271. Kapitel unter gar keinen Umständen

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In meiner Wohnung angekommen, schmeiße ich nicht nur meine Tasche in die Garderobe, ne die Schuhe fliegen gleich hinterher und Mikko stellt meine Reisetasche erstmal dazu, kann ich ja dann später wegräumen. “Wollt ihr was zu Trinken und wenn ja, was?” zeige ich in Richtung Wohnzimmer und ich selbst begebe mich in die Küche. Ein zweistimmiges “Wasser bitte” ist zu hören und ich nehme dann halt die ganze Flasche sowie drei Gläser mit. Beschließe aber, dass das Wetter viel zu schön ist, als im geschlossenen Raum zu sitzen. Deshalb öffne ich die Terrassentür und bedeute den beiden mit einem Kopfnicken mir zu folgen. Auf der Lounge lasse ich mich nieder, stelle die Getränke ab und gieße jedem schon mal was ein. Nachdem die beiden sich dann auch endlich gesetzt haben, nehme ich einen Schluck, stelle das Glas weg und fange mit der Erklärung an “So, also erstmal liebe Omi, deine Nichte Ylva ist echt nett und sie wird morgen hier herkommen, damit wir das mit einer eventuellen Therapie dann in Angriff nehmen können. Denn in dieser Klinik werde ich mich definitiv nicht stationär behandeln lassen, unter gar keinen Umständen und wenn es die letzte Klinik auf der Welt wäre.” Omi nickt zuerst mit einem erfreuten Lächeln auf den Lippen, bevor sich ihr Blick dann doch fragend verdüstert. Genau wie Mikkos, der dazu noch ein “Warum, was war denn da überhaupt los? Wir haben nur mitbekommen, dass da zwei so verwöhnte Rotzgören sich bei einer aufgetakelten Aktenschlepperin beschwert haben, ob denn neuerdings in der Klinik auch Pennerinnen behandelt werden. Sollte das der Fall sein, würden sie sofort ihren Papi anrufen und sich abholen lassen, solch einer optischen und stinkenden Zumutung würden sie sich nicht aussetzen und dafür würde ihr Papi auch zu viel Geld bezahlen. Die Tante hat versucht diese Blagen zu beruhigen und ist dann aber wutentbrannt in Richtung Treppe abgerauscht. Anschließend haben wir einen lauten Knall und schrilles Rumgekreische gehört, so dass wir dann auch mal in die Lobby zum Gucken gegangen sind.” “Aha, wusste ich es doch. Was für dumme oder neidische kleine Kühe.” zetert das Teufelchen und ich wundere mich. Zwar mehr über Teufelchens Aussage, wie über das Verhalten dieser Papakinder, aber ich wundere mich. Worauf sollten die denn bitte neidisch auf mich sein und wieso überhaupt. Gab oder gibt doch gar keinen Anlass dazu oder irre ich mich etwa? “Ja, der Knall war die an die Wand donnernde Tür, die diese Tante, wie du sie bezeichnet hast, aufgerissen hat. Sie ist wohl die Verwaltungschefin der Klinik und mag Ylva anscheinend nicht besonders. Jedenfalls macht es mir so den Eindruck. Die Dame hat mich auch nach einmaligem Mustern als Sozialfall und Krankenkassenpatientin abgestempelt und wollte mich wohl eigenhändig aus der Klinik rausschmeißen. Allerdings kam ihr der Klinikgründer und Chefarzt dazwischen und hat die Dame etwas eingebremst. Aber ihre Beleidigungen gegen mich hat sie trotzdem nicht unterlassen, da ist mir mal kurz der Kragen geplatzt und ich habe ihr meine Meinung gegeigt. Ich habe keine Ahnung, wer da wieso was gegen mich hat und warum, aber eins weiß ich mit Sicherheit, ich werde mich definitiv nicht dort zum Punchingball oder ähnlichem für die Rotzlöffel oder versnobten Weiber machen lassen. Da habe ich keine Lust zu und schon mal erst Recht keine Kraft für um mich solchem Schwachsinn zu erwehren.” fasse ich zusammen, was hinter der Tür dann noch so passiert ist. 

Wieso immer ich? Zweiter TeilWo Geschichten leben. Entdecke jetzt