Ein wohlwollendes Nicken ist Ylvas Reaktion auf meine doch fast schon romanartige Beschreibung meines gesundheitlichen Wohlbefindens. “Sehr schön, also zumindest, dass du mir das jetzt schon mal sagen konntest. Das du müde bist, kann ich verstehen, wäre ich wahrscheinlich nach der langen Reise auch und ist mehr als verständlich. Würde mir eher zu denken geben, wenn du mir jetzt super, alles gut oder ähnliches gesagt hättest.” antwortet sie mir und irgendwie erleichtert mich das gerade ungemein. “Kannst du mir denn vielleicht auch nur ansatzweise sagen, wie es dir gerade emotional geht? Das wäre schön und würde mir meine Therapieentscheidung echt erleichtern. Ich weiß, doofe Situation, nur kann ich dir nicht wirklich helfen, wenn du nichts sagst und vor allem musst du es ja auch wollen.” ‘Verdammt sie hat schon wieder recht, kann die das mal sein lassen’ schimpfe ich mich selbst, versuche dabei auch in mir zu ergründen, was da jetzt alles für Emotionen rumschwirren und welchen Namen die so tragen. Gottseidank lässt Ylva mir auch hier die Zeit herauszufinden, was ich ihr denn nu antworten kann. Erst kaue ich auf meiner Unterlippe herum und überlege dabei, was ich denn nu wie sage. Beschließe aber schlussendlich einfach alles so zu benennen, wie es da so in mir rumschwirrt. Hole aber erstmal tief Luft und mache mir selbst Mut 'Na los, nu mach schon, je eher du dich auskotzt, je eher können wir hier raus und hoffentlich auch nach Hause.' Nach einem erneuten Durchatmen lege ich dann los "Ich bin traurig, verwirrt, sauer und möchte eigentlich nur meine Ruhe. Zeit für mich, damit ich mich selbst sortieren kann. Traurig, weil mein Freund nicht bei mir ist und er mir fehlt." fange ich an, das Gefühlswirrwarr in mir zu entknoten und auch in halbwegs verständliche Worte zu fassen. "Ich bin…" setze ich weiter an, werde aber durch das Aufreißen der Zimmertür unterbrochen und lässt mich auch augenblicklich verstummen. Ylva schaut genau wie ich in Richtung der Tür, welche mit einem immensen Schwung vor die Wand donnert und einen lauten Knall verursacht. Herein rauscht nun eine aufgetakelte Rothaarige, mustert mich mit einem abfälligen Blick und fängt dann sofort an Ylva anzugehen. "Also das ist ja wohl die Höhe. Seit wann entscheidet hier die kleine Therapeutenmaus, wer in unserer exklusiven Klinik als dringender Fall aufgenommen wird und wer nicht. Belegt dadurch einen wichtigen Therapieplatz und ich kann sehen, wie oder wo ich die bezahlenden Gäste unterbringe." krakeelt die Dame los "so du Sozialfall, du packst jetzt mal deinen Krankenkassenarsch und verschwindest ganz schnell aus meiner Privatklinik. Zügig und ganz unauffällig verstanden, nicht dass unsere exklusiven Gäste sich noch durch deinen billigen Anblick belästigt oder beleidigt fühlen, also raus hier." kommt dabei auch auf ihren recht nuttig aussehenden Hacken auf mich zu gestürzt. Will mich wohl am Arm packen und eigenhändig hier raus befördern. Ich bin im Moment dermaßen perplex über solch ein theatralisches und überaus peinliches Verhalten, dass ich eigentlich nur fassungslos von dieser, keine Ahnung wie ich die Dame betiteln kann, zu Ylva schaue. Diese wohl auch gerade nicht so wirklich weiß, was hier passiert, denn jedenfalls ist ihr Blick meinem Empfinden sehr ähnlich. Sich aber sehr schnell von der Überraschung erholt, denn nun erscheint in ihrem schönen Gesicht ein sehr zorniger Ausdruck.
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Wieso immer ich? Zweiter Teil
FanfictionZweiter Teil von Wieso immer ich? da die Geschichte mehr Teile hat, wie Wattpad in einem Rutsch veröffentlicht lässt. Bitte also dort anfangen zu lesen, falls ihr das nicht schon getan habt 😉 Viel Spaß ansonsten Eure Fulletusse