219. Kapitel blonde Schönheit

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In der Zwischenzeit hat der Steward meine Schlafstatt gerichtet und ich mir meine Kopfhörer sowie Handy geholt. Ich kuschel mich ein, starte mir leicht entspannte Musik und nehme dankend für alles mein Getränk entgegen. Die Anderen wünschen mir einen guten Schlaf und ich schließe endlich meine doch mittlerweile schmerzenden Augen. Meine Gedanken wandern zu Charming und meine Hand legt sich dabei wie automatisch auf die Schneeflocke. Mit seinem schönen Gesicht vorm inneren Auge und einem warmen Gefühl im Herzen sinke ich dann in einen tiefen festen Schlaf. Dementsprechend entspannt und erholt wache ich auf und ein Blick auf die Uhr sagt mir, dass ich doch tatsächlich 8 Stunden durchgeratzt habe. In der Kabine ist es auch schön ruhig und entspannt, scheinen die meisten selbst zu schlafen oder sich jedenfalls leise zu verhalten, um die anderen nicht zu stören. Mein Blick geht zu Ian und Svea neben mir und ich stelle fest, die pennen aneinander gekuschelt auch. Entweder macht der Steward gerade seinen Kontrollgang oder er hat mitbekommen, dass ich wohl wieder wach bin, da er jetzt vor mir steht und ich nehme die Kopfhörer runter "Gut geschlafen die Lady?", was ich ihm nur nickend bestätige. "Darf ich dann davon ausgehen, dass etwas Nahrung vielleicht nicht schlecht wäre?" stellt er weiter die Frage. Ohja, doch bevor ich den Mund zur Antwort überhaupt geöffnet habe, knurrt ihn bereits mein Magen an und ich schaue ihn mit entsetzt aufgerissen Augen an. Will mich schon entschuldigen, doch er lacht nur "ok, das nehm ich mal als ja und bin dann gleich mit dem Essen wieder da. Darf es denn außer einem weiteren Softdrink vielleicht auch noch ein Kaffeegetränk oder etwas alkoholisches sein?". "Gerne einen Latte Macchiato und vielen lieben Dank". Der Steward nickt mir zu und stiefelt von dannen. James und Liese unterhalten sich leise vor mir und ich erhebe mich, stelle mich und linse über die Sitze drüber zu ihnen hin. "Na Marga ausgeschlafen?" zwinkert mich James auch an, als sie mich bemerken und ich nicke grinsend. Wir unterhalten uns leise miteinander, wobei Liese sich so wie ich auch hingestellt hat, tut auch echt gut, finden meine Knochen jedenfalls. Eine blonde Schönheit kommt angerauscht und überreicht mir mit übertriebener Freundlichkeit meinen Latte Macchiato, mustert mich aber trotzdem mit einer Arroganz im Blick von oben bis unten, verzieht missbilligend ihren Mund und rauscht dann mit einem stolzierendem Gang ab. Häh, wat is denn deren Problem, schlecht gelaunt oder liegt es irgendwie an mir persönlich, schaue ich Madame hinterher und stirnrunzelnd an mir runter. Da mein Essen wohl noch einen kleinen Moment braucht, bis ich es serviert bekomme, beschließe ich deshalb, nochmal kurz einen Abstecher zur Toilette zu tätigen. Da diese auch direkt neben der Bordküche liegt, bekomme ich mehr oder weniger unfreiwillig ein Gespräch mit. Es ist eigentlich nicht meine Art zu lauschen, doch da die Tante von eben ziemliche Schmähungen über mich ablässt, bin ich doch recht neugierig und höre gespannt wie ein Flitzebogen zu. Wobei ja mal festgestellt werden muss, dass ich sie erstens nicht persönlich kenne und zweitens noch kein Wort mit ihr gewechselt habe, wir uns definitiv heute das erste Mal begegnet sind. Weshalb sie dann der Meinung ist, sich solch ein Urteil über mich bilden zu können und das dann auch noch in der Öffentlichkeit von sich zu geben, ist mir schleierhaft. 

Wieso immer ich? Zweiter TeilWo Geschichten leben. Entdecke jetzt