Felix begann, unruhig auf seiner Unterlippe zu kauen. Der Flieger würde in einer Stunde landen. Was immer ihm zu schaffen machte, er wollte es klären, solange sie noch Zeit für sich hatten.
Aber er wusste noch nicht einmal was es war. Ein unangenehmes Gefühl nagte an seinem Bewusstsein und fraß sich in sein Herz. Doch immer wenn er danach greifen wollte, entzog es sich.
Felix ging das ganze Gespräch noch einmal im Kopf durch um herauszufinden, wann es begonnen hatte. Als er Jako's Reaktion Revue passieren ließ, nahm das Gefühl sein komplettes Denken ein.
Enttäuschung. Er konnte nicht nachvollziehen, warum Jako einen für sie so wichtigen Schritt, ihre Hochzeit, nur am Rande bekannt geben wollte. War es ihm nicht so wichtig? Zweifel nahmen überhand.
Bedeutete er Jako nur so wenig? Waren vielleicht auch dessen Gefühle nur oberflächlich? Er hatte zwar vor und während des Urlaubs nicht den Eindruck gehabt. Aber die gesamte Zeit hatte aus Außnahmesituationen bestanden.
Sie ware glücklich gewesen. Als Krönung ihrer Liebe hatten sie beschlossen ihr Leben für immer zusammen zu verbringen. Wollten vielleicht irgendwann ein Kind adoptieren. Doch alles was Jako gerade wollte, war der schnellste Weg zurück zur Normalität.
Und Felix verstand nicht warum. Seine Ego kam damit nicht klar und das machte ihn wütend. Auf sich selbst und auf Jako. Er hatte nicht bemerkt, dass seine Gedanken als körperliche Reaktion ersichtlich wurden.
Zuerst hatte er begonnen, mit dem Fuß zu wippen. Dann ballte er die Hände immer wieder zu Fäusten und knirschte sogar am Schluss mit den Zähnen. "Felix?" Er wurde aus seiner Trance gerissen, als Jako ihn schließlich schüttelte.
"Felix. Alter. Rede mit mir!" Felix blinzelte und sah auf seine Hände. Jako hatte seine Schultern losgelassen. Er löste nun vorsichtig Felix zu Fäusten geballte Hände und damit auch die Fingernägel aus den Handflächen.
Felix starrte auf die halbmondförmigen Male und versuchte damit, Jako's bohrendem Blick auszuweichen. Da er Felix Schweigen vorerst akzeptieren wollte, hob Jako Felix Hände an seine Lippen.
Er küsste sanft über roten Stellen und ließ Felix dabei nicht aus den Augen. Felix verfolgte gebannt den Weg von Jako's weichen Lippen und genoss die Linderung seiner Schmerzen. Außen auf seinen Händen und innen.
Als Felix sich merklich entspannt hatte, verschränkte Jako seine Finger mit denen seines Partners. "Willst du mir jetzt sagen, was los ist?" Felix zögerte, er wollte mit der Sprache nicht so richtig rausrücken.
Er nahm das Erstbeste, was ihm in den Sinn kam. "Bist du dir sicher, dass du es Melanie einfach sowie den Anderen sagen möchtest, immerhin war sie sehr lange deine Freundin?" Ob er wollte oder nicht, er fühlte sich gerade echt clever.
Gleichzeitig klopfte sein schlechtes Gewissen weiter hartnäckig bei ihm an. Jako blickte erst verwirrt, dann skeptisch. "Wir können uns mit ihr ja vor dem Büro auf einen Kaffee treffen, wenn dir das so wichtig ist."
Felix nickte und hätte sich dafür selbst ohrfeigen können. "In Ordnung, dann treffen wir uns nach der Uni direkt mit ihr. Ich werde ihr heute Abend schreiben. Aber Felix, was ist nun eigentlich das wirkliche Problem?"
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Entspannung im Hause Fewjar I
FanficMeine Vorstellung eines entspannten Moments bei Felix und Jako. Der sich wie von selbst in eine Geschichte verwandelt hat, bei der ich nicht weiß, wo sie hinführt. Ich bin gespannt und für Wünsche offen. Dies ist meine erste FF, also seid bitte g...