Jako starrte auf den Ring, der im Mondlicht schimmerte und bekam keinen Ton heraus. Er unternahm mehrmals den Versuch, den Ring aus der Schachtel zu nehmen, doch er traute sich nicht.
Für ihn wirkte im Moment alles surreal, wie ein Traum. Und er wollte nicht, dass dieser sich plötzlich auflöste. Felix beobachtete ihn mit angespannten Nerven. Je länger Jako schwieg, desto nervöser wurde er.
Er konnte noch nicht einmal mehr über die erneute Marti-Fischer-Imitation lachen und rutschte unruhig auf der Liege hin und her. Die Bewegung riss Jako aus seiner Trance und sein Blick fixierte Felix.
Dieser nickte nur wortlos. Jako schluchzte laut auf und schlug sich die Hand vor den Mund. Dann nickte er, griff nach dem Ring und hielt ihn fest umklammert. Er warf sich auf Felix und riss sie damit beide zu Boden.
Die Arme fest um Felix Hals geschlungen, flüsterte Jako mit tränenerstickter Stimme "Ja, ich will." Felix erleichtertes Ausatmen schien allumfassend zu sein und er schlang die Arme fest um Jako.
Dann vergrub er sein Gesicht in dessen Halsbeuge und flüsterte immer wieder "Danke." Sie mussten eine ganze Weile im Sand gelegen haben, denn irgendwann bemerkte Felix ein Krabbeln im Rücken.
Als es anfing ihn zu pieken, schreckte er hoch und warf Jako damit ab. Beide starrten auf einen sich bewegenden Hügel aus Sand, aus dem kurz darauf eine Krabbe auftauchte. Sie blieb stehen und musterte ihre Umgebung.
Dann klapperte sie mit den Scheren und stakste in Richtung Meer. Als sie im Wasser verschwunden war, sahen Jako und Felix sich an. Nach einem Moment Stille brachen beide in Gelächter aus. Sie brauchten lange, um sich zu beruhigen.
Felix schaffte es als Erster und wischte sich die Tränen aus den Augen. Dann stand er auf, hob Jako hoch und setzte ihn sanft auf die Liege. Er selbst kniete sich davor und griff nach der Kamera.
Jako, der immer noch den Ring umklammert hielt, lächelte Felix liebevoll an. Dieser konnte nicht anders, als dieses Bild für die Ewigkeit festzuhalten. Dann senkte er die Kamera und musterte Jako.
"Darf ich dir den Ring anstecken?" Jako nickte und öffnete behutsam seine Hand. Der Ring glitzerte unscheinbar im Mondlicht und hatte für sie beide dennoch eine unermessliche Bedeutung.
Er war aus Edelstahl, breit und an den Rändern schräg abgeschliffen. Ein breites Band in der Mitte, ganz in Schwarz, wurde von zwei schmalen silbernen Ringen umgeben. Die schrägen Kanten waren ebenfalls in einem dunklen Metallton gehalten.
Der schwarze Streifen in der Mitte war von stilisierten Mustern durchzogen, welche einmal vollständig den Ring umschlossen. Sie ergaben kein Bild und erinnerten an eine Art abstrakte Kunst, wie Jako sie gern verwendet.
Felix schob ihn Jako auf den Ringfinger der linken Hand und stellte erleichtert fest, dass er passte. Jako betrachtete ehrfürchtig seine Hand und eine kleine Träne lief über seine Wange. Felix lächelte glücklich.
Dann griff er erneut zur Kamera. Jako strahlte in die Linse und hielt die Hand hoch. "Ich komm mir gerade total bescheuert vor, aber es ist mir scheißegal." Felix lachte laut auf und gab Jako einen langen Kuss.

DU LIEST GERADE
Entspannung im Hause Fewjar I
Fiksi PenggemarMeine Vorstellung eines entspannten Moments bei Felix und Jako. Der sich wie von selbst in eine Geschichte verwandelt hat, bei der ich nicht weiß, wo sie hinführt. Ich bin gespannt und für Wünsche offen. Dies ist meine erste FF, also seid bitte g...