Jako erwachte als Erster und warf gähnend einen Blick aus dem Fenster. Der Regen hatte nachgelassen und bildete nur noch einen grauer Schleier aus feinen Tropfen über dem dunklen Ozean.
Er drehte sich zu Felix, betrachtete ihn und ließ den heutigen Morgen Revue passieren. Er genoss das wunde Gefühl an seinem Hintern und die wiederkehrende Gänsehaut von Felix Küssen auf seinem Körper.
Jako versuchte zu verstehen, was passiert war. Er hatte Felix absichtlich provoziert und war sich sicher gewesen, dass Felix ihm niemals absichtlich weh tun würde. Warum also hatte er solche Angst gehabt?
Er rief sich das Gefühl ins Gedächtnis und musste feststellen, dass er sich vor dem Schmerz gefürchtet hatte. Nicht an dieser speziellen Stelle, sondern generell. Die Erinnerungen an die Nacht am S-Bahnhof waren vor seinem inneren Auge aufgetaucht.
Nur ganz kurz, aber sie waren da gewesen. Er erschauerte und kniff die Augen zusammen. Er spürte, wie Angst und Trauer von ihm Besitz ergriffen. Er blockte sie sofort ab und ärgerte sich über sich selbst.
Wie lange wollte er sich noch davon beeinflussen lassen? Natürlich hatten ihm die Ärzte, die Psychologin und auch Carol gesagt, dass es Zeit brauchen wird. Aber er war nun mal kein geduldiger Mensch.
Insbesondere wenn es um etwas ging, dass ihm wichtig war. Wie Felix. Er merkte, wie er mit den Gedanken abtrieb und sich plötzlich wieder auf der Lichtung im Wald wiederfand. Alles sah aus wie vorher.
Und doch irgendwie nicht. Es war immer noch still, aber diesmal war es Tag. Zumindest ging er davon aus, denn die Sonne stand über ihm am Himmel. Das Licht allerdings war dunkler als in der Nacht und die Konturen verschwommen.
Hinter jedem Baum lauerte ein Schatten, der sich auflöste, sobald er sich auf ihn konzentrierte. Ihm wurde bewusst, dass der Wald seine Seele wiederspiegelte. Er umschlang mit den Armen seinen Oberkörper und erschauerte. Er fühlte sich allein und verloren, denn Felix war nicht da.
Jako sah sich suchend um, doch er sah nur die Schatten. Und diese lösten sich nun nicht mehr auf, sondern blieben. Und starrten ihn an. Sie traten hinter den Bäumen hervor auf die Lichtung und näherten sich ihm langsam.
Sie hatten keine Gesichter, nur riesige weiße Augen ohne Pupillen. Schemenhaft und schwankend bewegten sie sich auf ihn zu und gaben keinen Laut von sich. Er versuchte zurück zu weichen und stolperte über einen Zweig.
Jako fiel auf den Boden und blieb wie versteinert liegen. Die Schatten sammelten sich um ihn und kamen immer näher. Obwohl er wusste, dass er keine Antwort bekommen würde, flüsterte er "Was wollt ihr von mir?"
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Entspannung im Hause Fewjar I
FanfictionMeine Vorstellung eines entspannten Moments bei Felix und Jako. Der sich wie von selbst in eine Geschichte verwandelt hat, bei der ich nicht weiß, wo sie hinführt. Ich bin gespannt und für Wünsche offen. Dies ist meine erste FF, also seid bitte g...