235. Kapitel Leben was wert

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Die Lifttür öffnet sich mit einem lauten Pling und Omi, Liisa und anschließend Mikko kommen heraus. Letzterer trägt einen Korb, aus dem unverkennbar unser Frühstück hervorlugt. Oh sehr schön, denn eingekauft habe ich ja schließlich gestern nicht mehr und so wirklich viel Vorrat an Essbaren hab ich auch nicht hier gehabt. Zur Begrüßung werde ich von allen dreien erstmal geknuddelt und Mikko mustert mich eingehend "Na Schönchen, schaust schon wieder besser aus wie gestern, das ist gut." Ich schließe die Tür und gehe dann mal hinterher in die Küche, aus der ich schon ein freudiges Gejohle von den Schotten vernehme, was wohl durch Mikkos Mitbringsel hervorgerufen wird. So betrete ich mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen meine eigentlich doch recht großzügige und geräumige Küche. Nur im Moment ist es mit 8 Personen schon gefühlt sehr voll, aber irgendwie ist das auch wiederum schön. Ich schaue mich um, jede einzelne in diesem Raum befindliche Person genau an und bin gerade mehr als dankbar und fast schon glücklich über deren Anwesenheit. Ach was, ich bin glücklich und dankbar für diese lieben Menschen. Doch mein Herz ist trotzdem leicht wehmütig und vermisst jemanden sehr. Es wäre überglücklich, wenn genau dieser jemand auch hier wäre. Mich mit seinen blauen Saphiren anstrahlen würde und ich mich in seine starken Arme kuscheln könnte. Liese streicht mir beruhigend und auch mitfühlend über den Arm, scheint mir wohl meine Gedanken anzusehen "Na komm, Frühstück wartet und dann kannst du dich mal deinem Nervbolzen widmen, bitte, bevor der auch noch unsere Handys zuspamt oder deins wegen zu vieler Nachrichten explodiert." Dabei schiebt sie mich in Richtung meines großen Esstisches, der fertig und auch recht üppig gedeckt ist. Ich will mich aber eigentlich erstmal um meine morgendliche Dosis Koffein kümmern und drehe mich Richtung Küchenzeile und Kaffeemaschine, bekomme aber von Ian postwendend meine IFK-Tasse mit einer frischen Latte in die Hand gedrückt. "Mir wurde gerade gesagt, dass wenn mir mein Leben was wert ist, dann sollte ich mir lieber eine andere Tasse suchen und deshalb kannst du gerne den trinken." zwinkert er mich an und nimmt sich eine neue Tasse aus dem Schrank. Ich bedanke mich bei ihm und sehe dann amüsiert, welche er sich da geschnappt hat. Ohjeohje, das wird bestimmt gleich lustig. Hat er doch meine Zaubertasse erwischt. Na dann begucke ich mir mal das Schauspiel ganz in Ruhe und griene vor mich hin, da Ian jetzt die Maschine startet. In die noch schwarze Tasse läuft die heiße Flüssigkeit und es kommt so langsam ein Regenbogen schieterndes Einhorn zum Vorschein mit dem entsprechenden Satz 'I shit Rainbows, but first coffee' darunter. Er selbst setzt die Tasse an und trinkt dann ganz genüsslich den ersten Schluck während der Rest der Meute sich bereits beömmelt, wundert sich aber dabei über den Spaß, den alle anderen haben. Joa, ist auch schön mal nicht die Verursacherin der guten Laune zu sein. Ian nimmt die Tasse jetzt in die Hände schaut sie sich an und fängt dann selbst an zu lachen, nicht ohne dabei mit den Schultern zu zucken. James guckt seinen Kumpel an und meint ganz trocken "ich habs ja schon immer gewusst, dass dein Shit besonders ist. Nur an dem passenden Geruch musst du noch arbeiten." 

Wieso immer ich? Zweiter TeilWo Geschichten leben. Entdecke jetzt