Anrückende ZAGs und andere Probleme

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Regulus POV

" Ok, wo waren wir stehen geblieben?", Fragte Severus geduldig und schlug sein eigenes Buch über Zaubertränke auf. " Bei dem- bei dem Trank der-", ich stöhnten frustriert auf und schlug mir mit meinem Buch gegen die Stirn. Nicht genug, ich bekam den Trank nicht hin, ich hatte auch noch vergessen, wie er hieß. Dabei standen bald die ZAGs an, und dort durfte ich auf keinen Fall durchrasseln.

Denn falls das passieren würde, wäre ich spätestens nach den Sommerferien einen Kopf kürzer. Meine Eltern duldeten keine halben Sachen. Sie würden keine durchschnittlichen Noten bei den ZAG- Prüfungen akzeptieren. Sie würden wollen, dass ich meine Mitschüler in jedem Fach schlagen würde. Dass ich der Beste in meinem Jahrgang sein würde.

Dass ich die Schule nach meinem siebten Jahr mit glänzenden Resultaten abschließen und anschließend endgültig in Voldemort's Dienste treten würde. Dass ich der Familie treu bleiben und nie. Niemals wie mein Bruder werden würde. Denn es wäre eine Schande für die Familie, wenn sich auch noch der zweite Sohn gegen sie stellen würde. Selbst wenn ich wollte, könnte ich es nicht.

Selbst wenn ich wollte, käme ich nicht gegen meine Eltern an. Doch warum machte ich mir überhaupt darüber Gedanken? Warum dachte ich überhaupt darüber nach, ob ich Ihnen standhalten könnte, wenn ich mich gegen sie stellen würde? Warum dachte ich überhaupt darüber nach, mich jemals gegen sie zu stellen? Warum dachte ich darüber nach, dieses Risiko einzugehen? Mir den ganzen, unnötigen Ärger einzuhandeln, wo ich eben diesen doch so gut vermeiden könnte, wenn ich tat, was meine Eltern mir sagten?

Ich musste einfach auf sie hören. Ich durfte ihnen nicht widersprechen. Warum sollte ich? Ich tat doch das Richtige! Ich stand doch für das Richtige ein, warum also sollte ich dies hinterfragen? Ich vertrat die Einstellung meiner Familie. Stand zu dem, wovon ich überzeugt war. War dies denn etwas Schlechtes?

Schließlich war doch Sirius der, der falsch lag. Er war der, der seine Familie verraten, uns alle im Stich gelassen hatte. Er war der, der die hohen  Erwartungen meiner Eltern auf mich abgewälzt hatte. Er war schuld an meiner jetzigen Lage. Er konnte doch einfach nocht richtig liegen. Wer andere Leute der Familie vorzog- der konnte doch nur falsch liegen. Schließlich war man bei seiner Familie aufgewachsen, kannte die meisten Mitglieder schon von klein auf.

Hatte man da nicht eine gewisse Bindung zu ihnen? Zehrte es nicht wenigstens etwas am Gewissen, all das einfach hinter sich zu lassen? All das einfach zu vergessen und weiter zu machen?

Dessen Existenz nicht zu beachten, oder gar zu leugnen. Vergessen, dass es jemals existiert hat und es durch etwas Neues ersetzen? Durch etwas Neues, in das man viel mehr Glauben setzte? Das einem viel wichtiger war, das einen erst richtig glücklich machte? So, wie wenn man einen alten Besen besaß, der zu nichts mehr gebrauchen war, und ihn deshalb durch einen Neuen ersetzte? So, als wäre der alte Besen  einfach nicht mehr dchnell genug, nicht mehr gut genug für einen selbst.

Als stände er einfach nur im Weg, würde einen mehr behindern, als einen wirklich vorran zu bringen. Als wären alle Siege, die man mit diesem Besen erzielt hatte nun bedeutungslos. Als wäre alles dies vergessen, würde keine Rolle mehr spielen, da man mit dem Neuen Besen doch so viel besser vorran kam. Da dieser doch so viel schneller, besser war.

Da er einen viel mehr vorran brachte, einen das Alte einfach vergessen ließ. Da es so etwas wie einen Neuanfang bedeutete, bei dem die Vergangenheit bedeutungslos war. Dass die wenigen Siege, die man mit dem alten Besen erzielt hatte nichts bedeuteten, da man mit dem Neuen so gut wie jedes Spiel gewann. So ähnlich sah Sirius wohl die ganze Angelegenheit mit unserer Familie.

Nur, dass unsere Familie in diesem Fall der alte Besen war. Und der Neue stand symbolisch wohl für die Potters. Seine neue Familie, neue Verwandtschaft. Erneut verspürte ich dieses Gefühl.  Dieses schmerzvolle Gefühl, dass man nur dann verspürte, wenn man von jemandem hintergangen wurde, dem man vertraut hatte. 

Doch warum machte mir dies immer noch so zu schaffen? Er hatte seinen Weg gewählt, genau wie ich. Es gab doch nun nichts mehr, was Managern konnte. Es stand alles fest. Während Sirius auf der Seite Dumbledore's kämpfen würde, würde ich ihm gegenüber stehen müssen. Während er für die muggelstämmigen Zauberer eintrat, würde ich gegen sie gestellt werden. Während er- es war unmöglich noch etwas an der Lage zu ändern. Selbst wenn ich es wollte. Mein Schicksal stand bereits fest. Genau wie das von Sirius.

Erneut hatte ich bei dem Gedanken an Sirius als meinen Gegner fast das Gefühl, mir würde sich die Luft abschnüren.   Als würde ich nicht atmen können, egal, wie sehr ich nach Luft schnappte. Als würde sich eine Art Strick um meine Kehle herum befinden, der mich am Atmen hinderte. Der sich immer mehr zusammen zog, mir immer mehr Luft abschnürte, bis ich schließlich ersticken würde.

Ersticken an meinen Sorgen und Ängsten. Ersticken, da die Last der Erwartungen meiner Eltern so auf mich drückte, dass ich darunter nicht mehr atmen konnte. Ersticken an meinem inneren Chaos. An meinen wirren Gedanken, die manchmal nicht mal Ansatzweise miteinander zu tun hatten. Die mir einfach so im Kopf herum feigen und auch wieder verschwanden.  So schnell wieder verschwanden, wir sind auch gekommen waren. Als würde ich an meinem eigenen Zweifel  ersticken.

An meinem eigenen Zwiespalt, meinen eigenen Gedanken darüber, ob das, was ich tat richtig war. Doch was das alles übertraf war wohl, dass ich ausgerechnet die Person am meisten vermisste, wegen der ich so tief in dem Ganzen drinsteckte.  Dass ich ausgerechnet dort in mir  Leere fühlte, dass Gefühl hatte, dass etwas fehlte, wo diese Person einst ihren Platz gehabt hatte.

" Der Trank der lebenden Toten?", riss  der ältere Slytherin mich aus den Gedanken  und sah mich leicht enttäuscht an. Als würde er mittlerweile entweder an meinem Gedächtnis oder meinem Verstand zweifeln. Vielleicht auch an beidem und vielleicht, waren diese Zweifel auch nicht ganz unbegründet.  Schließlich sah er mich jedoch erneut mit seinem geduldigen Gesichtsausdruck an. Als hätten wir alle Zeit der Welt. Als gäbe es nichts, was uns unter Druck setzen würde. " Na ja, dann- hör zu und lerne."

AN: Soo, ich lebe noch XD wie fandet ihr es so? Lasst mir gerne eure Meinung dazu da und joa😉😊 dann bis bald ❤

LG: Drawaine 

Born to die || Regulus Black Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt