260. Kapitel Senf dazugeben

79 8 1
                                    


Na gut, denke ich mir und pflanze meinen Popes mal auf die gemütlich aussehende Couch. Bin gespannt, was das hier nun gibt und schaue mich dabei einfach weiter im Raum um. Ylva beobachtet mich dabei mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen, sagt erstmal nix und lässt mir wohl so die Zeit, mich an die Umgebung und vielleicht auch an sie zu gewöhnen. Irgendwann beschließen meine Augen jedoch, dass sie wohl genug an Informationen gesammelt haben und ich blicke die abwartende Lady neben mir an. Dies nimmt Ylva auch gleich zum Anlass und fragt “So Marga, ich darf doch Marga sagen oder lieber nicht?”. Häh, wie soll sie mich denn sonst nennen, frage ich mich selbst und mein Kopf nickt ihr schneller zu, wie ich selbst überhaupt zu einer logischen Antwort komme. “Also gut, Marga. Als erstes, was möchtest Du trinken? Kaffee, Tee, Wasser, Saft oder ne Schorle?” “Ach herrje, kann die mal mit ihrer Fragerei aufhören” nöckelt das mal wieder aufgetauchte Teufelchen “die macht einen ja ganz kirre”. ‘Ach guck, da hat wohl jemand auch den Weg wieder her gefunden’ stelle ich erstmal im Bezug auf das gehörnte Wesen fest und antworte zeitgleich an Ylva “ein Wasser reicht mir vollkommen, dankeschön.” Diese erhebt sich aus ihrem Sessel und geht mir an einer im Schrank versteckten kleinen Kaffeebar das gewünschte Getränk holen, kommt wieder zurück und stellt das Wasser vor mir auf dem kleinen Tisch ab. “So und nun zum wesentlichen, ich fresse dich nicht und will dir auch nicht irgendwas anderes böses, okay”, worauf sie ein Nicken von mir erntet. Dies veranlasst sie aber auch gleichzeitig weiter zu sprechen “ich kann mir vorstellen, dass dir das hier alles nicht gerade angenehm ist und du auch nicht so recht weißt, was du hier eigentlich sollst. So wie ich Tuja verstanden habe, warst du wohl bis jetzt auch immer recht, naja sagen wir es mal gefühlsstabil, richtig?” ‘Joah, super kombiniert Sherlock’ blöckt das Teufelchen dazwischen ‘dafür muss man also Psychologie oder Psychiatrie oder wie der Quatsch hier heißt, studiert haben. Das hätte ich auch so gewusst.’ Allerdings ist meine einzige Reaktion auf Ylvas Aussage auch wieder ein Kopfnicken, bin mir gerade innerlich selbst nicht so einig, ob ich von mir aus ihr direkt alles erzähle oder erstmal noch abwarte. Zumal ich mich ebenfalls innerlich zusammenreiße, dass ich nicht jetzt und sofort das Teufelchen zusammenscheiße. Jenes geht mir nämlich gerade tierisch auf den Senkel und mein Aggressionspotenzial steigt ihm gegenüber gerade in gefährliche Höhen. Gottseidank hab ich ja noch mein Engelchen, welches mir jetzt rettend zur Seite springt ‘Man Teufelchen, jetzt reiß dich mal am Riemen. Ist jetzt gut hier, lass Marga mit Ylva in Ruhe sprechen und wenn es nix bringt, darfst du gerne anschließend deinen Senf dazu geben, aber bis dahin Klappe und mitkommen’ zieht das geflügelte Wesen seinen behörnten Kumpel hinter sich her aus dem Raum und ich habe jetzt nun endlich die Ruhe, mich auf Ylva zu konzentrieren. “Okay, Marga. Ich weiß, du kennst mich nicht, die Situation hier ist kacke, zumal du ja noch nicht mal so richtig wieder zu Hause bist und wirst dann gleich so überfahren. Kann mir vorstellen, dass das nicht gerade vertrauensbildend bei dir ankommt. Aber ich würde gerne versuchen dir zu helfen, dass es dir besser geht, denn das was Tuja und dein Freund Mikko mir erzählt haben, klingt nicht wirklich gut.”

Wieso immer ich? Zweiter TeilWo Geschichten leben. Entdecke jetzt