Ein Kunstwerk

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Jako starrte Felix an und suchte in dessen Augen nach Anzeichen dafür, dass er die Wahrheit sagte. Der liebevolle und fürsorgliche Blick beantwortete seine Frage. Eine einsame Träne rollte seine Wange hinab.

Auch wenn Jako die Wahrheit sah, wollte er sie noch mit Felix eigenen Worten hören. "Wirklich? Das willst du?" Felix lächelte strahlend und beugte sich vor, um Jako zu küssen. "Wirklich."

Jako schluchzte noch einmal kurz auf und brachte damit den Schluckauf zurück, den der Schock kurzzeitig beseitigt hatte. Felix fing an zu lachen. Jako hingegen fand es gar nicht so lustig.

Er holte tief Luft und hielt sie an, während er Felix einen bösen Blick zuwarf. Dieser verlor allerdings jede Wirkung, da Jako aussah wie ein Hamster mit einem Wintervorrat an Essen im Mund.

Das war zuviel für Felix, denn er kippte lachend nach hinten in den Sand. Jako versuchte ihm einen Tritt zu geben, doch Felix wich aus. Die schwungvolle Bewegung brachte ihn aus dem Gleichgewicht.

Jako rutschte von der Liege und stieß mit einem Mal die Luft aus. Felix hatte sich inzwischen ein wenig beruhigt und musterte den nach Luft schnappenden Jako, während er sich auf seine Ellenbogen stützte.

"Sie mussten schon ein merkwürdiges Bild abgeben.", dachte er kopfschüttelnd. Dann setzte er sich auf und grinste Jako breit an. "Wir werden zwei coole Väter." Jakos Augen wurden groß, doch er nickte.

Felix Blick wurde liebevoll. "Oder... . Naja, zumindest einer von uns." meinte er leicht sarkastisch. Jakos Augen verengten sich. "Ach. Und du glaubst, dass du das sein wirst?" Felix nickte und grinste überheblich.

"Klar, wer denn sonst." Jako wusste, dass Felix ihn nur ärgern wollte, aber das konnte er trotzdem nicht auf sich sitzen lassen. Bevor ihm aber ein passende Erwiderung einfallen konnte, hatte Felix sich erhoben.

Er trat vor Jako und hielt ihm die linke Hand hin. Jako ergriff sie, ebenfalls mit seiner Linken und ließ sich hochziehen. Sein Ring glitzerte leicht im weißen Licht des Mondes und der Sterne. Beide schauten auf den Ring.

Als Felix liebevoll darüber strich, sah Jako ihm ins Gesicht. Die tiefe Liebe, die sich in Felix Augen abzeichnete, war für Jako unbeschreiblich. Er hatte das Gefühl, in seinem Inneren würde sich etwas zusammen fügen.

Scherben seines Herzens, seiner Seele. Von denen ihm noch nicht einmal klar gewesen war, dass sie zerbrochen waren. Jeder kleine Splitter fand sich aus seinem Körper an einer Stelle zusammen und bildete ein Kunstwerk.

Eines, dass er allein niemals hätte erschaffen können, denn es trug unmissverständlich Felix Handschrift. Ihm wurde warm, denn er liebte es. Er liebte Felix und er würde ihn nicht wieder gehen lassen.

Er wollte mit ihm die Ewigkeit verbringen. Und irgendwann später würden sie ein Kind haben."Ich liebe dich." Felix gab ihm einen Kuss. "Ich dich auch. Komm, wir gehen zurück."

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