Jako lag im Krankenbett, klammerte sich an sein Handy und weinte. Er wusste noch nicht einmal mehr, warum er eigentlich weinte. Er fühlte sich so unendlich erschöpft und einsam.
Melanie war da gewesen und hatte ihm ein Plüschtier mitgebracht, um ihn aufzumuntern. Der kleine Pinguin saß auf seinem Beistelltisch und sollte über ihn wachen. Es tat ihm leid, dass er die Geste nicht richtig zu schätzen gewusst hatte.
Aber Melanie war ihm nicht böse gewesen. Sie hatte sich zu Jako gesetzt und mit ihm auf Nachricht von Felix gewartet. Hatte auf seine Bitte hin auch immer wieder versucht, ihn anzurufen. Leider ohne Erfolg.
Irgendwann hatte sie ihn umarmt, sich verabschiedet und war gegangen. Seitdem lag er hier und starrte aus dem Fenster. Die Schwestern, die ihm Essen brachten oder ihn untersuchten, bemerkte er gar nicht.
Inzwischen war es draußen Dunkel geworden und es waren nur wenige Lichter mehr zu sehen. Das Vibrieren seines Handys riss ihn aus seinem katatonischen Zustand. Er seufzte und blickte auf das Display.
Andre's Bild leuchtete auf und ein Blick auf die Uhr sagte ihm, dass es weit nach Mitternacht war. Er nahm ab. "Ja?" Seine Stimme klang fremd in seinen Ohren. "Jako, wir haben Felix gefunden und sind jetzt wieder Zuhause."
Jako fing vor Erleichterung unkontrolliert an zu schluchzen und schlug die Hand vor den Mund. Andre sprach weiter. "Wir hatten ihn an einem Kanal gefunden. Er war schon halb erfroren, daher mussten wir ihn ins Krankenhaus bringen."
Jako riss erschrocken die Augen auf. "Felix! Nein!" Andre's Stimme sprach beruhigend auf ihn ein. "Es geht ihm soweit gut. Allerdings hat er sich geweigert im Krankenhaus zu bleiben."
"Er hat eine Verzichtserklärung unterschrieben und wir haben ihn unter dem Versprechen mit nach Hause genommen, auf ihn aufzupassen. Und ihn sofort wieder ins Krankenhaus zu bringen, falls was sein sollte."
Jako versuchte sich trotz seiner Tränen verständlich zu machen. "Danke Andre, passt... . Passt gut auf ihn auf." Er legte auf, rollte sich zu einem Ball zusammen und begann hemmungslos zu weinen.
Er musste irgendwann eingeschlafen sein, denn er erwachte, als Carol gerade vorsichtig versuchte ihn zuzudecken. Sie hatte das Frühstück gebracht und lächelte ihn entschuldigend an. "Sorry, ich wollte dich nicht wecken."
Er bekam kaum seine Augen auf, weil er so viel geweint hatte. "Du siehst echt scheiße aus, wenn ich das mal so sagen darf." Jako warf ihr einen Todesblick zu und zog sich die Decke über den Kopf.
Carol grinste. Dann hob sie die Decke wieder an und legte ihm sein Handy vor die Nase. "Du bist wichtig. Außerdem hast du um elf Uhr einen Termin zum CT zur Nachuntersuchung. Und um zehn ist Visite."
Dann ließ sie die Decke wieder fallen und überließ Jako sich selbst. Dieser verzog das Gesicht und nahm sein blinkendes Handy. "Für wen sollte ich schon wichtig sein?" Er sah die Nachrichten und Anrufe durch.
Die Abwesenheit von Felix Namen ließ ihn wieder in ein tiefes Loch fallen. Er beschloss, ab sofort mit niemandem mehr zu sprechen. Schließlich konnte ihm sowieso keiner helfen.

DU LIEST GERADE
Entspannung im Hause Fewjar I
FanfictionMeine Vorstellung eines entspannten Moments bei Felix und Jako. Der sich wie von selbst in eine Geschichte verwandelt hat, bei der ich nicht weiß, wo sie hinführt. Ich bin gespannt und für Wünsche offen. Dies ist meine erste FF, also seid bitte g...