230. Kapitel Kaffeeklatsch

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"Naja, ich hab deine Nachbarin beim Einkaufen getroffen und sie hat nach Dir gefragt. Hat gefragt, ob es Dir gut geht und ach man Marga, es tut mir leid, doch ich konnte ihr da echt nicht vorlügen, dass bei Dir alles super ist, obwohl ich genau wusste, dass es nicht so ist. Zumal Omi Hikkonen es mir auch anscheinend irgendwie angesehen hat, wohl mein Manager-Pokerface in dem Moment nicht wirklich funktionierte und da wir nicht im Supermarkt darüber reden wollten, hab ich bei ihr einen Kaffee getrunken und ihr das erzählt, was ich weiß. Zumal sie selbst wohl schon ein paar Mal gemerkt hat, dass es dir wohl nicht so gut geht, wie du uns allen vorgegaukelt hast. Nur wußte sie nicht, wie sie da mit dir drüber reden konnte und hatte bis dahin die Hoffnung, dass du von alleine kommst und nicht deswegen zusammenbrichst. Nur leider bist du ja so ein Sturköpfchen und lernst wohl nur dein Verhalten zu ändern, wenn es schon fast zu spät ist." erklärt Mikkosch sich mir und schaut auch kurz entschuldigend zu mir rüber. Hm, okay Omi kann manchmal schon sehr überzeugend sein, wenn sie etwas erfahren will und die Vorstellung, wie dieser knallharte, tätowierte Manager bei ihr in der Küche auf der Bank beim Kaffeeklatsch sitzt und sich versucht rauszureden, nichts von dem Wissen über meine Person preisgeben zu müssen, ist eigentlich schon recht putzig und ich muss jetzt doch noch schmunzeln. "Ist gut Mikko, ich weiß ja schließlich wie sie so ist und dass sie sehr resolut sein kann, wenn sie ihr Ziel erreichen will. Bin dir deswegen nicht böse." und ein erleichtertes Aufatmen ist von meinem Chauffeur zu hören. Mittlerweile parkt der Herr auch direkt vor der Eingangstür und die ganze Baggage stürmt freudig ins Freie. Sind genauso wie ich dankbar, etwas frische Luft und Bewegung zu bekommen. Reicht jetzt mit Sitzen in stickigen, engen Räumen und ich freue mich auf meine Wohnung oder noch besser auf die Dachterrasse und den Blick aufs Meer von dort. Nur scheint das Karmabüro seinen Dienst auch mal wieder aufgenommen zu haben und befindet, dass wenn es schon dicke kommt, dann doch auch noch unsympathisch dazu. Kaum stehe ich also vor dem Bus, weht mir ein übler Geruch entgegen und ich werde schief von der Seite angesprochen. "So die Katze hat ihre Streunerei beendet und gleich noch Personal mitgebracht. Fein, das brauchen wir aber nicht, die können sich getrost verpissen und du kommst mit mir. Schuldest mir noch so einiges kleine Schlampe." und nicht nur, dass er mir dabei eklig ins Gesicht atmet, nein er ist noch zusätzlich der Meinung mich mit seinem Körper gegen das Auto pressen zu müssen. Diese ganze Aktion ging so schnell, dass nicht nur ich vollkommen perplex und bewegungsunfähig bin. Nein  auch meine Begleitung ist wohl überrascht und kann gar nicht so schnell reagieren. Als dieser Widerling von Nebenan allerdings anfangen will, mich anzutatschen, kommt Bewegung in die Jungs und Mädels. Der erste, der sich berappelt hat, ist Mikko. Er reißt den Typen von mir weg und schubst ihn außerhalb meiner Reichweite, knurrt dabei in einer ziemlich ungehaltenen und gefährlich klingenden Tonlage "ich habe keine Ahnung, wer du bist oder warum du der Meinung bist, dich hier gegenüber Schönchen so aufführen zu dürfen, aber solltest du sie noch ein einziges Mal belästigen, kastrier ich Dich. Glaub mir und wenn nicht ich das tue, es gibt genug Leute, die das mit Freuden tun werden, also wag es dich ja noch mal." 

Wieso immer ich? Zweiter TeilWo Geschichten leben. Entdecke jetzt