Überraschungsbesuch am Morgen

263 38 4
                                    

Am nächsten Morgen saßen alle zusammen am Frühstückstisch. Felix Eltern hatten Steph und Ben kurz informiert und sie gebeten, sich mit ihren Fragen erst einmal zurück zu halten.

Die neugierigen Blicke konnten sich die Beiden aber doch nicht ganz verkneifen. Das Thema wurde vermieden, obwohl es wie ein Elefant im Raum stand. Stattdessen sprachen sie über die bevorstehende Abreise.

Außerdem erzählten die Jungs von ihrer Arbeit, dem neuen Album und einem geplanten Videodreh. Als es klopfte, sahen sich alle irritiert an. Steph stand auf, um die Tür zu öffnen.

Die übrig Gebliebenen lauschten erwartungsvoll, bis ein "Guten Morgen, Frau Joiko." Jako zusammen zucken ließ. Während Felix und Ben ihn besorgt musterte, sahen Felix Eltern sich mit hoch gezogenen Augenbrauen an.

Steph führt Karla in die Küche und bot ihr einen Kaffee an. Karla schüttelte den Kopf und sah entschuldigend in die Runde. "Nein, danke. Es tut mir leid, so früh am Morgen zu stören."

Sie sah Jako bittend an. "Kann ich dich bitte sprechen? Allein?" Felix bewegte sich unruhig auf seinem Stuhl und lenkte damit ihre Aufmerksamkeit auf sich. "Auch mit dir würde ich dann gern noch sprechen, Felix. Wenn das in Ordnung ist?"

Er nickte und sah dann Jako fragend an. Der lächelte ihm beruhigend zu, erhob sich und führte seine Mutter ins Wohnzimmer. Als er die Tür hinter sich schloss, sahen sich die Denzer's stumm an.

Jako hielt die Türklinke fest und atmete tief durch, um sich zu sammeln. Als er sich umdrehte, blinzelte er seine Mutter überrascht und versuchte dem Drang zu widerstehen, sie in den Arm zu nehmen.

Sie hatte die höflich-neutrale Maske abgelegt und sah nur noch traurig und erschöpft aus. Jako bemerkte, dass sie seinen Blick mied und nervös die Hände knetete, als wüsste sie nicht, was sie jetzt tun sollte.

Auch Jako sagte kein Wort. Er hätte auch keine Idee gehabt, was er sagen sollte. Sie schwiegen eine Weile, bis Jako begann, sich unbewusst, die Haare hinter das Ohr zu streichen.

Sie beobachtete seine Bewegung und lächelte dann. "Ich glaube, ich habe dir nie gesagt, wie schön ich deine langen Haare finde." Jako sah sie überrascht an und schüttelte dann den Kopf.

Sie hatte bisher noch nie etwas zu seiner Frisur gesagt. Nur sein Vater hatte immer wieder Kritik an seinem Aussehen geäußert, der sie nicht widersprochen hatte. Sie lächelte erneut und seufzte dann.

"Dein Vater und ich hatten gestern Abend noch einen unschönen Streit." Jako verbat sich jegliche Reaktion, denn er hatte solch 'unschöne' Auseinandersetzungen bereits als Kind miterleben müssen.

"Ich erspare dir die Details." Sie holte tief Luft. "Ich werde mit deinem kleinen Bruder vorübergehend zu meiner Schwester ziehen, bis dein Vater wieder zur Vernunft gekommen ist."

Jako holte scharf Luft und sah sie erschrocken an. Sie trat auf ihn zu und legte ihm vorsichtig die Hände auf die Schultern. "Ich bin stolz auf dich, Jakob. Was du gestern getan hast war unglaublich mutig und erwachsen."

"Ich bin stolz und dankbar, dich als Sohn zu haben und ich bin froh, dass du in Felix jemanden gefunden hast, der dich so liebt wie du bist. Es tut mir sehr leid, was gestern passiert ist."

Sie legte ihm eine Hand an die Wange. "Und es tut mir sehr leid, wie ich mich gestern verhalten habe. Ich hoffe, du kannst mir irgendwann verzeihen." Sie sah ihn hoffnungsvoll an.

Entspannung im Hause Fewjar IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt