Selbstzweifel

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Jako löste sich und bewunderte erneut den Ring an seiner Hand. "Er ist wunderschön. Wo hast du ihn her?" Felix griff nach Jakos Hand und spielte mit dem Ring. "Ich war doch zu Weihnachten bei meiner Familie."

Jako nickte und Felix fuhr fort. "Meine Mutter hatte im Weihnachtsstress ein Geschenk für meinen Vater vergessen und hatte mich in die Stadt mitgeschleppt, um noch etwas zu besorgen. Du kannst dir vorstellen, wie wenig begeistert ich war."

Felix verdrehte die Augen, während Jako grinste. "Ich wurde also am 24.12. von meiner schon ziemlich genervten Mutter durch ein ohnehin völlig überfülltes Einkaufszentrum gezerrt. Irgendwann ging sie in einen Laden, in den ich nicht wollte."

"Nebenan war ein Juwelier und ich schaute mir zum Zeitvertreib die Auslagen an. Dort fiel mir dieser Ring auf." Er hob Jakos Hand hoch und verschränkte ihre Finger. Dann gab er erst der Hand und dann dem Ring einen Kuss.

Er spürte, wie Jako erschauerte und wiederholte den Kuss bei Jakos Lippen. "Ich weiß nicht einmal, warum ich ihn gekauft habe. Ich war mir einfach sicher, dass es das Richtige ist. Obwohl ich nicht mal wusste, für wen ich ihn kaufe."

Er blickte Jako in die Augen und lächelte sanft. "Mein Unterbewusstsein hatte es anscheinend vor mir realisiert. Ich habe ihn gekauft, ohne die Größe zu wissen. Ich hatte ihn dann in meinem Zimmer belassen."

"Kurz bevor wir in den Urlaub gefahren sind, also kurz nachdem du aus dem Krankenhaus entlassen wurdest, habe ich ihn eingepackt. Ich wusste wieder einmal nicht genau warum, es war erneut nur so ein Gefühl."

Jako sagte nichts, nickte nur und legte seine Hand auf Felix Herz. Er spürte den ruhigen, gleichmäßigen Herzschlag. "Nach deinem Unfall auf dem Bootsausflug hatte ich dich unter Deck gebracht. Du hast geschlafen und ich hatte dich dabei beobachtet."

Felix starrte blicklos auf den Ring, während ihn die Erinnerungen durchströmten. "Ich dachte daran, dass ich dich niemals verlieren will. Dass ich für immer mit dir Kuscheln, Sex haben und dich Küssen will."

Felix senkte traurig den Kopf. "Es war vielleicht zu egoistisch von mir." Jako starrte ihn entsetzt an. Als Felix nicht reagierte, hob er dessen Kinn an und blickte suchend in seine Augen. "Warum denkst du das?"

Felix kniff die Lippen zusammen, bis sie fast weiß wurden und Tränen bildeten sich in seinen Augen. Jako zog ihn in eine Umarmung, strich ihm tröstend über den Rücken und sprach leise beruhigende Worte.

Als Felix sich einigermaßen unter Kontrolle hatte, flüsterte er, "Ich bin nicht gut für dich." Jako schüttelte den Kopf, doch Felix sprach weiter. "Der Überfall am S-Bahnhof, der Unfall auf dem Ausflug. Seit dem wir zusammen sind, wirst du verletzt."

Felix Stimme wurde verzweifelt. "Und ich bin Schuld. Wegen mir ist es passiert und dann konnte ich dir noch nicht mal helfen. Ich bin sogar weggelaufen und habe dich allein gelassen. Ich verdiene dich nicht."

Entspannung im Hause Fewjar IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt