Schwieriger Dreiklang III

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Als Jako zur Tür gehen wollte, hielt Felix ihn auf. "Warte kurz." Er ergriff Jako an den Schultern, drehte ihn um und musterte ihn intensiv. "Bist du dir sicher, dass du dich soweit wieder unter Kontrolle hast?"

Jako nickte. "Ich verspreche dir, dass ich mich zusammen reißen werde. Allerdings kann es sein, dass ich mich hinterher irgendwie abreagieren und du dafür dann herhalten musst." Er grinste zweideutig.

Felix grinste ebenfalls und nickte. "Und du weißt auch, was du ihr sagen willst? Wie du dich entschuldigst?" Jako rollte mit den Augen. "Nein Felix, dass weiß ich noch nicht. Entspann dich, ich krieg das schon hin."

Felix runzelte die Stirn, sagte aber nichts. Er gab Jako einen letzten Kuss, dann ließ er ihn los. Als Jako die Tür öffnete, stand ihm gefühlt das gesamte Servicepersonal des Restaurants gegenüber.

Er starrte verblüfft zurück, während ihm Felix mit dem selben Gesichtsausdruck über die Schulter sah. Einige der Kellner wandten beschämt den Blick ab, andere grinsten wissend und gingen wieder ihrer Arbeit nach.

Jako sah kurz zu Felix. Beide wurden zeitgleich rot und versuchten dann, die Blicke zu ignorieren und möglichst unauffällig zu ihrem Tisch zurück zu kommen.

Was gar nicht so einfach war, denn er hatte das Gefühl, von allen Gästen angestarrt zu werden. Zu Jako's und Felix Erleichterung war Melanie noch da und hatte sich inzwischen einen weiteren Cocktail bestellt.

Sie traten zum Tisch und setzten sich vorsichtig hin, als wollten sie auf rohen Eiern Platz nehmen. Das Schweigen und der betretene Blick auf den Tisch, waren irgendwann zuviel für Melanie.

Sie hatte eigentlich weiter böse auf Jako und entsprechend zickig sein wollen. Doch der Anblick, wie er unter Felix vorwurfsvollem Gesichtsausdruck immer weiter im Stuhl versank, war einfach zu lustig.

Als sie anfing zu prusten, sahen Beide sie verwirrt an. Als sie dann noch in schallendes Gelächter ausbrach, warfen Jako und Felix sich einen erleichterten Blick zu.

Melanie brauchte eine Weile, um sich zu beruhigen und musste sich dann die Tränen aus den Augen wischen. Sie nickte Felix dankend zu, der ihr ein Taschentuch über den Tisch reichte.

Jako drehte sich zu ihr und nahm ihre Hände. "Es tut mir leid, das ich vorhin so ein Arsch zu dir war." Sie unterbrach ihn grinsend und nickte. "Stimmt, das warst du." Jako sah sie böse an, während Felix laut lachte.

"Jedenfalls tut es mir sehr leid. Ich freue mich schon irgendwie für dich, aber... . Naja... . Ich hatte nicht damit gerechnet, dass das so schnell geht." Melanie hob eine Augenbraue.

Als Jako realisiert hatte, was er gerade gesagt hatte, wollte er die Situation retten. "Also, so meinte ich das nicht! Du bist ein schöne Frau und selbstverständlich sollst du glücklich werden!"

"Ich meinte nur..., ich... ." Jako merkte, dass er aus der Nummer allein nicht mehr raus kam und sah sich hilfesuchend nach Felix um. Der jedoch sah ihn unbeeindruckt an und schwieg.

Als ihm klar wurde, dass er aus dieser Richtung keine Hilfe erwarten konnte, drehte er sich wieder zu Melanie. Er zog seine Hände zurück, die bereits zu schwitzen begonnen hatten und wischte sie an seiner Jeans ab.

Dann hob er vorsichtig den Blick. Melanie sah ihn weiterhin erwartungsvoll an und Jako strich sich nervös eine Strähne hinter das Ohr. "Es tut mir leid. Ehrlich." Melanie schwieg weiter und ließ ihn zappeln.

Der Kellner kam an ihren Tisch, um die Essensbestellung aufzunehmen. Melanie und Felix widmeten sich der Karte und bestellten. Jako, der keine Nerven dafür hatte, zeigte auf irgendein Gericht.

Der Kellner nickte, sammelte die Karten ein und entfernte sich wieder. Jako atmete tief durch und nahm erneut seinen ganzen Mut zusammen, um Melanie anzusehen. "Und? Verzeihst du mir?"

Entspannung im Hause Fewjar IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt