379. Kapitel geröstete Nüsse

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So stehe ich in meinem Flur, gucke auf die geschlossene Wohnungstür und frage mich gerade, was das war und warum. Das Teufelchen guckt mich an "also wenn der nachher nicht mit der Sprache rausrückt und erzählt, was jetzt genau los war, dann mache ich ihm persönlich Feuer unter dem Hintern. Das kannste aber glauben, ich glaub dem geht's zu gut." worauf ich wohl leicht entsetzt schaue und das Engelchen antwortet "Das kannst du mal ganz schnell wieder vergessen. Das wirst du unter keinen Umständen tun." und das Teufelchen nöckelt ein "und warum nicht, häh?" zurück. "Na erstens reicht es, wenn wir eine Popolädierte haben und zweitens ich mag keine gerösteten Nüsse, deshalb" haut das Engelchen mit resoluter Stimme raus, dreht sich sofort um und verschwindet in Richtung Küche. Ich gacker mich über diese Aussage weg und das fassungslose Gesichtchen vom Teufelchen trägt nicht unbedingt zu meiner Beruhigung bei. Mit Lachtränen in den Augen folge ich meinem Flügelträgerchen und beschließe, dass ich zwar eine neue Latte und vorallem selbige warm trinke, aber nebenbei schon mal das Chaos in der Küche beseitigen und den Tisch abräumen werde. Ylva wird auch gleich hier sein und dann muss es ja nicht unbedingt so unordentlich aussehen. Gesagt getan. Mir bleibt sogar noch genügend Zeit eine Maschine mit Wäsche zu starten und ich beginne einfach mal das Experiment, ob diese auch ohne Verstopfung Charmings Bekleidung mitreinigt oder sich ganz wie angekündigt dagegen wehrt. Pünktlich auf die Minute klingelt dann meine Wohnugsglocke und ich stelle mit einem Blick auf die Überwachsanlage fest, es ist Ylva und ich drücke einfach nur auf. Findet sie den Weg zu mir ja bestimmt mittlerweile ohne weitere Instruktionen. Der Lift kommt oben an und Ylva kommt wie immer gut gelaunt heraus auf mich zu und begrüßt mich wie die letzten Tage mit einer Umarmung. "Moi Marga, du siehst aber heute schon frisch aus." stellt sie augenzwinkernd fest und läuft dabei an mir vorbei "wo wollen wir uns unterhalten? Im Wohnzimmer oder lieber an der frischen Luft auf deiner Terrasse? Das Wetter ist wieder sehr schön und ich fände es schade, wenn wir das nicht nutzen würden oder was meinst du?" Da wir in der Zwischenzeit auch bereits in der Küche angekommen sind, schaue ich zur Entscheidungsfindung erstmal durchs Fenster hinaus. Tatsache, es ist wieder sehr schön und die Sonne strahlt vom Himmel. Vorhin war mir das gar nicht so wirklich aufgefallen, waren da andere Dinge wichtiger oder besser gesagt eine andere Person, die meine ganze Aufmerksamkeit gefordert hat. Ylva beobachtet mich wieder ganz ruhig und wartet auf meine Entscheidung. "Na dann würde ich sagen, setzten wir uns doch raus." zeige ich ihr an. "Was möchtest du trinken?" frage ich anschließend noch, öffne dabei die Terrassentür und laufe zur Lounge, um dort zu gucken, ob ich die Polster erst noch abtrocknen muss oder sie trocken sind und wir uns ohne einen nassen Popes zu bekommen, dort Platz nehmen können. Dachte eigentlich auch, dass sie mir folgt, doch in der Zwischenzeit hat Ylva sich selbst bedient, für sich und mich einen Kaffee gemacht und auch noch Wasser und Gläser auf ein Tablett mitgebracht. "So, wollen wir es uns dann hier gemütlich machen?" fragt sie zwar, aber eigentlich ist es mehr eine Feststellung und deshalb nicke ich nur als Antwort darauf. Darüber, dass sie die Getränkefrage und deren Lösung einfach mal selbst in die Hand genommen hat, wundere ich mich ebenfalls nicht. Zeigt es mir schließlich auch, dass sie sich hier bei mir wohlfühlt und diese Tatsache erfüllt mich dann doch ein wenig mit Stolz. 

Wieso immer ich? Zweiter TeilWo Geschichten leben. Entdecke jetzt