Kuscheln und Kitzeln

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Felix starrte nachdenklich auf einen willkürlichen Punkt, während er überlegte und das warme Wasser weiter auf ihn einprasselte. Jako ließ ihn nachdenken und strich Felix währenddessen durch die Haare.

Das angenehme Gefühl vom Duschstrahl und das Kribbeln, dass Jako's Finger auf seiner Kopfhaut hinterließen, schickten seine Gedanken auf eine Reise. Es fiel ihm nun leichter, alles zu sortieren.

Er war gestresst. Der Tag hatte sehr viele Aufgaben hervor gebracht, von denen er nicht so viele geschafft hatte, wie er vorgehabt hatte. Und er hasst unerledigte Dinge, denn sie machten sich in seinem Bewusstsein gern unangenehm breit.

Doch in seinem Kopf war noch viel mehr los. Er sorgte sich, wie schon immer und seit sie zusammen waren noch viel mehr, um Jako. Auch für ihn war es ein anstrengender Tag gewesen, doch er hatte es ihm bisher nicht wirklich gezeigt.

Sie hatten für sich selbst auch noch ein paar Dinge vorgenommen. Das Material vom Urlaub sichten, ein Video für YouTube schneiden oder vielleicht sogar noch ein wenig Musik machen. Doch auch dazu waren sie nicht gekommen.

Und die Zweisamkeit? Die hatte, wie befürchtet, auch hinten anstehen müssen. Irgendwann bemerkte er, wie Jako das Wasser abdrehte, ihm ein großes Handtuch umlegte und sich selbst an Felix und mit darunter kuschelte. Er lächelte leicht.

Sie gaben sicher ein merkwürdiges Bild ab. Felix drückte Jako fest an seinen Körper und genoss die Wärme und das Gefühl, seinen Partner so eng wie möglich bei sich zu haben. Er stellte mal wieder fest, dass er das nie mehr missen wollte.

Und Angst davor hatte, dass es irgendwann vorbei sein könnte. Früher oder später. Seine Gedanken führten ihn zum kommenden Wochenende. Was würde passieren, wenn ihre Eltern gegen ihre Beziehung wären?

Würden er sie dann aufgeben? Könnten er sie überhaupt aufgeben? Felix schüttelte unbewusst den Kopf. Niemals. Er würde Jako niemals aufgeben. Unbewusst hatte er Jako noch fester an sich gedrückt.

"Hey Felix, ich brauch noch Luft." Jako's leicht erstickte Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. Er lockerte ein wenig seinen Griff, wollte ihn aber nicht ganz loslassen und gab ihm einen entschuldigenden Kuss.

"Wenn du mir jetzt nicht gleich sagst, was los ist, kitzele ich dich, bis du mich anflehst aufzuhören!" Felix grinste herausfordernd. "Versuch's doch, Joiko." Dieser nickte. "Na dann pass mal auf, Denzer."

Jako hob die Hände und piekte spielerisch in Felix Seiten. Zuerst sah Felix ihn verblüfft an, dann brach er in lautes Gelächter aus und versuchte Jako's Griff zu entkommen. Was in der engen Dusche gar nicht so einfach war.

Jako legte ihm die Hand auf den Mund, um Felix Lautstärke ein wenig zu dämpfen. "Psst, die Anderen schlafen noch." Felix nickte, holte tief Luft und wischte sich die Tränen aus den Augen.

"Gibst du auf?" Felix überlegte, grinste und zuckte dann mit den Schultern. "Vielleicht." Jako verdrehte die Augen. "Gehen wir ins Bett, dann kannst du mir vielleicht erklären, was los ist." Felix nickte.

Entspannung im Hause Fewjar IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt