Wie erwartet bekam Jako keine Antwort. Sie hatten ihn bereits so dicht umschlossen, dass er den Wald nicht mehr sehen konnte. Der Himmel über ihm wurde dunkler und er begann vor Angst zu zittern.
Die Schatten streckten ihre Gliedmaßen nach ihm aus. Jako rollte sich zu einem Ball zusammen, legte die Hände über seinen Kopf und schloss fest die Augen. Auch wenn er seine Schatten jetzt nicht mehr sehen konnte, spürte er, dass sie da waren.
Ein leises Schluchzen entkam seinen Lippen und er schämte sich dafür. Er fühlte sich hilflos wie ein kleines Kind und hätte am liebsten laut um Hilfe gerufen. Doch er war in seinem eigenen Kopf und hier konnte ihm niemand helfen.
Vielleicht einer, vielleicht Felix. Kein Anderer hatte bisher so gut verstehen können, was in seinem Kopf vorging. Felix hatte es immer geschafft, irgendwie. Und dafür war er ihm stets dankbar.
Der Gedanke an Felix ließ einen Funken in seinem Inneren entstehen, ähnlich einem Streichholz in der absoluten Dunkelheit. Er schwebte in seinem Kopf hin und her, als ob er etwas suchte, woran er sich hängen konnte.
Erinnerung tauchten auf. Sie schwebten als Momentaufnahmen in unterschiedlichen Größen im dunklen Raum, ähnlich einer Bildersammlung in einer Galerie. Und sie hatten alle unterschiedliche Rahmen.
Der Funke flog von Bild zu Bild und hinterließ überall ein leichtes Schimmern. Felix mit den Kopfhörern auf seinem Sofa oder beim Tee kochen. Felix verzweifelt auf den Knien auf seinem Balkon und ihr erster Kuss.
Die Bilder liefen ohne zeitliche Reihenfolge ab. Der Dreh von S.P.A.M. folgte der Raus-aus-dem-Krankenhaus-Party. Die Versöhnung nach seiner Heimkehr folgte dem kleinen Stelldichein im Büro.
Es tauchten immer mehr Bilder von glücklichen Momenten zwischen ihnen auf und der Funke berührte jeden davon. Die Dunkelheit wich vor dem sanften Leuchten der Bilder zurück.
Alle Bilder ergaben eine riesige Leinwand und auf dieser leuchtenden Leinwand sah er Felix. Jedes Bild aus den gemeinsamen Erlebnissen und Erinnerungen bildete ein Puzzleteil zu einem Portrait seines Partners. Der Liebe seines Lebens.
Jako sah sich selbst vor dem Bild stehen, klein und unbedeutend. Er musste weit nach ob sehen, um das Porträt betrachten zu können. Jako streckte die Hand aus, um das schimmernde Bild zu berühren.
Es zerfiel in tausende Teile, die sich im Nichts auflösten. Doch das Leuchten blieb und gab den Schatten keine Chance. Im Zentrum des Lichts sah er Felix Gestalt stehen und spürte, wie Erleichterung ihn durchströmte.
Jako rannte auf ihn zu und fiel in seine Arme. Und Felix hielt ihn fest. "Ich bin bei dir, Jako. Wach auf." Jako riss die Augen auf und sah zuerst Waldboden. Sonnenstrahlen wärmten ihn und der Duft von Wildblumen lag in der Luft.
Er setzte sich auf und sah sich um. Er war noch auf seiner Lichtung im Wald, aber alles war hell, klar und bunt. Eine Hand tauchte in seinem Blickfeld auf und Jako sah nach oben. Felix lächelte ihn liebevoll an.
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Entspannung im Hause Fewjar I
FanfictionMeine Vorstellung eines entspannten Moments bei Felix und Jako. Der sich wie von selbst in eine Geschichte verwandelt hat, bei der ich nicht weiß, wo sie hinführt. Ich bin gespannt und für Wünsche offen. Dies ist meine erste FF, also seid bitte g...