234. Kapitel Babyseehund

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Ian guckt mich leicht entsetzt an, schüttelt seine Birne "Also du hast ja schon ne blühende Fantasie, aber Lady, den finnischen Knallkopp kannst selbst du dir nicht zusammen spinnen. Den gibt es wirklich und der wird dich auch wieder schneller nerven, als dir lieb ist, liebste Marga". Beschämt über meine Verwirrtheit und dass ich ihnen schon wieder Sorgen mache, senke ich meinen Blick und kann es auch nicht verhindern, dass immer noch oder wieder die Tränen bei mir laufen. Oh wie ich es hasse, ich mich und diese verdammte Emotionalität anscheinend nicht mehr unter Kontrolle habe und neuerdings ständig die Heulsuse gebe. "Na komm, alles gut und es ist gar nichts Schlimmes passiert. Möchtest du noch einen Moment Ruhe, oder magst du aufstehen, dich etwas frisch machen und dann mit uns frühstücken?" fragt James nun "zumal Omi, Mikko und Liisa auch gleich hier sein wollen und ich glaube, dass der Manager dich besser so nicht sehen sollte, sonst zieht der hier noch ein und macht ne 24 Stunden Überwachung bei Dir. Zumindest bis Samu wieder hier ist und der dich dann betüdelt." Ohje, nee das will ich definitiv nicht und muss aber irgendwie über die Vorstellung schmunzeln. "Ha, siehste, da muss selbst unser kleiner Heuler hier lachen" giggelt Ian los und ich schmeiße ein Kissen nach ihm. Kann ja wohl nicht wahr sein, dass der mich mit nem Seehund vergleicht, auch wenn es ein Babyseehund ist. Ich erhebe mich immer noch leicht lachend und der Rest verzieht sich aus meinem Schlafzimmer. Liese bleibt allerdings in der Tür stehen und fragt, ob ich es alleine ins Bad und anziehen schaffe oder, ob sie lieber in der Nähe bleiben soll. Verneinend schüttel ich meinen Kopf und sie geht dann auch. Ich trotte erst ins Bad, schnell duschen und noch die restliche Hygieneprozedur hinter mich bringen, dann schnell anziehen und währenddessen wandern meine Gedanken hin zu meinem Charming. Was hat sich mein Hirn nur wieder dabei gedacht, dass es mich glauben lässt, das unsere Gefühle zueinander nur ein Traum sind oder waren. Naja gut, eigentlich kann ich ja nur meine Gefühle für ihn in Frage stellen oder eben besser nicht. Denn wie er für mich fühlt, glaube ich ja nur zu wissen, weil er es mir gesagt hat. Doch ob seine Gefühle für mich wirklich dem entsprechen, dass weiß nur er selbst allein. Engelchen steht vor mir, haut mir mit der flachen Hand vor die Stirn und schimpft los "jetzt reichts du Dumpfbacke, was muss der Kerl eigentlich noch anstellen, dass du es endlich kapierst, häh" Teufelchen schüttelt seine Hörnchen "reg dich nicht auf liebstes Engelchen. Aber vielleicht sollte Marga mal ihr Handy in die Hand nehmen und sich angucken, was das Blondie ihr in den letzten 24 Stunden so geschickt hat. Vielleicht versteht der verbohrte Verstand es dann endlich und hört auf unsere liebste Marga so zu quälen." Ich selbst hab im Moment keine Ahnung, wovon das Teufelchen spricht, finde aber, dass der Vorschlag von ihm vernünftig klingt und zumindest einen Versuch wert ist. Also schmeiße ich mich schnell in eine bequeme Klamotte und trotte dann in Richtung meiner Küche. Aus dieser ist auch schon Geplapper und auch Geklapper zu hören. Als ich an meiner Wohnungstür vorbeikomme, schellt es doch tatsächlich und da ich ja direkt davor stehe, kann ich auch gleich den Öffner betätigen und warte gespannt auf den ankommenden Besuch. Muss mein Handy halt noch ein Weilchen warten.

Wieso immer ich? Zweiter TeilWo Geschichten leben. Entdecke jetzt