Jako sah sich selbst als kleines Kind. Er war gestürzt und hatte sich das Knie aufgeschürft. Doch anstatt ihn zu trösten, hatte sein Vater ihn nur von oben herab angeschaut.
Weitere Bilder gingen chronologisch sein Leben durch. Als er in die Schule kam, hatte er sich davor gefürchtet, den Weg allein zu gehen. Doch sein Vater hatte keinen Widerspruch geduldet.
Jako sah den Gesichtsausdruck deutlich vor sich. Wenn er schlechte Noten nach Hause gebracht hatte, als er beim Sportfest nicht den ersten Platz gemacht hatte oder als er sich bei seinem ersten Auftritt mit der Gitarre verspielt hatte.
Die Ereignisse zogen an ihm vorbei und zeigten alle Momente, in denen er versagt hatte. Seinen Vater enttäuscht hatte. Verzweiflung übernahm sein Herz und seinen Kopf.
'Hatte er je in seinem Leben etwas richtig gemacht? Etwas, worauf sein Vater stolz sein konnte? Er hat es mir nie gesagt, niemals.' Jako griff sich an die Brust und verspürte den Drang, sich zusammen zu rollen.
Scham, Selbstzweifel und Angst verdrängten alles Andere und klammerte sich so fest, dass Jako sich kaum erinnern konnte, jemals etwas anderes gefühlt zu haben.
Er wollte wütend werden, auf das Abbild seines Vaters einschlagen, damit es verschwand. Jako wollte weglaufen. Vor den Gefühlen, den Erwartungen, der Enttäuschung.
Er hoffte auf Rettung. Das Felix gleich erscheinen und ihm helfen würde. Doch nichts dergleichen passierte. Jako hatte die Vorahnung, dass gleich ein schwarzes Loch unter ihm aufgehen wird.
Ihn für immer verschlucken und eine leere Hülle zurück lassen wird. Für Felix, den Mann, den er über alles liebte. Und der ihn so liebte, wie er war. Es würde ihm das Herz brechen.
Es würde Felix zugrunde richten. Er würde sich auf ewig Vorwürfe machen, dass er Jako nicht helfen konnte. Jako biss die Zähne zusammen und schlug wütend auf den Waldboden.
Ein dumpfer Ton erklang und ließ die Bäume herum kurz hell aufleuchten. Jako brauchte es nicht, wollte es nicht. Die Anerkennung seines Vaters war ihm egal, solange Felix stolz auf ihn war.
Er war der wichtigste Mensch, seine Meinung zählte. Jako sah zu seinem Vater auf, dann erhob er sich. Langsam, wie ein alter Baum, der sich nach einem schweren Sturm wieder aufrichtete.
Jako streckte den Rücken durch, holte tief Luft und sah seinem Vater direkt in die Augen. "Es ist mir egal, hörst du?" Seine Stimme wurde fester, sicherer. "Es ist mir egal, ob du stolz auf mich bist."
"Ich habe Felix und ich weiß, dass er es ist! Das er stolz auf mich ist! Und dass er mich so liebt, wie ich bin." Jako atmete erneut tief durch und spürte, wie alle negativen Emotionen von ihm abfielen.
Dann nahm er eine vertraute Präsenz hinter sich wahr und spürte warme Arme, die sich um ihn legten. Felix schmiegte sich an seinen Rücken und lehnte seinen Kopf an Jako's Wange.
"Das bin ich und das werde ich immer tun." Er gab Jako einen sanften Kuss auf die Wange und die Bäume begannen zeitgleich mit seinen Gefühlen zu strahlen.
Jako spürte, wie heiße Tränen sein Gesicht hinab liefen und ein Lächeln sein Gesicht einnahm. Er schloss die Augen, lehnte sich an Felix und ließ sich vom Glück durchströmen.
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Entspannung im Hause Fewjar I
FanfictionMeine Vorstellung eines entspannten Moments bei Felix und Jako. Der sich wie von selbst in eine Geschichte verwandelt hat, bei der ich nicht weiß, wo sie hinführt. Ich bin gespannt und für Wünsche offen. Dies ist meine erste FF, also seid bitte g...