Was ich will (Teil 2)

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Felix stützte sich mit beiden Armen vornüber gebeugt auf der Brüstung ab und versuchte zu atmen. Sein Gehirn war funktionsunfähig. Er hatte den Eindruck, durch ebenso viele Fehlermeldungen behindert zu werden, wie sein PC vorhin.

Jako hatte ihm seine Liebe erklärt. In einer der wohl romantischsten Arten die es gibt. Aber Jako hatte eine Freundin. Und doch hatte er Felix seine Liebe erklärt. Das Gefühlschaos mündete in Verwirrung, Unsicherheit und Panik.

Um sich zu beruhigen, zündete er sich eine Zigarette an. Mit der leisen Hoffnung, das Rauchen würde seinen Kopf befreien, nahm er den ersten Zug. Er hörte hinter seinem Rücken die Tür und wusste ohne hinzusehen, wer es war.

Jakos Präsenz erfüllte sofort sein Bewusstsein. Alle Nerven stellten sich auf Jako ein und sorgten für ein Kribbeln auf der Haut. Felix nahm einen weiteren Zug von der Zigarette und konnte dabei das zittern nicht unterdrücken.

"Felix." Jakos sanfte Stimme hatte einen besorgten Klang und verursachte bei Felix eine Gänsehaut. Jako trat vorsichtig neben ihn und machte dabei den Eindruck, sich einem verschreckten Tier zu nähern.

"Ein ziemlich passender Vergleich." dachte Felix sarkastisch, blieb aber nach vorne gewandt stehen. "Felix, ich liebe dich." Tränen traten in Felix Augen und er senkte den Kopf. "Es geht nicht Jako."

Diese vier Worte schmerzten wie ein Messer direkt ins Herz und er begann zu fallen. Jakos Stimme drückte die selben Gefühle aus, trug aber einen hoffnungsvollen Unterton. "Warum nicht?" Felix schluchzte kurz auf, starrte aber weiter auf den Boden.

Jakos fast schon naive Frage ließ ihn nur noch tiefer fallen. "Du hast eine Freundin, Jako. Was also willst du?" Felix hörte ein erleichtertes Aufatmen, dass sich langsam in ein Kichern verwandelte. Felix schaute mit roten Augen und verwirrter Miene zu Jako auf.

Jako lächelte ihn liebevoll an. "Melanie und ich haben Schluss gemacht. Sie hat noch vor mir erkannt, was ich für dich empfinde und mir geholfen den Mut zu finden, es dir zu sagen. Außerdem hat sie uns Glück gewünscht."

Wie ein Tsunami wurde Felix erneut von seinen Gefühlen überrollt. Er sank auf die Knie und Tränen liefen unaufhörlich seine Wangen hinab. Jako hockte sich vor ihm hin, nahm ihm die erloschene Zigarette aus der Hand und warf sie über die Brüstung.

Dann nahm er Felix Gesicht in seine Hände und sah ihm in die Augen. „Felix Denzer, ich liebe dich. Was ich will, bist du. Ich verspreche dir, dass ich immer für dich da sein werde und alles in meinen Möglichkeiten stehende tun werde, damit es dir gut geht."

Felix hatte das Gefühl, eine Wasseroberfläche zu durchbrechen und endlich Luft zu bekommen. Er stürzte sich auf Jako und drückte ihn so fest an sich, als ob er ihn nie wieder loslassen wollte. Er schluchzte laut und Jako strich beruhigend über seinen Rücken.

Mit einem glücklichen Lächeln löste sich Felix und küsste Jako. Weiche, warme Lippen trafen sich zu einem sanften Kuss und ließen die Zeit einfach vorbei fließen. Sie lösten sich und Felix strich Jako mit der Hand das Gesicht entlang. "Ich liebe dich auch, Jakob Joiko."

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