Regulus POV
Es war nun schon einige Zeit her, seit dem Vorfall mit Sirius. Seit damals, als er diesen kleinen Teil des Mal's zu Gesicht bekommen hatte. Ja, nur ein kleines, kaum erkennbares Stück von dem gesamten Mal. Doch, würde Sirius trotzdem erkennen, was es war? Hatte er vielleicht bereits eins und eins zusammen gezählt und war darauf gekommen, dass ich bereits zu ihnen gehörte?
Würde er sich , auch wenn er nur einen winzigen Teil davon gesehen hatte denken können, um was es sich hierbei handelte? Dass es nicht sonderlich viele Möglichkeiten gab, was sich an meinem linken Unterarm befinden konnte? Dass es eigentlich schon fast offensichtlich war, worum es sich bei diesem kleinen, dunklen Strich handelte, den er an meinem Arm gesehen hatte?
Er hatte es nur kurz gesehen, nur einen kleinen Blick auf das noch kleinere Teil des Mal's werfen können- er hätte doch in dieser kurzen Zeit noch nicht darauf kommen können. Oder? Ich hatte meinen Arm fast sofort weg gezogen, nachdem mein Ärmel verrutscht war. Er hatte doch eigentlich gar keine richtige Chance gehabt, es genauer zu betrachten.
Doch dafür hatte er danach genug Zeit gehabt. Seit diesem Vorfall war nun schon einige Zeit vergangen. Zeit, in der er sich all das, was passiert war noch mal in Erinnerung rufen konnte. In der er sich dies alles noch einmal durch den Kopf gehen lassen konnte. In der er sich verfügen konnte, eins und eins zusammen zu zählen, den Zusammenhang zwischen meinem Verhalten und dem Zeichen an meinem Arm zu finden. In der er noch genug Zeit hatte, hinter mein Geheimnis zu kommen.
Doch das würde nicht passieren. Wenn er sich nicht hundert prozentig sicher war, würde er doch nicht einfach auf irgendwelche Hypothesen schließen. Oder? War er wirklich so überzeugt davon, dass ich dazu gehörte, dass ihm so viel gereicht hatte, um sich seiner Annahme sicher zu sein? Würden ihm diese beiden, winzigen Auffälligkeiten reichen, um azf etwas derart Großes zu schließen, das dahinter stecken könnte?
Sirius war nicht gerade dafür bekannt, alles gut zu durchdenken, bevor er zu einem Schluss zu kommen. Ich wusste, dass er meist ziemlich schnell auf etwas schloss, wenn er es für wahrscheinlich hielt, auch, wenn er nicht sonderlich viele Beweise hatte, die seine Annahmen bestätigen konnten. Ich wusste, dass er meist voreilig Schlüsse zog, wenn er sich etwas nur auf eine Art erklären konnte.
Wenn ihm keine andere Möglichkeit einfiel, was für einen Grund das Ganze haben könnte. Wenn er sich fast sicher war, dass es nur eine einzige Möglichkeit gab, weshalb die Dinge so waren, wie sie waren. Dass er sich oft an die wenigen, unsicheren Beweise klammerte, um eine Erklärung für Dinge zu finden, die er nicht ganz verstand. Doch würde er es wirklich sofort auf das Todesser- Dasein zurück führen? Würde er wirklich sofort darauf schließen, ohne vorher noch andere Möglichkeiten in Betracht zu ziehen?
Ohne vorher zu überlegen, wie wahrscheinlich es war, dass ich dazu gehörte? Dass ich das dunkle Mal schon jetzt trug? Und noch wichtiger, würde er es jemandem verraten? Würde es für ihn schon fest stehen, auch wenn er kaum Beweise hatte? Würde er es für so wahrscheinlich halten, dass er es seinen Freunden, oder gar einem Lehrer mitteilen würde? Würde er es für notwendig halten, es jemandem zu sagen, wo er sich vielleicht noch nicht mal sicher darüber war?
Würde er es seinen Freunden erzählen und abwarten, was sie dazu sagen würden? Ob sie es für möglich hielten, dass ich bereits ein Todesser war und das dunkle Mal trug? Ob sie es für zu riskant hielten, dass Todesser hier noch zur Schule gingen. Ob man es am besten einem Lehrer mitteilen sollte.
