn sie im gleichen Hazs leben würde, aber von all dem nichts mitnekommen würde. Es wäre doch seltsam, wenn er seiner Frau nicht genug vertraute, um ihr etwas wie dies zu erzählen.
Es schien doch, als würden die beiden sich eirklich lieben- da erzählten sie sich vermutlich auch so etwas. Ich glaubte nicht wirklich, dass sie Geheimnis voreinander hatten. Dass er ihr verschweigen würde, wem seine Loyalität nun galt. Er würde es ihr anvertrauen.
Er würde es ihr anvertrauen und hoffen, dass sie es akzeptierte. Und das tat sie wohl auch. Gehörte Cissy selbst vielleicht auch dazu? Nein. Denn dann wäre sie jetzt wohl auch hier gewesen. Hier bei all den anderen Todessern. Hier, am Anwesen der Lestranges.
Ich blickte mich weiter um und erkannte Evan Rosier ziemlich in meiner Nähe sitzen. Als er mich erkannte, grinste er kurz. Es war ein stolzes, glückliches Grinsen. Als wäre er zum ersten Mal wirklich glücklich. Und daneben saß- ich konnte es kaum glauben- mein langjähriger Freund Severus Snape. Er hatte sich wohl doch dazu entschieden, sich den dunklen Mächten anzuschließen.
Er hatte wohl doch eingesehen, dass ihn nichts mehr auf der hellen Seite hielt. Schließlich setzte ich mich neben Severus und wartete, wie vermutlich alle Anwesenden hier auf den dunklen Lord. Severus sah mich kurz an, als würde er so viel wie ' Hallo' sagen wollen und lächelte leicht. Ich erwiderte dieses zögerlich.
Einige , stille Momente später, betrat er den Raum. Er, einer der gefährlichsten, schwarzmagischen Zauberer überhaupt. Er, der dunkle Lord. Ich konnte sehen, wie einige Todesser sich bereits verbeugte, darunter auch meine Cousine Bellatrix.
Der dunkle Lord musterte uns mit seinen roten Augen. Er schien jedem einzelnen von uns in die Seele zu blicken, ehe er schließlich ein kaltes, grausames Lächeln zeigte. " Guten Abend, meine Freunde.", sagte er in seinem überheblichen Tonfall und ließ sich auf dem Stuhl, ganz am Kopf des Tisches nieder.
" Nun. Ich bitte euch, zuerst einmal unsere Neulinge in unseren Kreis aufzunehmen. Severus.", er nickte diesem kurz zu und wies ihn an, aufzustehen. Severus tat dies, woraufhin er einige Blicke der Anderen erntete. Respektvolle. Verachtende. Kalte. Stolze. Alles war vertreten.
Schließlich wies Voldemort ihn an, sich wieder zu setzen. " Avery. Nott. Evan Rosier. Und Regulus Black.", er wies uns ebenfalls an, aufzustehen. Ich merkte, wie ich von den Anderen nur so mit Blicken durchbohrt wurde. Wie sie alle mich musterten, sich fragten, wie ich als Todesser taugen würde.
Nachdem wir uns wieder gesetzt hatten, fuhr der dunkle Lord fort. " Nun. Rockwood. Wie sieht es mit den Fortschritten im Ministerium aus?", Fragte er kühl. Der Angesprochene zuckte kurz zusammen. " Nicht tut, mein Lord. Der-", er unterbrach sich, als er merkte, dass er etwas Falsches gesagt haben musste. Die Miene des dunklen Lords verzerrte sich vor Wut zu einer Grimasse.
Seine roten Augen, schienen regelrecht zu glühen. Er schien sich sehr beherrschen zu müssen, um nicht auf Rockwood loszugehen. Stattdessen sah er ihn mit einem Blick an, der so viel zu sagen schien, wie ' Wir sprechen uns noch.', jedoch fuhr Voldemort wenig später unbeirrt fort. " Nicht gut? Nun denn, erläutere uns."
AN: Soo, das nächste Kapi ist draußen XD wie fandet ihr es so? Lasst mir gerne eure Meinung dazu da und joa 😉😊 dann bis bald ❤
LG: Drawaine
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Born to die || Regulus Black
FanfictionWie man am Titel vielleicht schon erkennen kann, wird das hier eine FF über das Leben von Regulus Black. :D