Kleine Probleme

286 30 0
                                    

Nachdem Stefan und Julian ihre Koffer zum Gepäck der beiden Berliner in den Kofferraum gepackt hatten, nahmen sie auf der Rückbank Platz. Julian griff nach seinem Handy, während Stefan sich nach vorn lehnte.

"Wart ihr Unterwegs?" Felix nickte und drehte sich leicht zu ihm, während Jako vom Flughafen in Richtung UWG fuhr. "Wir waren zu Besuch bei unseren Eltern, um ihnen von unserer Beziehung und der Verlobung zu erzählen."

Stefan lehnte sich noch weiter vor. "Und? Wie lief es?" Felix schluckte und sah leicht besorgt zu Jako. Als er die zusammen gepressten Lippen und den finsteren Gesichtsausdruck sah, hätte er sich am liebsten selbst geohrfeigt.

Auch Stefan schien den Gesichtsausdruck richtig interpretiert zu haben, denn er schwieg und lehnte sich wieder zurück. Julian hatte von all dem nichts mitbekommen, sondern tippte wie wild auf seinem Handy herum.

Stefan sah ihn prüfend an. "Was ist los?" Felix drehte sich wieder zu ihnen, während Julian genervt schnaubte und dann anfing zu schimpfen. "Da nimmt man einmal in drei Jahren Urlaub und dann bricht gleich die Welt zusammen."

"Das darf doch nicht wahr sein." Felix sah irritiert zu Stefan, der lächelnd mit den Augen rollte. "So sind die Leute aus der Medienbranche. Immer im Stress, immer viel zu tun und nie Zeit."

Julian warf ihm einen bösen Seitenblick zu, bevor seine Augen wieder am Display klebten. Felix und Stefan grinsten sich bloß an. Dann legte Stefan seinem Mann den Arm um die Schultern und zog ihn an sich.

Felix drehte sich wieder nach vorn und musterte Jako aufmerksam. Dann lehnte er sich zu ihm herüber und sagte so leise, dass die Beiden auf der Rückbank ihn nicht hören konnten: "Tut mir leid. Ich habe nicht nachgedacht."

"Ich wollte dich nicht verletzen." Jako zog eine Grimasse, lächelte dann aber schief. "Ich sollte mich wohl an die Frage und den negativen Beigeschmack gewöhnen.", meinte er sarkastisch.

Felix Augen weiteten sich entsetzt und er schüttelte den Kopf. Er öffnete den Mund, um zu widersprechen. Jako unterbrach ihn jedoch, indem er abwinkte. "Schon gut, vergiss es."

Felix schloss den Mund wieder und lehnte sich zurück. Er wusste, dass er mit Jako darüber im Moment nicht zu diskutieren brauchte. Der Blick aus dem Fenster zeigte ihm, dass sie wieder Zuhause waren.

Jako fuhr an die Haltestelle und schaltete die Warnblinkanlage ein. "Raus mit euch. Felix bringt euch schon mal hoch, während ich noch einen Parkplatz suche." Sie nickte und stiegen hastig aus.

Sie holten ihr Gepäck hastig aus dem Kofferraum und eilten in den Hauseingang, um dem Regen zu entfliehen. Felix öffnete die Eingangstür und ließ seinen Gästen den Vortritt.

Dann sah er Jako zu, wie dieser sich in den Straßenverkehr einordnete. Als die Tür zufiel, drehte er sich zu Stefan und Julian um. "Nun zum Nachteil gegenüber eines Hotels." Er grinste breit und deutete nach oben.

Die Beiden folgten seinem Blick. "Nach ganz oben?" Julian sah Felix ungläubig an, welcher nickte. "Nach ganz oben. Und bevor ihr fragt. Nein, hier gibt es keinen Aufzug." Er schwang sich die Taschen über die Schulter und ging voran.

Entspannung im Hause Fewjar IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt