267. Kapitel Wo ist denn Ylva?

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Fast schon beschwingt steige ich also die Treppe runter und werde von unten ungläubig und skeptisch beäugt. “So ich wäre dann hier fertig, können wir dann vielleicht nach Hause fahren, dieses Etablissement ist nicht ganz meinem Niveau angepasst und deshalb gehen wir jetzt.” träller ich Mikko und Omi entgegen, laufe an ihnen vorbei und verlasse das Gebäude. “Äh Marga, wie jetzt” versucht Mikko sich zu fangen und Omi fragt “Kindchen was ist denn da oben passiert und wieso fahren wir nach Hause? Wo ist denn Ylva? Kannst du einfach so gehen?” während die Herrschaften in eiligen Schritten versuchen mir zu folgen. Zielstrebig steuere ich auf Mikkos Wagen zu und lasse die beiden aber noch etwas zappeln. Bin nämlich gerade echt in Ärgerlaune und da kommen mir die beiden mehr als recht. Sind sie ja auch nicht ganz unschuldig an dem, was hier gerade so abgelaufen ist. Okay, für das Benehmen dieser rothaarigen Klinikqueen können sie nix, aber grundlegend waren sie es ja, die mich hier so mir nichts, dir nichts in die Klinik verfrachtet haben. Mir noch nicht mal so wirklich die Gelegenheit gegeben haben, irgendwelche Dinge zu organisieren oder überhaupt einfach nur mal durchzuschnaufen. Sicher es war nur gut gemeint und angesichts meines erneuten kleinen Zusammenbruchs nach dem Auftritt von dem Vollhonk vielleicht auch angeraten, doch ärgert es mich trotzdem. Außerdem können sie ruhig mal merken, wie sich das so anfühlt, wenn einem schon geschaffene Tatsachen vor den Latz geknallt werden. Ich stehe jetzt weiterhin wortlos vor Mikkos Kutsche und warte darauf, dass dieser sie endlich öffnet und ich einsteigen kann. Das Blinken und Tüten verrät mir auch, dass er es wohl getan hat und ich öffne die hintere Beifahrertür, steige ein und schnalle mich an. Omi setzt sich nach vorne und Mikko auf den Fahrersitz, startet den Motor aber nicht, dreht sich zu mir um und fragt “Was ist da passiert? Würdest du uns jetzt bitte mal eine Erklärung geben.” Nö, will ich nicht und schüttel meinen Kopf. Werde es ihnen noch nicht erklären, sondern ziehe mein Handy aus der Tasche und schaue im Whatsapp, ob ich erkennen kann, dass ich Charming kontaktieren kann. Also online ist der Herr schon mal nicht, was heißt, dass er entweder gerade noch am pennen sein wird, da es ja in Miami gerade früher morgen ist oder evtl. anders beschäftigt ist. Wobei ich sowieso nicht so genau weiß, ob er nun in Miami oder anderswo weilt. Er hat mir so viele Städtenamen um die Ohren gehauen, dass ich mir die Reihenfolge schlussendlich dann doch nicht merken konnte. Egal, denke ich mir und schicke ihm eine Nachricht mit dem Wortlaut, dass er mich ja kontaktieren kann, sobald er Lust und Zeit hat. Im vorderen Wagenbereich tut sich immer noch nichts und veranlasst mich dazu, jetzt mal auf zu schauen “Ähm Mikko, würdest du jetzt bitte los fahren und uns nach Hause bringen oder soll ich mir nen Taxi rufen, damit ihr hier ne Stehparty veranstalten könnt?”. Angesprochener schaut mich leicht böse an, dreht sich aber dann doch und startet den Wagen. Brummt dabei aber ungehalten “das ist jetzt nicht dein Ernst uns hier so stehen zu lassen” vor sich hin. ‘Oh doch mein Freund, mein voller Ernst’ denke ich mir dazu und bevor ich überhaupt was sagen kann, fängt das kleine Wunderwerk der Technik in meiner Hand an plärrend und vibrierend nach Aufmerksamkeit zu suchen. ‘Na das ging ja mal schnell’ freut sich mein Engelchen und ich bin mir auch ziemlich sicher, dass das nur einer sein kann, der da am anderen Ende der Leitung mein Gehör haben möchte. 

Wieso immer ich? Zweiter TeilWo Geschichten leben. Entdecke jetzt