318. Kapitel bescheidene Hütte

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“So mein Schatz, nun vergessen wir diese Dumpfbacken bei Anni im Café und du zeigst mir jetzt deine Wohnung, biiiitte.” klimper ich ihn an und als Antwort huscht dem Herrn ein kleines Lächeln über die Lippen. Er nimmt auch sofort wieder meine kleine Patschehand in seine Monsterflosse und stiefelt mit mir die Treppen hoch. Im 2. Stock bleibt er dann vor einer Tür stehen und fummelt erstmal seinen Schlüssel aus der Hosentasche. Ich warte einfach gespannt neben ihm und nachdem er die Tür geöffnet hat, zeigt er mir an, dass ich doch durch diese als erste gehen soll. “Immer herein in meine bescheidene Hütte” zwinkert er mich auch herzallerliebst dazu an. Na dann betreten wir mal die Haberschen Räumlichkeiten und ich stelle fest, ganz so bescheiden ist diese Bude nun auch nicht unbedingt. Erstens liegt sie in einem nicht ganz so billigen Stadtteil Helsinkis und zweitens handelt es sich hier um eine Altbauwohnung, welche in einem doch mehr als passablen Zustand ist. Also von bescheiden kann hier echt nicht die Rede sein. Gut sie ist kleiner als meine eigene, da stimme ich Charming wohl zu, aber ansonsten nicht minder luxuriös oder wie man das so bezeichnet. Mittlerweile bin ich auch den schön gestalteten Flur langgelaufen, habe mir dabei aber die Bilder an den Wänden genauer betrachtet und der Herr ist deshalb schon mal an mir vorbei Richtung Wohnzimmer marschiert. Ich höre, wie er wohl Türen und Fenster zum Lüften und dann seine Post öffnet. Tapse auch immer weiter und komme dann in seinem Wohnzimmer an und siehe da, ich fühle mich gleich sehr wohl in diesem Raum. Klar hat die ganze Wohnung einen sehr cleanen, männlichen Stil, ist dabei aber doch recht heimelig und absolut nicht kalt eingerichtet. Samu hat mitbekommen, dass ich nun auch endlich bei ihm angekommen bin und schaut von seiner Post hoch zu mir. “Na Schneechen, fertig mit Flur inspizieren? Magst du den Rest jetzt auch noch sehen oder erst einkaufen und beim nächsten Mal gucken?” fragt er mich, da ich mitten im Wohnzimmer stehen geblieben bin. Bin schließlich wohlerzogen und würde es mir nie einfallen lassen, einfach so irgendwelche Türen zu öffnen, um zu schauen, was sich dahinter befindet. Hm, eigentlich bin ich recht neugierig und würde mir den Rest auch gerne ansehen wollen, aber da wäre ja auch noch das dringend zu erledigende Einkaufen. Charming hat die Post mittlerweile auf dem vor sich befindlichen Esstisch abgelegt, ist aufgestanden und während meiner Überlegung zu mir gekommen, nimmt mich in den Arm und schaut mich dabei abwartend von oben an. “Naja, wenn du wieder mit zu mir willst, wobei ich nicht so recht verstehe, warum? Auch verstehe ich nicht, warum du meine Wohnung als Palast bezeichnest und diese schnuckelige Wohnung als Hütte, aber nun gut. Dann solltest du dir wieder ein paar Sachen einpacken und ich schaue mich in der Zeit weiter um, wenn ich darf?” gebe ich ihm schlußendlich meine Gedankengänge preis und ernte von dem Herrn erstmal wieder einen Kuss als Antwort. Dann allerdings schiebt er mich rückwärts am Sofa vorbei und in Richtung einer Tür, welche er hinter meinem Rücken auch öffnet und dabei nicht den Kontakt unserer Lippen unterbricht. “Charming, was wird das?” frage ich in den Kuss hinein, werde dabei von ihm auch immer weiter rückwärts in den Raum hineinmanövriert. 

Wieso immer ich? Zweiter TeilWo Geschichten leben. Entdecke jetzt