Lily Evans betrat an diesem Abend nach dem Essen den Gemeinschaftsraum der Gryffindors. Er war noch voller Mitschüler, aber sie wollte einfach nur allein sein. Langsam ging sie in Richtung der Treppe zu den Mädchenschlafsäälen und stieg scheinbar unbemerkt die Stufen hinauf. Sie fühlte sich schwach und wollte einfach nur schlafen. Sie zog ihr Nachthemd an und setzte sich auf ihr Bett als Amber in den Schlafsaal kam. Sie setzte sich neben sie setzte. „Ist alles in Ordnung mit dir? Wir haben uns die letzten Tage kaum gesehen. Gehst du mir aus dem Weg?" Lily spürte das schlechte Gewissen in sich aufsteigen. Sie hatte die letzten zwei Wochen wirklich kaum mit ihren Freundinnen gesprochen. „Amber, es tut mir so Leid." Amber schaute sie mitfühlend an. „Es ist wegen Snape oder? Ihr habt euch gestritten." Lily nickte stumm. Amber musterte sie. „Das haben Lauren, Mary und ich uns schon gedacht. Wir haben ein Gespräch zwischen James und Sirius mitbekommen. Hat Snape wirklich..." sie hielt inne bevor sie zögerlich fortfuhr. „Hat er dich wirklich Schlammblut genannt? Und das nachdem du ihn vor diesen Idioten verteidigt hast?" sie sah Lily Stirnrunzelnd an. Diese nickte traurig. Amber legte den Arm um sie. „Es tut mir leid! Ich weiß wie viel er dir bedeutet." Eine kurze stille folgte bis Amber fort fuhr. „ Aber ich muss zugeben, dass ich etwas traurig bin, dass du dich mir nicht anvertraut hast." Lily biss sich schuldbewusst auf die Lippe. Wieder schossen ihr Tränen in die Augen. Amber drückte sie fester an sich. „Schon gut Liebes. Ich verstehe schon. Jetzt lass uns deinen Koffer packen. Morgen bleibt nicht viel Zeit. Wir anderen haben schon heute Nachmittag gepackt." Sie hielt inne. „Wo warst du denn heute Nachmittag wenn du nicht mit Snape unterwegs warst?" blinzelnd schaute Lily ihre Freundin an. „Ich war mit Remus am See spazieren. Remus Lupin." Amber zog die Augenbrauen hoch, sagte aber nichts. Schweigend räumten sie Lilys Sachen in den großen Schrankkoffer. Als sie fertig waren schlüpften beide müde in ihre Betten und Lily fiel schnell in einen tiefen traumlosen Schlaf.
Am nächsten Morgen wachte sie vor dem Weckerklingeln auf. Allerdings fühlte sie sich leer und abgeschlagen. Die anderen drei waren bereits wach und zogen sich an. Auch Lily schlüpfte in ihre Muggelkleidung und sie gingen gemeinsam hinunter zum Frühstück. Ihre gepackten Koffer würden nachher bereits in der großen Halle bereit stehen. Heute war der erste Tag der Ferien und sie alle würden nach dem Frühstück in die Kutschen zum Bahnhof Hogsmeade und danach in den Hogwartsexpress nach London steigen. Ihr wurde flau im Magen. Eigentlich freute sie sich auf ihre Familie und ihr Zuhause. Aber früher hießen Ferien auch immer, dass sie die meiste Zeit mit Severus verbrachte. Er war oft bei ihnen zu Besuch. Er schien sich immer erstaunlich wohl bei ihnen zu fühlen und machte selten einen so ausgelassenen Eindruck als dann, wenn er bei ihr Zuhause war. Auch ihre Eltern schienen ihn zu mögen. Was man von ihrer Schwester Petunia nicht sagen konnte. Ihr war Severus vom ersten Tag an ein Dorn im Auge gewesen. Sie war immer eifersüchtig auf Lily gewesen, dass diese eine Hexe war. Und vermutlich auch auf Severus, weil dieser ihr in ihren Augen ihre Schwester genommen hatte. Für Tunia verkörperte Severus die gesamte Zauberwelt die sie so verachtete. Ihre Eltern hingegen waren eher erleichtert gewesen dass sie einen Freund gefunden hatte, der sie in ihre neue unbekannte Welt einführen konnte, von der sie selbst so wenig wussten und verstanden. Lilys Gedanken glitten zurück in die Gegenwart. Vor ihr stand ein Teller mit einer Scheibe Buttertoast, der inzwischen vermutlich kalt geworden war. Ihre Freundinnen lachten gerade über eine Albernheit die Potter und Black veranstalteten. Sie fühlte sich im Moment zwischen all diesen fröhlichen Menschen verloren. Lupin beugte sich zu ihr hinüber, sie hatte nicht bemerkt dass er sich neben sie gesetzt hatte. „Ich muss zugeben, dass die nachdenkliche Lily einen geheimnisvollen Reiz hat." Er schmunzelte, wurde jedoch schnell wieder ernst und fuhr fort. „Aber ich glaube, dass ich für uns alle spreche wenn ich behaupte, dass die fröhliche und lebenslustige Lily uns allen lieber war." Lily schaute schuldbewusst zu ihren Freundinnen hinüber. Amber schien ihren Blick zu spüren, denn sie drehte sich zu ihr um und lächelte ihr kurz zu, bevor sie sich wieder in das Gespräch mit Lauren und Mary vertiefte. „Du hast mehr als diesen einen Freund Lily. Vergiss das nicht." Mit einem vielsagenden Blick zum Slytherin Tisch stand er auf. „Ich glaube wir müssen los." Er tätschelte Lilys Schulter und ermahnte seine Freunde zur Eile.
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Lily und Severus - Der Kampf zwischen Schatten und Licht
FanfictionDie Geschichte einer Liebe, die in einem Kampf zwischen Schatten und Licht ausgetragen wird. In einem stetigen Kampf zwischen den verschiedensten Gefühlen, Ängsten und Sorgen, müssen Lily und Severus Entscheidungen treffen, die ihr Leben für immer v...