Entspannung im Hause Fewjar I

Die Frage nach dem Warum

"Äh... . Naja... . Ich... ." Felix verdrehte bei Frodo's Gestammel leicht entnervt die Augen, sagte aber nichts. Jako trat, einen mit Essen voll beladenen Teller in der Hand, auf die Beiden zu und Frodo schloss den Mund.

"Felix! Probier mal, das schmeckt echt lecker. Verdammt nice!" Er hielt ihm einen Happen vor den Mund, der nach Brot mit Lachs, Frischkäse und Gurke aussah. Felix öffnete die Lippen und ließ sich füttern.

Jako erschauerte und leckte sich dann die Frischkäsereste von den Fingern. Beide stöhnten genussvoll. "Alter, könnt ihr dat ma lassen!" Frodo's Blick war zwischen beiden hin und her gewandert, bis er bei ihrem Stöhnen rot angelaufen war.

"Warum denn?" Jako grinste schelmisch und gab Felix einen lautstarken Schmatzer auf den Mund. Dann drückte er ihm seinen Teller in die Hand, drehte sich um und verschwand wieder zum Esstisch.

Felix und Frodo sahen sich einen Moment an, dann zuckte Felix leichte grinsend mit den Schultern und hielt Frodo den Teller hin. Der verzog ablehnend das Gesicht und schüttelte den Kopf. "Nein, danke."

"Kann ich dich mal unter vier Augen sprechen?" Felix nickte, stellte sein Zeug neben Frodo's Flasche auf die Arbeitsfläche und folgte ihm in sein Zimmer. Der Anblick seiner Musikinstrumente und Platten ließ ihn lächeln.

Es war wirklich schön, wieder Zuhause zu sein. Er schloss die Tür und sah Frodo erwartungsvoll an. Der allerdings sah nervös auf den Boden und fummelte in seinen Haaren herum. Und das war generell kein gutes Zeichen.

"Wanne wird mich wahrscheinlich umbringen, weil ich nicht mit ihr vorher darüber gesprochen habe... . Also bevor ich mit einem von euch spreche, meine ich. Aber es ist mir halt wichtig, also wollte ich es ansprechen und... . Naja... ."

Felix verlor die Geduld. "Alter, Frodo. Spuck's endlich aus!" Frodo nickte und sammelte sich. "Findet ihr eine Hochzeit nicht ein wenig voreilig? Ich meine klar, ihr kennt euch schon ewig, aber ihr seid erst seit kurzem zusammen."

"Ihr habt seit dem Beginn eurer Beziehung echt viel durchgemacht und da waren ein paar ziemlich miese Sachen dabei. Ihr seid extra in den Urlaub gefahren, um etwas Abstand zu bekommen, oder?"

Felix nickte. "Da liegst du nicht so falsch." Frodo fuhr fort. "Ich will wissen, warum ihr diesen wichtigen Schritt so schnell geht? Ich mache mir Sorgen, dass ihr beide die Entscheidung vielleicht aus den falschen Gründen getroffen haben könntet."

"Weißt du was ich meine?" Frodo sah ihn mit großen Augen an, während Felix stumm blieb. Er musste über Frodo's Worte nachdenken. Felix war ihm nicht böse, im Gegenteil.

Es machte eine wahre Freundschaft aus, wenn man sich auch die negativen Dinge offen und ehrlich sagen konnte. Aber wie konnte er Frodo begreiflich machen, dass es keine unüberlegte Entscheidung war?

Auch wenn er sie in relativ kurzer Zeit getroffen hatte. Frodo sah aus, als befürchtete er gleich eine verpasst zu bekommen, da Felix ihn bisher nur schweigend angestarrt hatte. Also lächelte er beruhigend.

"Danke, dass du mir ehrlich gesagt hast, was du denkst und ich kann dich verstehen. Ich war der Meinung, dass es zu egoistisch von mir wäre, Jako nach allem was passiert ist, für immer an mich zu binden."

Frodo wollte etwas erwiedern, doch Felix hob die Hand, um ihn davon abzuhalten. "Ich liebe Jako und möchte ihn nie mehr allein lassen. Ich will das, was wir jetzt haben, gemeinsam mit ihm bis zu unserem Lebensende teilen."

"Und weil ich mir dessen bereits sicher war, musste ich eigentlich nicht lange überlegen. Ich kenne Jako in all seinen Facetten und mit all seinen Macken. Wir waren beste Freunde und nun lieben wir uns."

"Und weil das so ist, habe ich mir das Recht heraus genommen zu sagen, dass will ich. Und zwar für immer. Verstehst du das?" Frodo sah ihn überwältigt an. Sein Nicken wurde von einem Schniefen untermalt, dass seinen Ursprung hinter Felix hatte.