Packen und Abschied

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Jako's Handy piepte lautstark und riss beide aus dem Schlaf. Jako vergrub seinen Kopf unter dem Kissen, während Felix blind nach dem Handy tastete. "Mach es aus." Jako's genervter Tonfall war trotz Dämpfung gut zu hören.

Felix öffnete ein Auge, griff nach dem Telefon und brachte es zum Schweigen. Draußen war es noch dunkel und er versuchte nicht dem Wunsch seines Körpers nachzugeben und wieder die Augen zu schließen.

Dann würden sie ihren Flieger definitiv verpassen. Jako hatte sich nicht mehr bewegt, daher ging Felix davon aus, dass er wieder eingeschlafen war. Er seufzte, erhob sich und ging ins Bad. Dann begann er zu packen.

Jako ließ er schlafen. Das würde für bessere Laune den Tag über sorgen und jetzt war er sowieso nur im Weg. Als er fertig war, telefonierte er mit der Rezeption wegen der Abfahrtszeit und dem Frühstück.

Der Flug und somit ihre Abholung hatten sich um eine Stunde nach hinten verschoben, damit blieb ihnen noch Zeit für ein halbwegs entspanntes Frühstück. Wenn er Jako jetzt wach bekam. Draußen ging langsam die Sonne auf.

Felix hob das Kissen vorsichtig an. "Jako, aufstehen. Es gibt Frühstück." Dieser zog seinen Schutz vor dem Tageslicht wieder runter und brummte unwillig. "Komm Prinzessin, sonst musst du ohne in den Flieger steigen."

Ein gedämpftes "Na gut" war zu vernehmen und Jako erhob sich. Während der Nacht hatte sich sein Zopf gelöst. Jako's Haare hingen daher um sein Gesicht wie bei Samara aus 'Ring'.

Felix zuckte zurück und biss sich dann auf die Lippe, um ein Lachen zu unterdrücken. Als Jako dann gähnte, klang das aber eher nach Wookie. "Komm mein Schöner, ab ins Bad." Kommentarlos folgte Jako der Anweisung.

Als Jako wieder raus kam, sah er zwar wieder normal aus, konnte die Augen aber kaum offen halten. "Kaffee... ." Felix nickte und stellte ihr Gepäck zur Abholung vor die Villa. Dann drückte er Jako seinen Rucksack in die Hand.

Er ging ein letztes Mal durch alle Räume und überprüfte, ob er etwas vergessen hatte. Im Schlafzimmer sah er nochmals aus dem Fenster. Er spürte, wie Jako neben ihn trat und nach seiner Hand griff. Felix drückte diese kurz.

"Mach's gut liebe Villa und vielen Dank für deine Gastfreundschaft." Jako's laute Stimme hallte bis hinaus aufs Wasser und er verbeugte sich förmlich. Felix schmunzelte und gab Jako einen Kuss. "Komm, wir müssen."

Auf dem Weg zum Haupthaus drehte sich keiner der Beiden noch einmal um. Das Frühstück verbrachten sie mit Schweigen, dann warteten sie den Rest der Zeit in der Lobby. Jako döste, an Felix gekuschelt, vor sich hin.

Felix hingegen schaute sich auf Jako's Handy auf den diversen sozialen Plattformen um, was sie verpasst hatten. Als er die letzten Posts auf Facebook durchgesehen hatte, sah Felix im Augenwinkel den Bus vorfahren.

Felix schüttelte Jako sanft und zog ihn dann mit auf die Füße. Ihre Koffer wurden in den Bus geladen, denn sie hatten bereits ausgecheckt. Felix setzte sich ans Fenster, während sich Jako erneut an ihn kuschelte.

Der Bus fuhr langsam los. Der letzte Blick auf das Meer und den Strand im strahlenden Sonnenschein ließen in Felix eine unbekannte Sehnsucht aufsteigen. Er beschloss, irgendwann einmal mit Jako zurück zu kehren.

Entspannung im Hause Fewjar IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt