Familiäres Gefühlschaos

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Jako löste sich von seiner Mutter und lächelte sie an. Karla erwiederte das Lächeln und strich ihm über die Wangen. "Leon hat mich gebeten dich zu fragen, ob er dich auch nochmal sehen kann, bevor ihr wieder zurück fahrt."

Jako stutzte. "Natürlich. Er hätte doch heute auch gleich mitkommen können." Karla schüttelte lächelnd den Kopf. "Er hat mitbekommen, was gestern passiert ist und ich habe es ihm heute morgen auch nochmal ausführlich erklärt."

"Ich habe ihm die Wahl gelassen, ob er bei seinem Vater bleiben möchte oder mich begleiten will. Nachdem er noch einmal mit Andreas gesprochen hatte, hat er sich entschieden, mit mir zu kommen."

Ihr Gesichtsausdruck wurde ernst und traurig. "Das hatte deinem Vater, wie du dir sicher vorstellen kannst, überhaupt nicht gefallen. Er hat... ." Sie verstummte und Jako sah sie entsetzt an.

"Was hat er getan?" Die Wut in Jako's Stimme ließ sie aufblicken und beruhigend lächeln. "Es ist alles in Ordnung, Jakob. Leon geht es gut. Er war sehr mutig und hat sich hinter deine und Felix Entscheidung gestellt."

"Als dein Vater ihn dafür bestrafen wollte, hat Leon ihm gezeigt, dass er kein kleines Kind mehr ist. Und das allein mit Worten." Sie lächelte und faltete die Hände vor der Brust. "Ich war noch nie so stolz auf ihn."

Jako nickte. "Wollen wir die Denzer's fragen, ob ihr beide zum Essen bleiben könnt? Dann müsst ihr nicht nach Hause, Leon kann uns nochmal sehen und wir gehen Ärger mit Vater aus dem Weg."

Sie nickte. "Wenn Felix Eltern damit einverstanden sind." Jako lächelte. "Ich frage sie und dann gebe ich Leon Bescheid. Braucht ihr eigentlich Hilfe beim, naja Umzug?"

Jako wusste nicht, wie er es richtig formulieren sollte, aber Karla schüttelte den Kopf. "Wir nehmen nur die wichtigsten Sachen mit, die passen in einen Koffer und dein Onkel hat uns seine Hilfe versprochen."

"Ich hoffe einfach, dass es wirklich nur vorübergehend ist und dein Vater irgendwann wieder zur Vernunft kommt." Jako nickte und umarmte sie erneut. "Es tut mir leid, dass es so gekommen ist."

"Aber ich danke dir, dass du das Alles für mich auf dich nimmst." Sie zuckte lächelnd mit den Schultern. "Dafür sind Mütter da. Ich bin froh, dass wir noch reden konnten."

"Felix hatte schon immer einen guten Einfluss auf dich." Sie zwinkerte ihm zu. Jako wurde von den Erinnerungen an Felix 'Einfluss' vor einer guten halben Stunde eingeholt und lief rot an.

Karla musste bei dem Anblick ihres Sohnes kichern und wuschelte ihm durch die Haare. "Ist schon okay, wir waren auch mal jung und frisch verliebt. Das ist alles nachvollziehbar."

Ihr Blick wurde wehmütig. "Nur leider werde ich nun wahrscheinlich niemals mit Enkelkinder spielen können oder ihnen peinliche Geschichten aus deiner Kindheit erzählen können."

Jako biss sich auf die Lippe. Er wollte Felix und seine Entscheidung von damals am Strand eigentlich noch nicht weiter bekannt geben. Besonders nicht ohne die Zustimmung seines Verlobten, doch er konnte es kaum für sich behalten.

Er beschloss, es erst einmal nur anzudeuten. Den Rest sollte sich seine Mutter selbst zusammen reimen. "Ich bin ja persönlich gegen die peinlichen Geschichten!" Jako grinste.

"Aber für das Spielen solltest du dich vorsichtshalber trotzdem fit halten." Sie sah ihn mit großen Augen an, aber er zuckte nur mit den Schultern. Sie nickte verständnisvoll, lächelte und umarmte ihn erneut. "Danke, Jako."

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