Ich merkte, wie ich bei dem Gedanken daran leicht panisch wurde. Ich merkte, wie mein Puls sich um einiges beschleunigte und ein unangenehmes Kribbeln dich in meiner Bauchgegend einsetzte. Nein, kein Kribbeln. Es fühlte sich fast schon an, als würde sich alles in mir zusammen ziehen. Als würde ich an Bauchkrämpfen leiden.
Tatsächlich bekam ich manchmal wirklich Bauchschmerzen, wenn ich besonders aufgeregt war. Wenn ich besonders nervös war, wegen einer bestimmten Sache, die mir keine Ruhe ließ. Wegen etwas, das mir stets Sorgen bereitete und mir auch nachts keine Ruhe ließ. Früher hatten meine Eltern gedacht, ich wäre krank.
Früher hatten sie gedacht, irgendwas stimmte mit mir nicht, dass ich öfters mal solche Schmerzen hatte. Sie hatten gedacht, es wäre so eine ART von Krankheit, die meistens unbemerkt blieb. Die meisten keine Beschwerden mit dich brachte. Doch in einigen Momenten Schmerzen herbei führen konnte. Bei der man von einem Moment auf den nächsten schlimme Schmerzen erlitt, die erst nach einigen Stunden verschwinden würden.
Sie hatten einige Zeit lang sogar überlegt, mit mir zu einem Heilerin zu gehen, da sie solche Krankheiten für besonders gefährlich hielten. Schließlich merkte man nur in einigen Momenten etwas und sonst ging der Körper immer mehr kaputt, ohne, dass man es merkte. Mutter hatte damals gejammert, weshalb so etwas immer in unserer Familie passieren musste.
Weshalb sich so viele Krankheiten ausgerechnet durch unseren Stammbaum fressen mussten. Weshalb aus allen reinblütigen Familien ausgerechnet wir doch betroffen davon waren. Eines Tages jedoch, als Onkel Alphard zu Besuch gewesen war, hatte ich diese Beschwerden auch gehabt. Ich wusste nicht mehr genau, weshalb ich mir Sorgen gemacht hatte, doch ich hatte mich plötzlich auf dem Stuhl zusammen sinken lassen.
War verkrampft dagesessen und hatte keinen Bissen runter bekommen. Meine ganze Familie hatte mich besorgt angesehen. Sie alle hatten wohl vermutet, dass es bei mir gesundheitlich bergab ging. Nach einiger Zeit, hatte Onkel Alphard jedoch nur den Kopf über die Bemerkungen meiner Mutter geschüttelt.
Er hatte sie beruhigend angelächelt, ehe er erzählt hatte, dass es bei ihm genau das Gleiche wäre. Dass auch er öfters diese Bauchschmerzen bekam, wenn ihn etwas belastete. Dass auch er an leichten Krämpfen litt, wenn er wegen einer Sache aufgeregt war. Onkel Alphard war wohl immer schon einer der Ruhigsten aus unserer Familie gewesen. Stets war es ihm gelungen, auch andere Familienmitglieder zu beruhigen, wenn diese Sorgen hatten.
Stets hatte er versucht, diese Sorgen beiseite zu schieben. Ihnen zu helfen, diese zu vergessen. Sie zu beruhigen, es würde doch nicht so schlimm sein, und dass sich mit der Zeit eine Lösung finden würde. Gerade jetzt, wünschte ich mir manchmal, dass er bei mir wäre. Dass er mir sagen würde, dass alles gut gehen würde. Dass ich mir keine Sorgen mehr machen sollte. Dass es einfacher war, als es eigentlich aussah.
Dass ich es mir nur komplizierter vorstellte, weil ich jung und unerfahren war. Dass sich mit der Zeit eine Lösung finden würde, wenn ich nur daran glaubte. Doch das würde nicht passieren. Ich sollte aufhören, mir den Trost meines Onkels zu wünschen. Mir zu wünschen, dass er an meiner SEITE wäre. Schließlich war nun auch er kein ehrwürdiges Familienmitglied mehr. Schließlich war nun auch sein Bild aus dem Stammbaum gebrannt worden. Schließlich, war nun auch an seiner Stelle nichts mehr weiter, als ein tiefes, schwarzes Brandloch.
AN: Soo, das nächste Kapi ist draußen XD wie fandet ihr es so? Lasst mir gerne eure Meinung dazu da und joa 😉😊 dann bis bald ❤
LG: Drawaine
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Born to die || Regulus Black
FanfictionWie man am Titel vielleicht schon erkennen kann, wird das hier eine FF über das Leben von Regulus Black. :D