292. Kapitel Dornröschen

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Da es mittlerweile auch fast 10.00 Uhr ist, stellt Ylva dann fest “so ich glaube, wir suchen jetzt weitere Termine im Kalender und dann muss ich leider in die Klinik. Außerdem ist es auch besser, wenn wir das langsam und in Ruhe machen. Zeit ist dabei nicht so wichtig und das braucht es nunmal und ist nicht morgen schon austherapiert. Würde so schnell sowieso nicht funktionieren.” Auch gut, denke ich mir, beiße dabei von meinem Brötchen ab und überlege, wo ich denn mein Handy oder Tablet hingelegt habe, da sich darin mein Terminplaner befindet. “Ist gut Ylva, ich gehe mal schnell mein Handy holen und dann können wir Termine ausmachen. Bin gleich wieder da.” erhebe ich mich, da mir jetzt auch eingefallen ist, wo ich beides gestern hingelegt habe, stiefel ich dann mal in die Richtung los. Habe ich doch sämtliche elektrischen Gerätschaften gestern abend nach dem Skypegespräch mit Pia im Wohnzimmer an die jeweiligen Ladekabel angeschlossen, weshalb ich auch diese Tür öffne und selbiges betrete. Charming ist nicht zu hören und auch auf den ersten Blick nicht zu sehen, was ja nix heißen mag und ich trotzdem leise aber zielstrebig weiterlaufe, kann ja schließlich sein, dass ich ihn im Telefonat mit Mikko störe. Nur als ich dann endlich in Sichtweite des Sofas komme, ist mir klar, warum es hier so schön leise ist. Naja leise bis auf das leise Schnarchen des blonden Herrn, der sich auf meiner Sofalandschaft ausgestreckt hat und mit einem Arm über den Augen wieder eingepennt zu sein scheint. Schnell husche ich zu dem Sideboard, fische mein Handy herunter und kann es mir dann aber nicht verkneifen, doch noch zu ihm zu gehen. Ich decke ihn mit der über der Lehne liegenden Kuscheldecke zu, streiche ihm eine verirrte Strähne zurück und gebe ihm ein Küsschen auf die Wange. Das wiederum veranlasst Charming im Schlaf vor sich hin zu nuscheln und das eh schon auf seinen schönen Lippen befindliche Lächeln wird noch eine kleine Spur breiter. Oh ich könnte mich gerade in diesem herzallerliebsten Anblick verlieren oder noch besser, mich einfach zu ihm kuscheln und seine Nähe genießen. Doch wartet ja Ylva in der Küche auf mich und ich ziehe mich leise dorthin wieder zurück. Kann ja dann, wenn ich mit ihr alles erledigt habe, schnell zu meinem Dornröschen zurück und ihn vielleicht wach küssen. Ich komme mit einem Schmunzeln auf den Lippen wieder in der Küche an, schließe die Tür hinter mir und Ylva amüsiert sich über mich “Na, langweilt der Herr sich oder warum grinst du so?” “Nee, langweilen tut der sich gerade nicht. Der schläft schon wieder und sieht dabei aus wie so nen ganz lieber, kleiner Lausejunge, der nix ausfressen kann.” antworte ich ihr. Unterlasse es aber dabei, ihr meine weiteren Gedanken dazu mitzuteilen. Nämlich dass er auch nur so aussieht, es aber faustdick hinter den Ohren und auch noch anderswo hat. Das Engelchen wird angesichts meiner Gedanken schon wieder vor Scham rot und auch Ylva scheint meine weiteren gedanklichen Ausführungen erraten zu haben, so wie sie mich anguckt und dabei selbst schelmisch grinst. “Na dann wollen wir mal schnell machen und anschließend kannst du dein Dornröschen ja versuchen wieder wach zu küssen.” giggelt sie vor sich hin.

Wieso immer ich? Zweiter TeilWo Geschichten leben. Entdecke jetzt