Familienduell

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Als Felix die beiden Brüder erreicht hatte, redeten diese schon wild durcheinander und ließen sich kaum zu Wort kommen. Felix schüttelte amüsiert den Kopf. Es war immer das Gleiche, wenn sie aufeinander trafen.

"Hallo Leon." Felix kräftige Stimme holte die Beiden aus ihrer eigenen kleinen Welt. "Felix!" Nun sprang Leon auch ihm in die Arme. "Ist ja gut." Felix klopfte ihm kräftig auf den Rücken und ließ ihn wieder runter.

Er musterte Leon von oben bis unten und nickte dann anerkennend. Leon war ein Jahr jünger als Ben und sah Jako sehr ähnlich, nur das er seine Haare kurz trug. Leon sah ihn verwirrt an. "Was ist?"

Felix legte ihm den Arm um die Schultern, während Jako von der anderen Seite dasselbe tat. "Sag mal Leon, hast du eigentlich eine Freundin?" Angesprochener sah ihn groß an und winkte dann lachend ab.

"Kein Interesse, danke. Ich zocke lieber oder spiele Gitarre. Außerdem ist die Auswahl an meiner Schule ziemlich begrenzt." Felix und Jako sahen sich über seinen Kopf hin grinsend an.

"Na dann. Vielleicht wird es ja noch. Hast du immer noch den Plan, nach dem Abi nach Berlin zu ziehen und zu studieren?" Leon nickte. "Ich habe nur noch keine Idee was ich eigentlich studieren will... ."

"Macht nichts, kleiner Bruder. Du hast ja noch Zeit." Jako wuschelte ihm durch die Haare, was Leon ihm sofort mit der selben Geste heimzahlte. Felix grinste nur und bog in die Einfahrt seines Elternhauses ein.

Jürgen schlug gerade die Motorhaube zu und wischte sich die Hände an seiner Hose ab. Ben rollte mit den Augen. "Lass das bloß Mama nicht sehen." Jürgen ignorierte seinen Jüngsten und streckte Leon die Hand entgegen.

"Hallo Leon, lange nicht gesehen." Leon gab ihm die Hand und schlug dann mit Ben ein. Die beiden Jüngsten verstanden sich gut, obwohl sie sich eher selten sahen. Sie besuchten unterschiedliche Schulen und hatten daher einen anderen Freundeskreis.

Ben warf Jako und Felix einen fragenden Blick zu. "Wollen wir zu Viert bis zum Essen noch Mario Party spielen? Die Denzer's gegen die Joiko's?" Felix nickte, während Jako und Leon begeistert einschlugen.

Als Silvia zum Mittag rief, konnte keiner der Teams einen nennenswerten Vorsprung aufbauen. Felix erhob sich und schaltete den Fernseher aus. Alle Anderen taten es ihm gleich, erhoben sich und machten sich auf den Weg in Richtung Küche.

Kurz vor der Wohnzimmertür hielt Leon Jako an der Schulter fest. "Kann ich vorher noch kurz mit dir reden?" Jako nickte und sah zu Felix. "Wir kommen gleich nach."

Felix nickte und schloss die Tür, während Jako sich wieder zurück drehte. "Und?" Leon fiel ihm in die Arme und drückte ihn fest. Jako erwiederte die Umarmung. "Hey, ist ja gut. Alles okay?"

"Es tut mir leid, was Papa alles zu dir gesagt hat. Er ist ein Idiot und ein Arschloch." Jako unterbrach ihn. "Na na, pass auf, was du sagst. Er ist trotzdem noch unser Vater."

Leon sah ihn überrascht an und Jako wusste sofort, was er dachte. "Natürlich bin ich noch verletzt und verdammt wütend auf ihn. Das ändert aber nichts daran, dass er mein Vater ist und ich ihn respektiere."

Er sah Leon erwartungsvoll an. "Und das solltest du auch tun." Leon überlegte. "Erwarte aber nicht, dass ich nett zu ihm bin." Jako grinste und wuschelte ihm erneut durch die Haare. "Schon klar."

Leon sprang zurück, um sich außer Reichweite zu bringen. "Lass das." Dann sah er Jako ernst an. "Ich finde es toll, dass mit dir Felix. Und ich wünsche euch alles Gute." Jako lächelte. "Danke."

Entspannung im Hause Fewjar IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt