Kapitel 22 - Regulus Black

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Am nächsten Morgen wurde Lily im Gemeinschaftsraum von einem zerknirscht dreinblickenden James Potter erwartet. „Guten Morgen, Lily." Lily hielt inne und schaute sich um. „Wo ist Amber? Sie wollte hier auf mich warten." - „Die ist schon mit Sirius zum Frühstück gegangen. Ich dachte ich könnte... nun ja ich dachte ich könnte nochmal mit dir reden." Lily zuckte sie Schultern. „In Ordnung." James wirkte überrascht und lächelte zaghaft. „Aber nur unter einer Bedingung, Potter." James schaute sie erwartungsvoll an. „Wir machen das auf dem Weg nach unten, ich habe einen Riesenhunger." James schien erleichtert und grinste. „Nach Ihnen, Miss Evans." Er deutete auf den Ausgang. Sie kletterten durch das Portraitloch nach draußen und gingen langsam den Gang entlang. „Lily wegen gestern,..." – „Schon gut." Unterbrach sie ihn. „Meine Reaktion war vielleicht ein wenig übertrieben." James schwieg und schaute auf den Boden bis er sagte. „Nein Lily, du hattest Recht. Das sind dumme Jungenstreiche. Bei Schnie... Also bei Snape, können wir manchmal nicht anders." Sie sah ihn Stirnrunzelnd an. „Er hat euch nichts getan." Bemerkte sie. „Nun ja. Nein." Gab er zu. „Nicht direkt. Aber der Kerl ist doch wirklich merkwürdig. Seine kleinen schwarzen Zauber und diese Besessenheit von... naja von dir." Lily sagte zunächst nichts. Daher wehte also der Zauber. „Du bist eifersüchtig." Stellte sie fest. James wurde rot und senkte wieder den Blick. „Vielleicht." Murmelte er. Lily schmunzelte. „Auch wenn es dich nichts angeht, Potter. Aber Severus und ich waren schon vor Hogwarts befreundet. Natürlich verband uns eine enge Freundschaft." James runzelte die Stirn und schaute sie an. „Lily, dieser Typ ist..." Er brach den Satz ab. „Auf jeden Fall hätten wir ihm nicht diese Streiche spielen sollen. Aus diesem Alter sind wir wirklich langsam raus." Sagte er stattdessen. Lily musterte ihn. Sie waren bereits in der Eingangshalle angelangt. James blieb vor der Tür zur großen Halle stehen und schaute sie schüchtern an. Sie musste fast lachen. Was war nur mit James Potter los? „Lil, kommst du denn trotzdem morgen mit mir nach Hogsmeade?" Jetzt musste sie wirklich lachen und schob ihn, ohne ihm zu antworten in die große Halle. „James Potter, du bist wirklich unermüdlich." James grinste und sie gingen gemeinsam zum Gryffindor Tisch, an dem ihre Freunde bereits beim Essen saßen.

Auf der anderen Seite am Slytherin Tisch saß Severus und beobachtete die Szene. Ihm wurde übel. Sie hatte Potter offenbar verziehen. Es schnürte ihm vor Eifersucht die Kehle zu. Gestern nach dem Streit den er mit angehört hatte war er verwirrt gewesen. Lily hatte ihn verteidigt und sich deswegen mit ihren Freunden gestritten. Er dachte an den Zusammenprall. Lily, die in seine Arme gelaufen war, ihre Augen die sich getroffen hatten. Für einen kurzen Moment war es fast wie früher gewesen. Dann hörte er ihre Stimme in seiner Erinnerung. „Fass mich nicht an." Er war überrascht und verletzt gewesen. Er hatte nicht gewusst was er von alledem halten sollte und es hatte ihn gestern den gesamten Tag und die gesamte Nacht beschäftigt. Er hatte sogar seine Okklumentik-Übungen ausfallen lassen, die er sonst jeden Abend vor dem Zubettgehen machte. „Snape!" Sprach ihn jemand direkt neben ihm an. Lucius Malfoy hatte sich neben ihn gesetzt und beugte sich jetzt näher zu ihm herüber. „Ich weiß, dass du schon wieder dieses Schlammblutmädchen beobachtest." Flüsterte er. Snape schaute ihn an und zog eine Augenbraue hoch. „Ach? Tue ich das, Lucius?" Malfoy sah ihn zornig an. „Snape ich warne dich." Er senkte seine Stimme noch weiter. „Denk an die Worte des dunklen Lords." Snape starrte ihn mit unergründlicher Miene an und antwortete: „Keine Sorge." Lucius rümpfte die Nase, sagte jedoch nichts. Er schaute sich kurz um bevor er weiter sprach. „Ich habe einen Aufgabe für dich." Snape erstarrte innerlich. Was konnte das für eine Aufgabe sein. „Du musst Regulus Black im Auge behalten." Snape hob wieder eine Augenbraue. „Was ist mit ihm?" Er kannte den Viertklässler nur flüchtig von einigen der Treffen des Slugclubs. Regulus war auch ein Slytherin, aber Severus mochte ihn nicht sonderlich. Vielleicht lag es auch daran, weil er der kleine Bruder von Sirius Black war. Allerdings schienen die beiden kein enges Verhältnis zu haben, worauf alleine schon die verschiedenen Häuser in die die Brüder eingeteilt worden waren hinwiesen. „Der dunkle Lord wünscht, dass wir auskundschaften ob Black ein würdiger und loyaler Anhänger wäre. Ein großer Teil der Familie Black ist dem dunklen Lord nicht abgeneigt und ihm sogar bereits treu ergeben. Da sich aber einer dieser Black Sprösslinge mit Blutverrätern und Schlammblütern herumtreibt, gilt es hier besonders darauf zu achten inwieweit Regulus den dunklen Künsten zugewandt ist." Erklärte Malfoy. „Diese Aufgabe wirst du übernehmen. Und vielleicht lenkt dich das auch von diesem..." Malfoy rümpfte die Nase erneut und schaute in Lilys Richtung. „Naja, du weißt schon." Snape sagte nichts. Er musste sich zu sehr beherrschen Malfoy seine Verärgerung über seine Worte nicht anmerken zu lassen. Lucius Malfoy stand auf, nickte ihm ohne ein weiteres Wort zum Abschied zu und verließ die große Halle. 

Lily und Severus - Der Kampf zwischen Schatten und LichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt