Schwieriger Dreiklang IV

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Melanie verzog nachdenklich den Mund und spielte demonstrativ mit ihrem Strohhalm. Felix konnte es schon fast nicht mehr mitansehen, wie Jako nervös auf seinem Stuhl herum zappelte.

Aber er hatte sich selbst dazu ermahnt, Zurückhaltung zu üben. Auch wenn er sich krampfhaft das Lachen verkneifen musste. Jako senkte erneut den Blick auf die Tischplatte und begann leise zu sprechen.

"Es tut mir leid, was ich gesagt habe und ich hoffe, du kannst mir verzeihen. Ich will die Freundschaft mit dir auf keinen Fall verlieren. Wir kennen uns inzwischen so lange und haben so viel durchgemacht."

"Und auch wenn wir uns nicht mehr lieben, bist du in meinem Leben immer noch einer der wichtigsten Menschen für mich. Ich brauche dich als meine Freundin, meinen Halt."

"Du hast mich immer wieder in die richtige Spur gebracht, auch wenn ich es dir manchmal verdammt schwer gemacht habe. Und dafür danke ich dir, von ganzem Herzen."

"Und weil ich das brauche. Weil ich dich brauche, hoffe ich, dass du mir verzeihst." Melanie hatte Jako während seiner Ansprache erstaunt angesehen. Sie konnte nicht verhindern, dass ihre Augen immer größer wurden.

Nach Jako's letztem Satz, sah sie verblüfft zu Felix, der den Gesichtsausdruck auf die selbe Weise erwiederte. Mit so einem emotionalen Ausbruch von Jako hatten beide nicht gerechnet.

Jako war normalerweise nicht der Typ, seinen Gefühle in klare Worte zu fassen. Er verwendete dafür lieber die Musik und rätselhafte Songtexte. Dennoch hatte er sein Herz und seinen Verstand für Melanie geöffnet und seine Seele sprechen lassen.

Felix war beeindruckt und gleichzeitig belustigt. Einerseits fand er es fantastisch, dass Jako Melanie offenbarte, was er wirklich fühlte. Andererseits konnte er sich gut vorstellen, dass Jako sich verzweifelt nach seiner Gitarre sehnte.

Felix sah Jako's Finger zucken und wusste, dass er recht hatte. Melanie folgte Felix Blick und bemerkte es ebenfalls. Sie griff mit beiden Händen nach der Hand von Jako, die sie erreichen konnte.

Jako sah auf und seine Augen suchten zögerlich die ihren. "Ich verzeihe dir. Wie könnte ich es nach dieser Entschuldigung nicht?" Sie schmunzelte und zwinkerte ihm zu.

"Unsere Freundschaft ist mir ebenfalls sehr wichtig und ich kenne dich lange genug, um damit umgehen zu können." Jako und Felix atmete gleichzeitig erleichtert auf.

Dann sahen sich die Drei abwechselnd an und mussten lachen. Melanie griff nach ihrem Cocktail und nahm einen Schluck. "Bevor wir zu den neugierigen Fragen zu meiner Person kommen, seid ihr erstmal dran."

"Was gibt es denn nun so Wichtiges, was ihr mir unbedingt persönlich sagen wolltet?" Felix und Jako sahen sich kurz an, dann holten sie tief Luft. "Jako und ich wollten dir mitteilen, dass wir verlobt sind."

Jako nickte bestätigend und begann, gedankenverloren mit dem Ring an seinem Finger zu spielen. "Wir wollen irgendwann heiraten und ich wollte dich fragen, ob du mein Trauzeugin sein möchtest?

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