Jako's Vater sah sich im Restaurant um, dann stürmte er wutentbrannt und ohne ein weiteres Wort hinaus. Karla schluchzte leise und schloss kurz die Augen.
Dann wischte sie sich die Tränen ab, warf Jako einen entschuldigenden Blick zu und folgte ihrem Mann. Die verbliebenen Vier sahen sich an. Jako seufzte auf, sackte zusammen und klammerte sich an die Stuhllehne.
Felix legte ihm ein Arm um die Schultern und sah seine Eltern an. "Habt ihr was dagegen, wenn wir gehen?" Sie schüttelte den Kopf. "Wir kümmern uns um alles." Felix Mutter sah sie liebevoll, aber besorgt an.
"Geht schon mal vor, wir treffen uns dann Zuhause." Felix nickte und zog Jako sanft aus dem Restaurant. Die Blicke der anderen Gäste ignorierte er. Felix bog in die nächste Straße ein und zog Jako weiter.
Der sah sich um. "Das ist nicht der Weg zu dir nach Hause." Felix schüttelte den Kopf. "Ist es nicht. Wir gehen erst noch woanders hin." Er zog ihn weiter bis zum Ende der Straße, wo der Wald begann.
Es war nur ein kleines Waldstück mit einem winzigen Bach, allerdings weit genug von den Häusern der Stadt entfernt. Felix zog ihn hinein, blieb mitten drin stehen und sah Jako an.
Der schaute verwirrt zurück. "Lass es raus." Jako blinzelte. "W... was?" Felix trat auf ihn zu und strich ihm über die Wange. "Lass alles raus. Ich bin hier, um dich aufzufangen."
Als Jako realisierte, was Felix damit meinte, konnte er das Schluchzen nicht mehr aufhalten. Tränen begannen zu laufen, erst nur eine und dann immer mehr.
Sein Mund öffnete sich wie von selbst und er begann zu schreien. Felix trat zurück und ließ ihn. Jako schrie seine ganze Wut hinaus, seine Enttäuschung, seinen Schmerz.
Er tobte, trat nach herumliegenden Ästen und schlug auch ein paar Mal gegen umstehenden Bäume. Er hob den Kopf und schrie in die Nacht, bis seine Stimme vor Heiserkeit nachgab.
Als Felix spürte, wie Jako's Energie nachließ, trat er auf ihn zu und umarmte ihn. Jako ließ sich gegen ihn fallen, klammerte sich an dessen Jacke und schluchzte weiter unkontrolliert.
So standen sie ein ganze Weile, bis Jako's Tränen begannen zu versiegen. Auch als er schon nicht mehr weinte, hielt Felix ihn weiter fest. "Danke." Jako's Stimme war rau und kaum zu vernehmen.
Felix strich ihm über den Rücken und gab ihm einen Kuss auf den Kopf. "Immer." Er lehnte sich zurück, hob Jako's Gesicht an und strich ihm über die Wange. Dann verband er ihre Lippen zu einem Kuss.
Er war langsam und intensiv, als wollten sie sich beweisen, dass sie noch lebten, füreinander da waren. Und das für immer. Jako seufzte. Felix lehnte sich zurück und musste schmunzeln.
"Weißt du, ich dachte immer das wäre nur so ein Klischee aus irgendwelchen Liebesromanen, aber deine Lippen sind jetzt nach dem Weinen wirklich viel weicher." Jako sah ihn mit großen Augen an.
Dann gab er Felix einen Klaps auf den Hinterkopf, musste aber doch lächeln. "Du bist ein Idiot." Felix nickte feierlich und grinste dann. "Gut erkannt, Herr Joiko. Oder sollte ich Herr Denzer sagen?"
Jako holte scharf Luft. "Ich... . Wir... . Aber... ." Felix brach in schallendes Gelächter aus. "Keine Panik, Jako. Wir haben noch viel Zeit, dass zu klären. Aber ich finde, dass Jakob Denzer sehr schön klingt."
Jako wurde unter Felix liebevollem Blick rot und nickte, dann legte er die Arme wieder um Felix. Felix erwiederte die Umarmung und lächelte. "Wollen wir gehen? Ich will nicht, dass meine Eltern sich Sorgen machen."
Jako seufzte, nickte und griff nach Felix Hand. Den Heimweg verbrachten sie in einer angenehmen Stille, da jeder seinen Gedanken nachhing. Als sie die Haustür öffneten, brannte nur in der Küche Licht.
Silvia und Jürgen saßen am Tisch und aßen Makkaroni mit Käse. Felix musste unwillkürlich grinsen. Felix Mutter musterte beide aufmerksam, während sie zwei weitere Teller auftat.
"Wo ist der Rest?", fragte Felix, bevor er begann, Nudeln in sich hinein zu schaufeln. "Schlafen schon. Und ihr geht hinterher, sobald ihr aufgegessen habt." Sie nickten stumm und widmeten sich ihrem Essen.
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Entspannung im Hause Fewjar I
FanficMeine Vorstellung eines entspannten Moments bei Felix und Jako. Der sich wie von selbst in eine Geschichte verwandelt hat, bei der ich nicht weiß, wo sie hinführt. Ich bin gespannt und für Wünsche offen. Dies ist meine erste FF, also seid bitte g...