Schwieriger Dreiklang VII

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Melanie seufzte und lächelte dann, als beide sie ansahen. Sie wirkte, als ob sie sich innerlich für einen Ausbruch bereit machte. "Es ist Niklas." Felix gab ein verblüfftes Geräusch von sich, während Jako stumm blieb.

Die Gesichtsausdrücke der Beiden waren jedoch identisch erstaunt und veranlassten Melanie zu einem Schmunzeln. "Aber..., aber er ist doch jünger als du." Melanie nickte. "Aber nicht viel."

Jako suchte nach weiteren Worten, konnte den Mund aber nur ein paar Mal öffnen und schließen, ohne das ein Ton heraus kam. Felix hatte sich schneller erholt. "Herzlichen Glückwunsch. Wir hatten wirklich nichts bemerkt."

Dann kam ihm ein Gedanke. "Bist du der Grund, warum er auszieht?" Sie nickte kurz. "Das war Niklas Idee. Er wollte es vermeiden, dass Jako verletzt wird, wenn wir uns in der UWG treffen."

"Er hat meinen Wunsch respektiert, es noch nicht öffentlich zu machen. Die Freundschaft zu euch hat ihn nach einer Möglichkeit suchen lassen, mich trotzdem zu sehen, wenn wir es wollen."

"Wir hatten irgendwann zufällig Anna und Rick beim Kaffee trinken getroffen. Sie waren genauso überrascht, uns zusammen zu sehen." Bei der Erinnerung musste Melanie lächeln.

"Sie hatten sich zu uns gesetzt und wir haben uns unterhalten. Irgendwann sind wir natürlich auch auf unserer neue Beziehung gekommen und hatten ihnen unser Problem geschildert."

"Anna hatte Niklas angeboten, ein frei werdendes Zimmer in der AWG zu beziehen und Niklas war sofort einverstanden. Ich wollte eigentlich nicht, dass er bei euch auszieht, aber es wäre auf Dauer nicht gut gegangen."

Felix nickte verständnisvoll, Jako jedoch sah mal wieder verwirrt von einem zum anderen. "Wieso nicht?" Felix verpasste sich einen Schlag auf die Stirn, während Melanie nur mit dem Kopf schüttelte.

"Mensch Jako, du bist heute auch mal wieder die hellste Lampe im Kronleuchter.", meinte Felix sarkastisch. Jako sah ihn empört an, wurde aber von einer Antwort abgehalten, als der Kellner mit seiner zweiten Bestellung kam.

Felix deutete auf den Teller. "Iss, ich erkläre es dir heute Abend." Jako überlegte, noch ein wenig zu schmollen. Als ihm dann aber der Duft von gebratenem Fisch in die Nase stieg, machte er sich über seinen Teller her.

Während Jako das Essen in sich hinein schaufelte, warfen Melanie und Felix sich einen amüsierten Blick zu. Dann aßen sie schweigend, da jeder seinen eigenen Gedanken nachhing.

Irgendwann sah Jako auf. "Ich bin froh, dass du jemanden gefunden hast und ich bin irgendwie froh, dass es Niklas ist. Ich wünsche euch auch alles Gute." Melanie sah ihn gerührt an.

Dann legte sie ihr Besteck auf den Tisch und umarmte ihn. "Danke, Jako.", flüsterte sie und wischte sich eine kleine Träne aus dem Augenwinkel. Er strich ihr über den Rücken und lächelte.

Als sie sich löste, strich Jako sich eine Strähne hinter das Ohr und widmete sich wieder seinem Essen. Felix sah ihn mit ein wenig Stolz an und nahm sich dann eine von Jako's Jalapenos.

Als die Teller leer waren, lehnten sich die Jungs in ihren Stühlen zurück und stöhnten zufrieden. "Uff, bin ich satt." Felix nickte bestätigend und strich sich unbewusst über den Bauch.

Melanie machte einen enttäuschten Gesichtsausdruck. "Wie schade, dass ihr schon satt seid. Dann muss ich mir wohl alleine was zum Nachtisch bestellen." Jako und Felix lehnten sich augenblicklich vor. "Nachtisch?"

Entspannung im Hause Fewjar IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt