Der Albtraum

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"FELIX?" Jako schrie in die Stille und rannte den Strand entlang. Der Sand knirschte unter seinen nackten Füßen und gab plötzlich nach. Er stürzte auf Hände und Knie und rang nach Luft.

Die Wellen des Meeres schlug sanft neben ihm an das Ufer, doch die Panik nahm ihm den Atem. Er wusste weder wo er war, noch wie er hierher gekommen war. Es war Nacht, aber ihm war warm.

Über ihm leuchteten die Sterne, doch kein Mond war zu sehen. Er konnte die aufkommende Verzweiflung nicht unterdrücken und spürte, wie ihm Tränen in die Augen traten. Er musste ihn finden.

Er wusste nicht warum, aber das Gefühl war übermächtig. Er spürte die Einsamkeit mit kalten Fingern nach ihm greifen und sich um sein Herz schließlich. Er quälte sich hoch und rannte stolpernd weiter.

Links vom ihm befand sich ein dschungelartiger Wald, dessen Blätter undurchdringlich schienen. Jako fürchtete sich vor diesem Wald, wusste aber nicht genau warum. Das Gefühl beobachtet zu werden war übermächtig.

Wie tausend Augen, die ihn aus dem Dickicht anstrarrten, ihn verfolgten. Doch egal wie schnell er lief, er konnte sie nicht abschütteln. Er rutschte weg, rappelte sich wieder hoch und lief weiter.

Seine Muskeln protestierten, wollten ihn zwingen stehen zu bleiben. Sein Lungen brannten, sein Herzschlag raste und wurde unregelmäßig. Doch er konnte nicht stehen bleiben, Jako musste ihn finden.

Ihn, seine Rettung. Doch wer war er? Jako wusste es nicht mehr, hatte den Namen der Person vergessen. Er war da, irgendwo in seinem Kopf. Er konnte fühlen, dass er da war, aber er konnte ihn nicht erreichen.

Jako sah die Silouette der Person vor sich, verborgen im Schatten und ohne Details. Sein Gefühl sagte ihm, dass er ihn von Herzen liebte. Doch sein Kopf verweigerte ihm ein Bild. Er blieb stehen und sank verzweifelt auf die Knie.

Die Gestalt im Schatten streckte ihm die Hand aus, als wollte sie ihm helfen. Doch er trat nicht aus dem Schatten. Jako spürte Tränen in sich aufsteigen. Die Verzweiflung nahm überhand und er begann zu schreien.

Jako schrie aus leibeskräften und hörte nicht wieder auf. Felix kniete neben ihm und schüttelte ihn fest. "Jako verdammt nochmal, wach auf!" Jako schreckte hoch und schaute sich verwirrt und hektisch um.

Im Dunkeln tastete er nach Felix Hand und suchte sein Gesicht. Felix schaltete die Lampe neben ihnen ein. Als Jako Felix Gesicht erkennen konnte, atmete er erleichtert auf. Dann traten Tränen in seine Augen.

Er warf sich ins Bett und drehte Felix den Rücken zu. Er versuchte stumm zu weinen, denn er wollte nicht, dass Felix ihn so sah. Er klammerte sich an sein an sein Kissen und konnte aber ein Schluchzen nicht unterdrücken.

Felix atmete ein paar Mal tief durch, um den Schreck zu verarbeiten, dann beugte er sich vorsichtig über Jako. Dieser hatte den Kopf im Kissen vergraben und ein nasser Fleck breitete sich langsam auf dem Bezug aus.

Felix zog Jako sanft in seinen Schoß und umschloss ihn schützend mit den Armen. "Sshh. Ich bin hier. Alles wird gut." Er wiegte Jako vorsichtig wie ein kleines Kind und flüsterte weiter beruhigende Worte.

Irgendwann ließen die Schluchzer nach und Jako beruhigte sich. Bevor er einschlafen konnte, hob Felix seinen Kopf sanft an und sah ihm in die Augen. "Willst du mir von deinem Traum erzählen?"

Entspannung im Hause Fewjar IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt