331. Kapitel warum eigentlich nicht?

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Bevor ich allerdings lospoltern kann vor Ungeduld, fängt der Herr langsam an zu schmunzeln und seine Gesichtszüge werden weich und der Blick noch liebevoller, als er sowieso schon war “So meine kleine Wildkatze ist auch wieder wach.” küsst er mich kurz auf die Lippen. Für meinen Geschmack viel zu kurz, aber er hat recht, da wir ja auf einem Parkplatz in der Öffentlichkeit stehen und man nie weiß, wer da gerade mit einer Kamera in Autos fotografiert. Allerdings ziehe ich wohl eine kleine Schmollschüppe, denn sein Grinsen wird noch breiter. Oder es liegt wohl doch an was anderem, was mir anhand seiner folgenden Worte dann schnell klar wird. “Und Kätzchen, ich bin also dein Mann, interessant.” zwinkert er mir frech zu und ich reiße die Augen weit auf, da mir bei meiner spontanen Aussage der tiefere Sinn dieser Worte absolut nicht bewusst war, er es aber jetzt wird. Ist halt bei uns Mädels mehr oder weniger Gang und Gäbe, seinen Lebenspartner, Freund oder was auch immer, als Mann zu bezeichnen und somit nach Außen zu signalisieren, ich bin vergeben, also hör auf mich anzumachen. Dabei ist es auch vollkommen egal, ob das Pärchen einen Trauschein hat oder nicht. “Aber mein pieni Lumikki, den Antrag darf ich schon noch machen oder wollen wir morgen zum Standesamt und unseren Beziehungsstatus besiegeln?” brummt er an meinen Lippen, lässt mir allerdings keine wirkliche Möglichkeit zur Antwort, da er unsere Münder gleich zu einem zärtlichen Kuss verschließt. “Obwohl warum eigentlich nicht?” fragt er mich mit ernsten Blick, nachdem er dann doch von mir und meinen Lippen abgelassen hat. Mein benebeltes Hirn ist gerade nicht wirklich fähig, ihm darauf eine vernünftige Antwort zu geben und deshalb wackelt es erst ein Nein, um direkt darauf wieder mit einem gewackelten Ja zu antworten. Engelchen reißt entsetzt die Augen auf “Neehee, so wollen wir aber nicht geheiratet werden. Das geht doch nicht und außerdem ist das noch viel zu früh. Der spinnt wohl.” Das leise Gekicker vor mir lässt mich aus meiner Starre erwachen und der Herr haucht mir ein Küsschen erst auf die Nasenspitze und dann auf die Lippen “Alles gut Schneechen, wir lassen uns noch ein paar Tage Zeit, einvestanden?” Woraufhin ich wieder nur bejahend nicke und der Herr sich wieder seiner Tätigkeit des Nachhausefahrens widmet. Nach ein paar Minuten ist sein Gesagtes dann doch endlich mal in meinen Hirnwindungen angekommen und vorallem auch verarbeitet, so dass ich ihn jetzt doch leicht verdattert frage “Was meinst du mit paar Tage, Charming”. Ein fröhliches Auflachen ist seine erste Antwort, dann ergreift er meine Hand, führt sie zu seinem Mund und küsst sie, bevor er sie auf seinem Bein unter seiner Monsterflosse ablegt. “Hm, weiß nicht. Vielleicht 14, vielleicht aber auch 365 oder auch mehr, mal gucken. Aber erstmal würde ich mich freuen, wenn ich deine Familie kennenlernen darf.” zwinkert er kurz zu mir schauend, da er sich ja eigentlich auf den Straßenverkehr konzentrieren muss. “Öhm Charming, keine gute Idee. Ich bin froh, wenn ich die Baggage nicht sehen muss und wenn ich mit Dir um die Ecke komme, dann gibt das noch mehr böses Blut wie sowieso schon. Außerdem haben die gar nicht verdient zu wissen, dass ich nun glücklich bin und so einen Schatz an meiner Seite habe. Zumal ich dann wieder in die Schusslinie von Sascha gerate und dich damit auch noch gefährde. Sorry, aber Familie kennenlernen fällt aus. Musst mich schon ohne die bucklige Verwandschaft ehelichen.” habe ich meine Fassung wiedergewonnen und mein Hirn schneller geantwortet wie eigentlich gewollt. 

Wieso immer ich? Zweiter TeilWo Geschichten leben. Entdecke jetzt