259. Kapitel Ylva

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So und nu stehen wir irgendwo in nem Vorort von Helsinki vor einer großen nobel wirkenden Villa, welche dazu noch in einem sehr gepflegten Park liegt und irgendwie ist mir unwohl. Mag da gerade gar nicht rein gehen und dementsprechend skeptisch gucke ich auch zur Eingangspforte. Aus welcher just in diesem Moment eine hübsche, großgewachsene Blondine kommt und zielstrebig auf Omi zu steuert. Ok, eine sehr schöne Frau, stelle ich bei genauerer Betrachtung fest und fühle mich glatt noch unwohler. Daran kann auch die Tatsache nix ändern, dass sie eine sehr sympathische, warme und freundliche Ausstrahlung hat. Sie gehört einfach zu den Ladys, in deren Gegenwart ich mich schon immer wie das graue, ungebildete Mäuschen gefühlt habe und es jetzt auch tue. Ach shit, am liebsten würde ich wieder in Mikkos Kutsche einsteigen und wegfahren. Nur leider zu spät, da dieses Engelswesen mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen nun zu mir kommt "Moi und du musst Tante Tujas liebste Marga sein, richtig? Ich bin Ylva und wir zwei werden uns mal drin bei nem Tee oder Kaffee unterhalten, okay?". 'Häh, wer ist den Tante Tuja' schaue ich sie wohl recht verwirrt an und die drei Anwesenden lachen sich scheckig. Auch fein, bin ich gleich der Clown und sie kriegt direkt den besten Eindruck von mir. 'Super gemacht, Marga' schimpfe ich mit mir selbst, da es mittlerweile auch bei mir angekommen ist, dass diese Ylva wohl Omis Nichte ist. Gut, wusste bis eben auch nicht wirklich, dass diese Tuja mit Vornamen heißt, aber ist auch egal und selbst wenn ich es gewusst hätte, an der jetzigen Situation hätte es nix geändert. Ylva nimmt mich einfach an die Hand und zieht mich mehr oder weniger hinter sich her. Plaudert dabei aber mit Mikko und Omi fröhlich und bittet diese, doch sich in die Cafeteria zu setzen. 'Oh nein, bitte nicht. Bitte laß sie bei mir bleiben. Ich will das jetzt nicht alleine durchstehen.' , doch meine Gedanken und innere Bitte werden gleich von Ylva zunichte gemacht. Denn Omi scheint mein Unwohlsein zu spüren, wird aber durch das energische Auftreten ihrer Nichte sofort ausgebremst. Diese macht jetzt unmissverständlich klar, dass sie mit mir sprechen will und nur mit mir. Also biegen Omi und Mikko in Richtung Cafeteria ab und mich führt Ylva in den ersten Stock. Auf dem Weg dorthin kommen wir an ein paar Mädels vorbei, nehme mal an, dass diese hier auch in Behandlung sind. Werde von diesen neugierig einmal komplett gemustert und das unangenehme Gefühl von vor der Tür verstärkt sich sogar noch. Auch wenn einige der Mädels echt nett aussehen und es bestimmt auch sind, aber so wirklich beruhigen tut mich das nun auch nicht. Ylva stoppt schließlich vor einer Tür, öffnet diese und bittet mich durchzutreten. Na fein, dann gehe ich halt da rein und bin gespannt, was sie nun von mir will und dann evtl. noch kommt. Okay, der Raum ist sehr schön und gemütlich eingerichtet. Passt zu Ylva und nichts anderes habe ich bei ihr irgendwie erwartet. Sie schließt die Tür hinter sich und bittet mich, mir doch einen Platz zu suchen wo ich mag. 

Wieso immer ich? Zweiter TeilWo Geschichten leben. Entdecke jetzt